6. Februar 2018, 13:00 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Regelmäßig strahlen sie uns von Magazincovern und Unterwäschekampagnen entgegen, wecken damit Bewunderung und auch reichlich Neid: die durchtrainierten Körper von Sex-Symbolen wie Moderatorin Sylvie Meis (39) und Star-Kicker Cristiano Ronaldo (33). Für die meisten von uns wird der Traum vom Sixpack – auch mit noch so viel Sport und vernünftiger Ernährung – das ganze Leben lang nicht wahr. Aber wäre es denn theoretisch möglich – oder die ganze Mühe, etwa aus genetischen Gründen, ohnehin vergeblich? FITBOOK sprach mit Experten.
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So viel vorab: Auch eine Sylvie Meis ist nicht NUR von Mutter Natur gesegnet. Um als Dessous-Model stets eine perfekte Figur zu machen, schwitzt sie fast täglich bei krassen Cardio-Einheiten und Kraftübungen beim Fitnesstraining. Und natürlich achtet die 39-Jährige extrem darauf, was sie isst. Oder besser gesagt: was nicht. „Zucker und leere Kohlenhydrate, wie in Weißbrot und Nudeln, sind sechs Tage in der Woche tabu“, verriet sie neulich gegenüber „Bild“. Strammes Programm!
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Ronaldo und sein Körperkult
Was für die Frauen Sylvie Meis, ist für die Herren der Schöpfung – allem voran die Fußball-Fans unter ihnen – der Portugiese Cristiano Ronaldo: ein Body-Idol. Nicht ohne Grund wird der Torjäger von Real Madrid in Interviews fast genauso häufig auf seine Trainingsroutinen angesprochen, wie auf seine Performance auf dem Platz oder etwaige Ambitionen zum Teamwechsel.
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Wie Ronaldo etwa bei der Präsentation seiner Unterwäschekollektion im Februar 2015 verriet, steht bei ihm und seinen Teamkollegen von den „Königlichen“ aus Madrid High-Intensity-Intervall-Training (HIIT) regelmäßig an der Tagesordnung, da es vom Anstrengungslevel her der Situation im Ernstfall – dem Fußballmatch – entsprechen soll. Das bedeutet unter anderem Sprinteinheiten, die er auch ins private Training im Gym oder draußen integriert. Fitness fände bei ihm aber in jeder erdenklichen Alltagssituationen statt. „Man kann bequem im Schlafzimmer den Bauch trainieren, kurz nach dem Aufstehen UND vor dem Schlafengehen. Je häufiger man sich dazu motivieren kann, desto schneller wird es zur Gewohnheit.“
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In puncto Ernährung macht er es ganz ähnlich wie sexy Sylvie: Eiweißlieferanten aus Fisch und Fleisch kommen ins Töpfchen, Kohlenhydratreiches und Zuckerkram ins Kröpfchen. Sein Extra-Tipp: regelmäßig essen. Gerade, wer häufig trainiert, solle sein Energielevel stetig oben halten. „Ich selbst nehme häufig über den Tag verteilt sechs Mahlzeiten zu mir.“ Klingt alles relativ einfach. Und so klappt es dann mit dem Sixpack…?
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Jeder hat ein Sixpack!
FITBOOK wandte sich an Benjamin Zölß, Sportwissenschaftler und Leiter der Medizinischen Kräftigungstherapie im Münchener Marianowicz Zentrum. Wie er erklärt, kann sich nicht bloß jeder Mensch theoretisch ein Sixpack antrainieren – es ist anscheinend ohnehin schon da. „Selbst jemand, der kaum trainiert ist, hat aus anatomischen Gründen ein Sixpack“, so der Fachmann, „schon alleine aus dem Grund, dass die Sehnen der Bauchmuskeln so geformt sind“.
Dieser wissenschaftliche Hintergrund stützt eine Überzeugung, der man auf verschiedenen Fitness-Portalen begegnet: ‚Das Sixpack wird in der Küche gemacht.‘ Mit anderen Worten muss, wer eins präsentieren will, eisernste Disziplin in puncto Ernährung bewahren. Ein geringer Fettanteil sei entscheidend, damit das „Waschbrett“ sichtbar wird. Dieser Wert dürfe beim Mann 12 Prozent nicht überschreiten, bei Frauen seien 15 Prozent die Obergrenze. Zur Orientierung: Der Mensch kommt durchschnittlich auf etwa 25 Prozent. Doch wie das mit der Natur so ist, kann diese Rechnung nicht immer exakt aufgehen.
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Manche haben es nicht „in sich“
Auch mit noch so viel Training können gewisse Menschen definitiv kein Sixpack bekommen, so steht es an verschiedenen Stellen im Netz. Der angebliche Grund: Manch einer verfüge nicht über die entsprechenden Zwischensehnen in der Bauchmuskulatur. Experte Zölß erklärt, was tatsächlich dahintersteckt: Bei manchen Menschen sind die Zwischensehnen anders angeordnet oder es gibt nicht genau sechs Stück. „Dabei handelt es sich um eine Anomalie. Genau so, wie es auch Fälle gibt, bei denen das Herz auf der falschen Seite sitzt.“
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Die Macht der Gene
Ex-Olympiaschwimmerin und Personal Trainerin Micha Østergaard blickt auf langjährige Erfahrung mit Kundinnen und Kunden zurück, die ihrem Body optimieren wollen, darunter etwa Powerblondine Barbara Schöneberger (43). Østergaards Arbeit gibt der Tatsache Recht, dass jedem ein schlanker, knackiger Körper vergönnt sein kann, der die nötige Arbeit investiert. Aber: Auch mit Training und bewusster Diät kann es nicht jeder zum proportionieren Traumbody schaffen.
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„Es gibt sehr schlanke Frauen, die trotzdem beispielsweise überdurchschnittlich breite Knie und Waden haben“, erklärt sie. „Andere haben im Großen und Ganzen eher Übergewicht, aber dennoch einen besonders flachen Bauch.“ Dafür sei die Genetik verantwortlich. Mit anderen Worten: Gut möglich, dass die Muskeln zum Vorschein kommen, aber eben anders aussehen als beim Body-Idol. Während nämlich etwaige Problemzonen und die Art der Fettverteilung veranlagt seien, werde nicht ‚das Dicksein‘ selbst vererbt, sondern vielmehr die dahinführende Gewohnheit. „Wenn meine Mutter zu einem ungesunden Essverhalten neigt, nehme ich das durch die Erziehung ein stückweit an“, weiß Østergaard.
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Fazit
Die körperlichen Voraussetzungen und Anzahl der Muskeln sind bei (fast) allen Menschen gleich, ein Sixpack und insgesamt knackigen Körper zu haben ist also möglich. Die Genetik entscheidet lediglich darüber, wie viel Aufwand man oder frau hineinstecken muss, bis das persönliche Ideal erreicht ist.
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Dennoch: Auch mit noch so viel Training und einer kohlenhydratarmen, proteinreichen Diät wird wohl niemand von uns Sylvie Meis oder Cristiano Ronaldo doublen können. Normalsterbliche haben im Regelfall weder die Möglichkeiten, regelmäßig an figuroptimierte Profi-Menüs zu kommen, noch täglich drei bis vier Stunden für das Fitness-Training abknapsen zu können. Die knackigste Version unserer selbst ist daher durchaus ein stolzes Body-Goal.