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Bei gleichem Training

Sind es wirklich die Gene, die manche Sportler kräftiger machen? Studie findet klare Antwort

Sportler kräftiger: Armdrücken zwischen muskulöser und weniger muskulöser Person
Gene entscheiden zu einem großen Teil über die Muskelkraft Foto: Getty Images

18. Oktober 2021, 12:41 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Man ist diszipliniert, stemmt Gewichte und trotzdem wollen die Muskeln nicht so richtig wachsen? Eine Studie fand nun heraus, dass diese frustrierende Situation mit den Genen zu tun haben könnte. Sie spielen nämlich vor allem für den Erfolg von Krafttraining eine bedeutende Rolle.

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Haben Sie auch manchmal das Gefühl, beim Workout irgendetwas falsch zu machen? Während sich die einen im Fitnessstudio abmühen, ohne bemerkenswerte Resultate zu erzielen, scheinen andere mit viel weniger Aufwand ihre Muskelkraft zu verbessern. Das liegt nicht zwingend an Technikfehlern oder Undiszipliniertheit. Dass manche Sportler einfach kräftiger werden als andere, liegt laut einer Studie der Cambridge University vor allem an den Genen.

Was genau wurde untersucht?

Um den Einfluss der Gene auf die sportlichen Leistungsfähigkeiten zu untersuchen, führten die britischen Wissenschaftler eine Meta-Analyse von 24 Studien mit insgesamt 3012 Teilnehmern und Teilnehmerinnen durch. Diese waren zum Zeitpunkt der Forschungen zwischen 18 und 55 Jahren alt. Alle waren untrainiert und absolvierten im Rahmen ihrer jeweiligen Studie das exakt gleiche Workout.

In der aktuellen Meta-Analyse wurde nicht nur der Frage nachgegangen, welche Wirkung die Veranlagung eines Menschen auf die Leistungsfähigkeit im Bereich Kraft hat – also warum manche Sportler kräftiger werden als andere. Auch der Zusammenhang von Genen und kardiovaskulärer (das Herz-Kreislauf-System betreffend) Fitness und Leistungsfähigkeit im anaerober Bereich interessierte die Forscher.

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Gene entscheiden vor allem, wie kräftig ein Sportler werden kann

Die Wissenschaftler kamen zu dem Schluss, dass genetischen Unterschiede der Probanden für 72 Prozent ihrer variierenden Kraftsportresultate verantwortlich sind. Das heißt, während die Gene bei der einen Person dafür sorgen, dass Muskeln stärker und schneller wachsen, scheint ein anderer Sportler allein aufgrund seiner Gene mit identischem Workout nicht dasselbe Resultat erzielen zu können.

Dagegen werden die Gene nur mit 44 Prozent der unterschiedlichen Resultate in Verbindung gebracht, die die Teilnehmer bei Fitnessübungen zur Stärkung von Herz und Kreislauf zeigten. Noch schwächer ist der Zusammenhang mit der Leistungsfähigkeit im anaeroben Bereich. Hier sind laut der Datenanalyse genetische Variationen offenbar nur für 10 Prozent der unterschiedlichen Trainingserfolge verantwortlich. Weitere Einflussfaktoren sind übrigens Ernährung, Regeneration und mögliche Verletzungen.

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Forscher identifizieren 13 Gene, die unsere sportliche Leistungsfähigkeit beeinflussen

Doch die Wissenschaftler fanden nicht nur heraus, dass die Gene über die sportliche Leistungsfähigkeit und vor allem die Muskelkraft entscheiden. Sie konnten auch die verantwortlichen Gene identifizieren. „In unserer Studie haben wir 13 Gene gefunden, die eine Rolle bei den Trainingsergebnissen spielen. Außerdem haben wir festgestellt, dass bestimmte Allele in diesen Genen für bestimmte Aspekte der Fitness besser geeignet sind“, erklärt Henry Chung, Forscher an der Anglia Ruskin University (ARU) in einer Pressemitteilung.

„Da jeder Mensch eine andere genetische Veranlagung hat, reagieren unsere Körper auf dieselben Übungen leicht unterschiedlich. Es sollte möglich sein, die Effektivität eines Trainingsprogramms zu verbessern, indem man den Genotyp einer Person identifiziert und dann ein spezifisches Trainingsprogramm für sie zusammenstellt.“

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Mit individuellen Traininsplänen zu schnellem Erfolg?

Aufgrund ihrer Analyseergebnisse glauben die Wissenschaftler, dass Menschen mit speziellen, sportlichen Zielen schneller Erfolg haben, wenn ihr Trainingsplan auf ihre genetische Veranlagung abgestimmt ist. Während der Aufwand für Hobbysportler vielleicht doch etwas zu hoch ist, könnte diese Erkenntnis aber im Spitzensport oder auch bei Krankenhauspatienten eine wichtige Rolle spielen. Immer da, wo schnelle Veränderungen lebenswichtig sind oder in der Karriere über Erfolg und Misserfolg entscheiden.

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Quellen

  1. Chung HC, Keiller DR, Roberts JD, Gordon DA (2021). Do exercise-associated genes explain phenotypic variance in the three components of fitness? a systematic review & meta-analysis. PLOS ONE
  2. Anglia Ruskin University (ARU) (2021). Genes play key role in exercise outcomes – study. (aufgerufen am 18.10.2021).
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