28. September 2021, 20:41 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Endlich kommt „Keine Zeit zu sterben“ in die Kinos – der letzte „James Bond“-Film mit Daniel Craig in der Titelrolle. 15 Jahre spielte der Brite den Agenten 007 und musste dafür körperlich topfit sein. Auf welche Workouts der Schauspieler im Laufe der Jahre setzte, verriet nun „James Bond“-Trainer Simon Waterson.
2006 war Daniel Craig in „Casino Royale“ als James Bond zu sehen. Er beerbte Vorgänger Pierce Brosnan und brachte nicht nur schauspielerisch, sondern auch physisch neue Impulse in das Agenten-Genre. Statt elegante Gentleman-Attitüde waren nun bombastische Action und Muskeln angesagt. Star-Trainer Simon Waterson, der bereits seit 22 Jahren James Bond und seine „Bond Girls“ in Topform bringt, gab Einblicke in Daniel Craigs Training, mit dem dieser von Beginn bis zum Ende seiner „James Bond“-Karriere seine Muskeln stählte.
Übersicht
Daniel Craigs Training orientierte sich am Drehbuch
Simon Waterson brachte zunächst Brosnan für seine letzten beiden Auftritte als 007 in Form und begleitete anschließend Daniel Craig von 2006 bis heute beim Training für seine fünf Bond-Filme. Im Interview mit „GQ“ verriet der Star-Trainer, mit welcher Einstellung Craig die Arbeit für „Casino Royale“ startete und worauf es in 15 Jahren Bond-Fitness ankam. Während eine grundsätzliche Fitness natürlich ein Muss war, änderten sich die Anforderungen von Film zu Film. Schließlich bestimmte stets das Drehbuch, welche Schwerpunkte Craig und sein Trainer bei den Vorbereitungen setzten.
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James Bond sollte groß und imposant wirken
Bei Craigs Debüt als James Bond ging es ihm vor allem darum, die Rolle für sich neu zu interpretieren. Entsprechend überraschte der damals 38-Jährige mit stahlharten Muckis. Doch diese sollten nicht nur gut aussehen, sondern auch perfekt funktionieren – zum Beispiel beim Klettern, Springen und Kämpfen. Um dieses Ziel zu erreichen, setzte der Hollywood-Star auf ein abwechslungsreiches Training. Im Fokus standen Geschwindigkeit, Kraft und Ausdauer. „Die Trainingseinheiten waren eine Mischung aus Kraftdreikampf und einer Menge Verbundübungen. Dadurch kann man mit schweren Gewichten extrem hart trainieren, und weil es so intensiv ist, ist die Herzfrequenz erhöht. So wird nicht nur der Aufbau von Muskeln gefördert, sondern es werden auch das Herz-Kreislauf-System trainiert und das Körperfett reduziert“, erklärt Waterson.
Hier sehen Sie einen kleinen Rückblick auf Craigs „James Bond“-Erfahrung und –Training:
Daniel Craig trainierte nicht für Optik, sondern Athletik
Bei Craigs „James Bond“-Training sei es nie darum gegangen, ein bestimmtes Aussehen zu erreichen, betont sein Trainer. Dieses sei quasi ein tolles Nebenprodukt davon gewesen, sich auf die Anforderungen jedes einzelnen Films vorzubereiten. So sahen die Trainingseinheiten für Craigs zweiten Bond-Film, „Ein Quantum Trost“, etwas anders aus. „Hier ging es mehr um Herz-Kreislauf- und Beweglichkeitstraining, damit er vom Boden aufstehen und sich wieder hinlegen, um Ecken und durch Fenster springen und leicht in Autos ein- und aussteigen kann. Alles wurde schneller und effizienter“, erklärt Waterson rückblickend im Interview.
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Geschwindigkeit, Kämpfe und Choreografie
Ob „Ein Quantum Trost“ oder „Spectre“ – James Bond war stets schnell und agil. Über Treppen und Geländer sprinten, abrollen und natürlich harte Kämpfe gehören quasi zum Tagesprogramm des Doppelnull-Agenten. Entsprechend passten Waterson und Craig das Training dann auch auf jedes Detail und jeden erforderlichen Stunt an. So beinhalteten die Workouts nicht nur Krafttraining, sondern auch Elemente aus Mannschaftssportarten, wie Waterson in „GQ“ berichtet: „Ich übernehme gerne Dinge aus verschiedenen Profisportarten, sei es Rugby, das fantastische Übungen für den Bodenkontakt bietet, oder Fußball und Boxen für schnelle Füße, schnelle Hände und Hand-Augen-Koordination.“
Auf diese Weise machte sich Craig für Sprints genauso fit wie für das schnelle Ziehen einer Waffe aus einem Holster. „Ich erschuf einfach all diese raffinierten Sequenzen und Muster, die den Körper wirklich effizient beweglich machen. Zunächst haben wir das immer wieder trainiert – mit Sprintübungen, Hütchen, Sprüngen. Anschließend ging es in den Stunt-Raum, wo er das Vertrauen bekam, dass sein Körper in der Lage ist, die Dinge zu tun, die er tun musste. Dort erlernte und übte er seine Choreografie, die er dann im Film anwendete.“
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Trainingsprozess dauerte mit zunehmendem Alter länger
Nachdem Waterson und Craig schon einige gemeinsame Filmvorbereitungen gemeinsam gemeistert hatten, waren sie sowohl bei den Vorbereitungen als auch während der Filmdrehs ein eingespieltes Team. So konnten sie Trainingseinheiten nicht nur leicht und flexibel an bestimmte Szenen und Stunts anpassen, sondern auch an Craigs zunehmendes Alter. Schließlich funktioniert Fitness mit Ende 30 durchaus anders als mit Anfang 50. „Was bei ‘Casino‘ sechs bis acht Monate gedauert hat, hat beim nächsten Mal sieben bis acht Monate gedauert. Und so ging es weiter, bis wir bei ‘Keine Zeit zu sterben‘ ankamen und der Prozess mehr als ein Jahr gedauert hat“, so Waterson.
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15 Jahre lang Leistung bringen wie ein Profi-Sportler
Doch egal, ob beim ersten oder beim fünften Agenten-Film – Craig trainierte jedes Mal wie ein Profi-Sportler. „Es ist harte Arbeit, es ist brutal, von sechs Uhr morgens bis sechs Uhr abends, sechs Tage die Woche, sechs bis acht Monate lang“, so der Waterson. Das Ergebnis können wir nun in „Keine Zeit zu sterben“ auf der großen Leinwand bestaunen – in Daniel Craigs finalem Auftritt als James Bond.