4. Oktober 2021, 17:23 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Sport und Gaming verbinden – genau das haben sich die Gründer von „Lymbio“ (Originalschreibweise LYMB.iO) auf die Fahne geschrieben. Mit der 3D-Spielekonsole wollen sie Kunden zu Hause und die Investoren von „Die Höhle der Löwen“ ordentlich ins Schwitzen bringen. Aber können sie auch einen Deal aushandeln?
Wenn Corona eins bewirkt hat, dann die Tatsache, dass viele Menschen das Workout in den eigenen vier Wänden für sich entdeckt haben. Genau hier wollen die Gründer von „Fun with Balls“ ansetzen und das Training in den eigenen vier Wänden auf ein ganz neues Level heben. Die Idee: Sport und Videospiel zusammenzubringen und aus dem oftmals lästigen Training ein spannendes Spiel machen, das Spaß macht und die Fitness quasi fast nebenher verbessert. Jetzt stellen sie „Lymbio“ in „Die Höhle der Löwen“ (DHDL) vor. Eine 3-D-Spielekonsole fürs smarte Home Gym, die sie für genau den Zweck entwickelt haben. Markos Kern und Ben Piltz erhoffen sich, „Die Höhle der Löwen“ mit einer Investition von 1,6 Millionen Euro zu verlassen – und bieten den Löwen dafür 10 Prozent ihrer Firmenanteile an.
Vor „Lymbio“ gab es „Multiball“
Bevor Markus Kern und Ben Piltz „Lymbio“ entwickelten und in DHDL vorstellen wollten, erfanden sie bereits „Multiball“. Das Spiel besteht aus einer 3 x 4 Meter großen Touch Wall, über die man sportbasierte Computerspiele spielen kann. Wie die Gründer betonen, ist ihre Erfindung etwas für Klein bis Groß geeignet und bietet sogar Leistungssportlern neue Impulse. So lassen sich mit „Multiball“ diverse Touch-Spiele mit den Händen oder Bällen oder auch professionelle Trainingseinheiten absolvieren. Aufgrund der Größe der mobilen Wand und der Kosten von 5000 Euro und mehr, waren bisherige Kunden vor allem Fitnessstudios, Hotels oder auch Schulen. 2019 an den Start gegangen, konnten Kern, Piltz und ihr Team Ende desselben Jahres bereits große Erfolge verbuchen und waren weltweit gefragt. Bis Corona alles lahmlegte und sie plötzlich ohne Kunden und Aufträge dastanden.
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Aus der Corona-Notlage entstand die Idee zu „Lymbio“
„Jede Krise hat auch ihre Chance“, erklärt „Lymbio“-Mitgründer Kern den Löwen bei DHDL. Nachdem die Pandemie ihnen die Geschäftskunden genommen hatte, richteten die Gründer ihren Blick auf die privaten Konsumenten zu Hause. Sie nahmen ihre Grundidee und machten das System kleiner und kompakter, sodass nun auch die Leute zu Hause in ihren Wohnzimmern in den Genuss aus der Kombi von Sport und Computerspiel kommen können. Denn ihr Ziel ist und bleibt: „Wir haben uns vorgenommen, die Welt zum Schwitzen zu bringen, und zwar mit jeder Menge Spaß.“
Wie funktioniert „Lymbio“ aus DHDL?
Statt einer 3 x 4 Meter großen mobilen Wand, die zum Start aufgebaut werden muss, reicht nun eine einfache weiße Wand zu Hause. „Lymbio“, erklären Kern und Piltz den DHDL-Löwen, nennen sie die neue, kleine 3-D-Spielkonsole. Sie erinnert optisch an einen Beamer und ist mit zwei Systemen ausgestattet. Ein Sensorsystem tastet bei Gebrauch der Konsole ständig die Wand ab, sodass erkannt wird, ob ein Spieler diese irgendwo mit der Hand oder einem Ball berührt. Hinzu kommt eine Motion-Tracking-Kamera, die erfasst, welcher Spieler sich gerade wo vor der Wand befindet. Zusammen mit einem Projektor, der das Spiel auf die Fläche projiziert, verwandelt „Lymbio“ jede Wand in ein riesiges Touchpad.
So reagieren die DHDL-Löwen auf „Lymbio“
Die Investorenrunde zeigt sich von der Präsentation der Gründer beeindruckt. Auch die Bereitschaft zum Ausprobieren ist groß. „Ich muss sagen, noch nie hat mir ein Ballspiel so viel Spaß gemacht“, freut sich Judith Williams, nachdem sie „Lymbio“ im DHDL-Studio getestet hat, während Nico Rosberg erklärt: „Mein Puls ist jedenfalls ordentlich auf Touren gekommen.“ Auch Nils Glagau probiert es aus und kommt ins Schwitzen. Erste Kritik kommt jedoch von Dagmar Wöhrl: „Aber in der Wohnung mit Bällen zu hantieren, ist ja nicht so einfach. Da fliegt mal was daneben und dann in den Schrank mit Porzellan und das war’s dann.“
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Am Ende “no Deal“ für „Lymbio“ in DHDL
Die potenziellen Investoren wollen vor allem wissen: Was kostet der Spaß den Benutzer eigentlich? Die Gründer wollen „Lymbio“ für 1.180 Euro auf den Markt bringen. Wenn sie hoffentlich bald größere Stückzahlen produzieren, könnten sie mit dem Preis eventuell auf 800 Euro heruntergehen. Aber: einen Projektor braucht man noch zusätzlich. Definitiv eine Preiskategorie, die sich nicht jeder leisten kann.
Ein weiterer Schwachpunkt in den Augen von Carsten Maschmeyer: die viel zu hohe Unternehmensbewertung von 16 Millionen Euro. Die Gründer wollen daher 1,6 Millionen Euro für zehn Prozent Firmenanteile. Lassen sich die Löwen darauf ein? Nein, auch Maschmeyers DHDL-Kolleginnen und Kollegen lassen sich am Ende nicht überzeugen. Obwohl das Produkt Potenzial habe, hätten Kern und Piltz bei der Bewertung einfach einen Fehler gemacht. Daher no Deal für „Lymbio“. Die ganze Folge sehen Sie bei „TVNOW“.