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Risiko deutlich gesenkt

Je fitter man ist, desto besser ist man laut Studie vor Alzheimer geschützt

Fitnesslevel Alzheimer Risiko: Frau in Gym Class
Sport bringt nicht nur den Körper in Form – auch das Gehirn profitiert davon. Foto: Getty Images
Nadja Demel Redakteurin

4. März 2022, 4:23 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Vergesslichkeit, Verwirrung, Orientierungslosigkeit: Die Symptome von Alzheimer sind komplex. Bis heute gibt es keine Heilungschancen für Betroffene. Doch es gibt Möglichkeiten, sich vor der Erkrankung zu schützen.

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Wie aus der Pressemitteilung über eine vorläufig veröffentlichte Studie aus den USA hervorgeht, kann das individuelle Fitnesslevel eines Menschen das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, maßgeblich beeinflussen. Demnach erkranken körperlich fittere Menschen mit geringerer Wahrscheinlichkeit an dieser Form von Demenz, als körperlich weniger fitte Menschen.1

Studie mit 649.605 Personen

Für die Studie analysierten die Forscher die Daten von 649.605 Personen mit einem Durchschnittsalter von 61 Jahren. Die Probanden wiesen zu Beginn des Projekts keine Anzeichen einer Alzheimer-Erkrankung auf. Begleitet wurden sie über einen Zeitraum von neun Jahren.

Zunächst bestimmten die Wissenschaftler das Fitnesslevel der Studienteilnehmer. Dies ermöglichte ihnen, später Aussagen über den Zusammenhang mit einem erhöhten Alzheimer-Risiko zu treffen. Dafür maßen sie die kardiorespiratorische Fitness. Diese gibt Aufschluss darüber, wie gut der Körper dazu in der Lage ist, Sauerstoff zu den Muskeln zu transportieren und wie gut die Muskeln den Sauerstoff während des Trainings aufnehmen können. Ein Fitnesstest auf dem Laufband gab zudem Aufschluss über die körperliche Leistungsfähigkeit und die maximal mögliche körperliche Anstrengung. Anschließend teilte man die Probanden – je nach individuellem Fitnesslevel – in fünf Gruppen auf.

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Fitnesslevel kann Alzheimer-Risiko beeinflussen

Unter Berücksichtigung anderer Faktoren, die das Risiko einer Alzheimer-Erkrankung möglicherweise erhöhen können, kamen die Forscher zu folgendem Ergebnis: Personen, die zur Gruppe mit dem besten Fitnesslevel gehörten, hatten ein um 33 Prozent geringeres Risiko, an Alzheimer zu erkranken als die Gruppe mit dem niedrigsten Fitnesslevel. Die Gruppe mit dem zweitbesten Fitnesslevel konnte ihr Risiko im Vergleich zur schlechtesten Gruppe um 26 Prozent senken. Die Personen, deren Fitnesslevel auf Platz 3 lag, hatten immerhin ein um 13 Prozent vermindertes Risiko, an Alzheimer zu erkranken.

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Es ist nie zu spät, aktiv zu werden

Besonders bemerkenswert: Offenbar lohnt es sich, sein Aktivitätspensum zu erhöhen, um von den Vorteilen zu profitieren. Das bestätigt auch Studienleiter Edward Zamrini vom Washington VA Medical Center in der Pressemitteilung. Er sagt: „Ein aufregendes Ergebnis dieser Studie ist, dass mit zunehmendem Fitnesslevel das Alzheimer-Risiko der Menschen abnahm.“ Somit könnte man schrittweise darauf hinarbeiten, das Bewegungspensum langsam zu erhöhen und das Fitnesslevel Stück für Stück zu verbessern. Auf diese Weise könnte es gelingen, das Alzheimer-Risiko zu senken und langfristig zu profitieren. Zamrini, der auch Mitglied der American Academy of Neurology ist, hofft, in Zukunft eine individualisierbare Skala entwickeln zu können, die den Menschen die Vorteile aufzeigt, die selbst kleine Verbesserungen in ihrer Fitness bringen können.

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Bewegung als Teil eines gesunden Lebensstils

Dass ein gesunder Lebensstil dazu beitragen kann, Alzheimer vorzubeugen, ist bekannt. Die Alzheimer Forschung Initiative e.V. legt dabei den Fokus auf körperliche Aktivität: „Bewegung steigert nicht nur unsere körperliche Fitness, sondern hält auch unser Gehirn gesund. Es wird besser durchblutet, die Nervenzellen werden gestärkt und es können sich sogar neue Nervenzellen bilden. So ist das Gehirn besser geschützt und seine Leistungsfähigkeit bleibt länger erhalten.“2

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Einschränkungen der Studie

Die Studie unterliegt jedoch einigen Einschränkungen. So handelte es sich bei den Teilnehmern hauptsächlich um weiße Männer, weshalb die Ergebnisse möglicherweise nicht auf andere Bevölkerungsgruppen übertragen werden können. Noch dazu bedienten sich die Forscher aus der Datenbank der Veterans Health Administration. Alle verwendeten Daten bezogen sich demnach auf Veteranen. Menschen aus anderen Berufsgruppen waren nicht Teil der Untersuchung.

Außerdem soll die Studie erst im Rahmen der Jahrestagung der American Academy of Neurology vorgestellt werden. Bis die Forschungsergebnisse in einer Fachzeitschrift veröffentlicht wurden, gelten sie als vorläufig.

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Quellen

Themen Demenz
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