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Mike Tysons Box-Comeback mit 54 – wie gefährlich war das in diesem Alter?

Mike Tyson bei seinem Comeback-Kampf gegen Jones Jr. am 28.November in Los Angeles
Mike Tyson bei seinem Comeback-Kampf gegen Jones Jr. am 28.November in Los Angeles Foto: Getty Images
Flavio Treppner

30. November 2020, 11:47 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Es wurde als Showdown des Jahres gefeiert: der Comeback-Kampf von Mike Tyson und Ray Jones Jr. Zwar handelte es sich „nur“ um einen Showkampf – mit Samthandschuhen fassten sich die Kontrahenten dennoch nicht an. Am Ende blieb der Fight ohne Sieger. Unentschieden. Ein Mediziner erklärt uns das Risiko, dem sich die beiden Ü50-Boxer ausgesetzt haben. Und Deutschlands Box-Legende Henry Maske sagt FITBOOK, was er darüber denkt.

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Monatelang hatte sich Mike Tyson auf sein Comeback in den Ring vorbereitet und vollzog eine erstaunliche körperliche Wandlung. Jedoch nicht nur für ihn war der Kampf ein Comeback, auch sein Kontrahent Roy Jones Jr. kehrte mit 51 Jahren in den Ring zurück. Wie gefährlich war das Aufeinandertreffen für den Körper der Kampfsportler in diesem Alter? Zumal „Iron Mikes“ letzter Profikampf 15 Jahre zurücklag. Roy Jones Jr. hatte 2018 das letzte Mal den Ring betreten.

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Welche Gefahren birgt ein Boxkampf?

Bekannterweise können regelmäßige Stöße oder Schläge gegen den Kopf die Hirngesundheit erheblich beeinträchtigen. Neben akuten Gehirnerschütterungen sind auch Langzeitfolgen, wie CTE (Chronische Traumatische Enzephalopathie) keine Seltenheit. Dabei muss eine Gehirnerschütterung nicht immer mit Bewusstlosigkeit einher gehen. Anfangs leiden Betroffene lediglich unter Kopfschmerzen oder Schwindel. Langzeitfolgen können unter anderem in Form von Schlaflosigkeit und depressiven Verstimmungen auftreten. Auch das Risiko, an Demenz oder Parkinson zu erkranken, ist durch regelmäßige Schläge auf den Kopf erhöht.

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Prof. Dr. Herbert Löllgen, Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Sportmedizin, weiß um die Gefahren eines Boxkampfes: „Das größte Problem ist ein Knock-out. Zumal es bei einem schweren Kopftreffer zu Hirnblutungen kommen kann. Dadurch sind spätere neurologische Erkrankungen, wie Alzheimer nicht ausgeschlossen.“ Darüber hinaus könne ein Treffer in der Herzgegend zu Rhythmusstörung führen. „Jedoch hängen mögliche Schäden von Vorerkrankungen ab“, schränkt Löllgen ein. Der Mediziner rät von einem Ring-Comeback in Tysons Alter ab. Andernfalls sind gründliche medizinische Untersuchungen – einschließlich eines Kernspin – notwendig, um das Verletzungsrisiko zu minimieren.

Auch interessant: Die Gefahr von regelmäßigen Stößen gegen den Kopf beim Sport

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Wie schätzt Ex-Weltmeister Henry Maske Mike Tysons Comeback ein?

Henry Maske
Henry Maske beim Ball des Sports im Februar 2020 in Wiesbaden Foto: Getty Images

Henry „Der Gentleman“ Maske ist ehemaliger Box-Weltmeister im Halbschwergewicht und Olympia-Goldmedaillen-Gewinner. Sein eloquentes Auftreten und seinem Boxstil verhalfen ihm deutschlandweit zu großer Beliebtheit. Maske ist 56 Jahre alt – zwei Jahre älter als Mike Tyson. Für FITBOOK hatte er vor dem Kampf eine Einschätzung des Risikos für die Box-Altstars Tyson und Jones bei ihrem Comeback abgegeben: „Jeder Boxkampf birgt Gefahr in sich, auch dieser. Beide Kämpfer haben viele Wettkämpfe bestritten. Ihnen ist seit der Entscheidung, diesen Kampf zu führen, auch jegliches mögliche Risiko bekannt.“

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Henry Maske war sich sicher, dass die beiden Boxer „mit dem nötigen Respekt“ in die Vorbereitung gegangen seien. Und allein die Verkürzung der Rundenzeit sei ein klares Indiz dafür, wie realistisch beide ihre Möglichkeiten einschätzten. Maske selbst drückte beiden die Daumen und lag damit goldrichtig: Tyson und Jones Jr. verließen den Ring mit einem Unentschieden – und gesund.

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