15. September 2023, 17:11 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Erst spielte er Golf und Hockey. 2013 wechselte Mitchell Hooper zum College Football. Zwei Jahre später versuchte er sich im Bodybuilding. Weiter ging der wilde Ritt mit Marathonläufen. Aber auch dort war noch nicht Endstation, denn der Kanadier kehrte zum Kraftsport zurück. Heute ist der 27-Jährige der „stärkste Mann der Welt“. Und jetzt erklärt er die Reise dorthin!
Nein, straight geradeaus war der Weg von Mitchell Hooper nicht. „Vor einigen Jahren rannte ich meinen letzten Marathon, vor etwa sechs Monaten habe ich „The World’s Strongest Man“ gewonnen“, berichtet der Kanadier in einem YouTube-Video. Und in den Jahren davor wechselte er gefühlt jährlich die Sportart. Es folgten Rückschläge, Unsicherheiten und Triumphe. Mitchell Hoopers Transformation vom schlanken Läufer hin zum Strongman dauerte insgesamt vier Jahre und erforderte eine Menge Training. Logisch. Ohne viel Fleiß im Gym geht nichts.
Übersicht
Vom Football-Feld auf die Bodybuilding-Bühne
Mit 18 Jahren ging der knapp 1,90-Meter-Hüne auf die Universität von Guelph (Kanada), wo er später seinen Abschluss in „Human Kinetics“ ablegte. „2013 spielte ich dort College Football“, erinnert er sich. „Aber nicht lange. Innerhalb eines Jahres nahm ich viel Gewicht zu, was ich wieder verlieren wollte.“
Und tatsächlich: Bis 2015 purzelten die überschüssigen Kilos, und Hooper „schreddete“ sich hin zu einem extrem schlanken und durchtrainierten Körper. So fand er erstmals Interesse an Bodybuilding-Wettkämpfen.
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Sein Wunsch: „Viel essen, ohne zuzunehmen“
Doch irgendwie war auch das nicht das Richtige. Es folgte ein ungewöhnlicher Wechsel. Und zwar switchte Hooper von der Bodybuilding-Bühne auf die Laufstrecke. Der Grund? „Ich hatte den Wunsch, möglichst viel zu essen und dabei nicht viel zuzunehmen.“ Um das zu schaffen, empfiehlt sich bekanntlich Joggen. Also lief er seine ersten zehn Kilometer und fand an größeren Distanzen immer mehr Gefallen.
In nur sechs Monaten, also 2016, folgte der Startschuss an der Linie des Ottawa-Marathons über 42,95 Kilometer. Und es lief mit 3:24 Stunden von Beginn an gut! „Ich dachte, dass ich zu den besten zehn Prozent meines Alters gehören könnte.“ Aber die Realität holte ihn ein und daraus wurde nichts. „Ich war gut, aber nicht großartig.“
Knackpunkt: Hooper verpasste die Qualifikation für den Boston Marathon, für den es 3:05 Stunden zu schlagen gilt. „Danach war ich desillusioniert und wusste lange Zeit nicht, was ich machen soll“, gestand er. Und die Lust am Laufen wurde immer weniger und landete bei null.
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Endlich eine neue Sportleidenschaft gefunden
Über ein Jahr lang machte sich Hooper im Anschluss viele Gedanken um seine sportliche Zukunft. Schließlich fand er eine neue Leidenschaft: Powerlifting bzw. Kraftdreikampf in Australien.
Diese Sportart besteht aus der Dreier-Kombination aus Kniebeugen, Bankdrücken und Kreuzheben. Bereits zu seinen Football-Zeiten sei er immer auf der Jagd nach Höchstleistungen bei Wiederholungen gewesen. „Ich wollte schon immer Gewichte stemmen!“, sagte er.
Während des Trainings steigerte er sein Körpergewicht von etwa 104 auf 118 Kilogramm. Und auch die maximale Kraft wurde größer und größer. „Ich konnte zum ersten Mal 700 Pfund (317 Kilogramm; A. d. R.) Kreuzheben, zum ersten Mal 400 Pfund (181 Kilogramm; A. d. R.) Bankdrücken und fast 700 Pfund (317 Kilogramm; A. d. R.) Kniebeugen machen“, blickte Hooper zurück. Das machte wohl Lust auf mehr.
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Kometenhafter Aufstieg zum „stärksten Mann der Welt“
Im Jahr 2019 stieg die Motivation beim „Gewichte steimmen“ immer weiter. Außerdem spornten ihn Freunde aus dem Fitnessstudio zur Qualifikation an der „Arnold Strongman Classic“ an. Gesagt, getan: Hooper gewann diesen Wettbewerb 2023 bei seiner Premieren-Teilnahme gleich auf Anhieb. Außerdem siegte er im April dieses Jahres beim „World’s Strongest Man“-Contest in South Carolina und krönte sich damit zum aktuell „stärksten Mann der Welt“. Sein Gewicht heute: 147 Kilogramm.
In seinem Video fasst Mitchell Hooper seine Sport-Reise wie folgt zusammen: „Das geht nicht von heute auf morgen. Ich habe die ganze Zeit schwere Gewichte gehoben. Es war viel Arbeit und nicht einfach. Außerdem hat es viel Zeit gekostet.“ Aber das Ergebnis kann sich auf jeden Fall sehen lassen, und der irre Weg, der nicht alltäglich ist, hat sich mitsamt seinen Herausforderungen definitiv ausgezahlt.