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Viele schwören darauf

Sollte man beim Laufen Kompressionsstrümpfe tragen?

Läufer mit Kompressionsstrümpfen
Viele Läufer schwören auf Kompressiosstrümpfe, aber bringen sie auch was? Foto: Anna Kessler
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FITBOOK Redaktion

27. November 2020, 12:54 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Egal ob als Hobbysportler oder Profi: Viele Läufer schwören auf Kompressionsstrümpfe, weil man damit länger durchhalten und schneller werden soll. Doch ist das tatsächlich der Fall?

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Beim Laufen ziehen sich die Muskeln permanent zusammen, um die erschütterungsbedingten Vibrationen auszugleichen. Genau dieser Ausgleich soll die muskuläre Ermüdung verstärken. Und hier kommen Kompressionsstrümpfe ins Spiel: Durch den konstanten Druck verhindern beziehungsweise reduzieren sie diese Vibrationen. In der Folge soll die Muskulatur länger leistungsfähig bleiben und Läufer sogar ihre Zeiten ein wenig verbessern können.

Doch Wissenschaftler an der Ohio State University haben 2017 im Auftrag von Nike diesen Effekt an zehn Läufern über den Zeitraum von zwei Tagen untersucht und herausgefunden: Der Druck der Kompressionsstrümpfe reduziert beim Laufen zwar durchaus die Vibrationen – das hat aber keinen messbaren Einfluss auf die Leistungsfähigkeit der Muskeln.

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Bringen Kompressionsstrümpfe also nichts?

Die Frage, ob Kompressionsstrümpfe beim Laufen überhaupt keinen Effekt haben, lässt sich nicht klar beantworten. Die Studie war klein angelegt und der Untersuchungszeitraum sehr kurz. Es könne daher sein, dass der Effekt erst über einen längeren Zeitraum erkennbar sei und sich die Wirkung langsam aufbaue, sagte Professor Ajit Chaudhari, Leiter der Studie.

Was er in einem Statement aber auch sagte: „Es deutet nichts in unserer Studie darauf hin, dass es schlecht ist, Kompressionsstrümpfe zu tragen. Jedes kleine Stück Wahrnehmung zählt beim Langstreckenlauf – also könnte es sein, dass sie Läufern auf Arten helfen, die wir nicht messen konnten.“

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Kompressionsstrümpfe nach der Belastung

Manche fühlten sich durch die stützende Wirkung der Kompressionsstrümpfe besser, sagt Sportarzt Prof. Bernd Wolfarth von der Charité in Berlin. Er empfiehlt, sie nach der Belastung zu tragen, denn die passive Unterstützung der Muskelpumpe und Verbesserung der Durchblutung sorge für eine bessere Regeneration.

Außerdem halten die festen Strümpfe die Muskeln warm und mindern unter Umständen sogar das Verletzungsrisiko. Mit anderen Worten: Wem die Kompressionsstrümpfe beim Laufen helfen, der sollte sie einfach weiter tragen. Es ist aber ratsam, ein Modell zu wählen, das gut passt. Dafür sollte man sich im Fachhandel beraten und sorgfältig vermessen lassen.

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Themen Laufen

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