25. Oktober 2024, 11:38 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Regelmäßig Sport treiben und der Fitnesseffekt kommt von ganz allein? So ist es leider nicht immer. Denn auch, wer wöchentlich oder gar täglich ein Workout absolviert, vermisst oft die erhoffte Wirkung. Fitnessprofessor Stephan Geisler verrät, woran es liegen kann und wie man es besser macht.
Millionen von Menschen gehen regelmäßig in Fitnessstudios. Viele von ihnen gehen auch sehr häufig und schon seit Jahren regelmäßig zum Training. Doch leider sieht man es nur allzu oft, dass sich sowohl am Körper der Trainierenden als auch an deren Leistung nicht so viel ändert. Um es auf den Punkt zu bringen: Unzählige Menschen trainieren beinahe täglich wie die „Verrückten“, aber die Fortschritte bleiben aus. Ich möchte Ihnen kurz erklären, woran Stagnation beim Training liegen kann.
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Übersicht
Welche Faktoren beeinflussen den Trainingsfortschritt?
Der Trainingserfolg ist generell von sehr vielen Faktoren abhängig. Da wären zum Beispiel neben der richtigen Ernährung und genügend Schlaf auch genetische Faktoren anzuführen. Das Training selbst ist natürlich auch ein entscheidender Faktor – und hier liegt bei vielen auch das Problem.
Um zu verstehen, wieso das Training vieler Fortgeschrittener nicht mehr so gut funktioniert, muss man sich zwei klassische Schemata aus der Biologie anschauen:
- Zum einen wäre da die sogenannte Superkompensation. Sie erklärt den Ablauf der Trainingsanpassung. Zusammengefasst könnte man sagen, dass man durch einen Trainingsreiz den Muskel bzw. das gesamte System ermüdet und als Reaktion darauf der Körper mit Verbesserungen (Trainingsadaptationen) reagiert. So werden wir durch regelmäßiges Training allmählich immer besser.
- Die andere biologische Theorie ist die sogenannte Akkomodation (von lateinisch: accommodare – anpassen). Sie beschreibt eher das Phänomen der Langzeitanpassung. Das heißt, der Muskel, das Herz-Kreislaufsystem etc. passen sich auf eine gegebene Belastung effektiv an.
Der Grund für ausbleibende Fortschritte beim Training?
Viele Trainierende haben durch eine bestimmte Art des Trainings gute Erfolge verzeichnet und schwören seitdem darauf. Sobald aber der Körper sich an diese Art des Trainings angepasst hat, stellt der Reiz keine große Herausforderung mehr dar. Das bedeutet, die Effektivität des Trainings lässt nach – und die Fortschritte bleiben aus. Zunächst versucht man dann, das Trainingsgewicht weiter zu steigern. Bis zu einem gewissen Punkt geht das sicherlich auch so. Aber spätestens dann, wenn keine großen Sprünge mehr möglich sind, wartet die Stagnation – der Feind eines jeden Fortgeschrittenen.
Jetzt fragen Sie sich sicherlich: Wie kann man diese Stagnation vermeiden? Ganz einfach: durch Abwechslung!
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Wie man Stagnation beim Training vermeidet
Ändern Sie regelmäßig Ihre Trainingsroutine, damit Ihr Körper sich nie zu sehr daran gewöhnen kann, und zwingen Sie ihn damit, sich weiterzuentwickeln. Ob dies über eine intelligente Periodisierung geschieht oder ob man einfach mal die Reihenfolge bzw. Auswahl der Übungen ändert, ist dabei sekundär. Hauptsache, Sie ändern regelmäßig Ihr Training!
Dies bezieht sich übrigens nicht nur auf das Muskeltraining im Fitnessstudio. Auch allen Hobby-Läufern sei gesagt: Laufen Sie nicht immer nur dieselbe Strecke in derselben Zeit. Dies kann zwar für den Kopf ganz entspannend sein, wenn Sie sich aber verbessern wollen, ändern Sie ruhig mal das Tempo, die Strecke oder bauen Sie mal ein paar Intervalle mit ein.
Seit vielen Jahren fragen mich meine Studierenden immer wieder nach dem optimalen bzw. effektivsten Training. Ich lehne mich dann immer entspannt zurück und entgegne: Es kann ja gar kein effektivstes Training geben, da es nach ein paar Wochen oder Monaten seinen Reiz und damit seine Effektivität verliert. Das Effektivste ist also wahrscheinlich die Abwechslung!