12. November 2024, 4:19 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Hier kommt nicht jeder rein: „Health Clubs“, eine neue Art der Fitnessstudios, sprechen eine elitäre Klientel an und sind auf eine überschaubare Mitgliederanzahl limitiert. Zum Konzept gehören Personal Training, Ernährungsberatung und Meditationen. Was das bringen soll, erklärt Ihnen FITBOOK-Autorin Nina Ponath.
Maximal 400 Leute – mehr Mitglieder sind für das neue Fitnessstudio, pardon, dem „Health Club“, in der Nähe der Hamburger Alster nicht vorgesehen. Neben der Verbesserung der Gesundheit und der körperlichen Fitness steht hier die Exklusivität voll im Fokus. Was genau sich hinter den „Health Clubs“ verbirgt, was sie bieten und ob sich die Investition lohnt, erfahren Sie hier.
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Übersicht
Nach Boutique Studios jetzt also „Health Clubs“
„Health Clubs“ sind kleine, auf, im Vergleich zu anderen Gyms, wenige Mitglieder limitierte Fitnessstudios, die pro Mitglied genügend Fläche und Geräte zur Verfügung stellen, sodass es hier weder überfüllte Räume noch Warteschlangen vor den Geräten gibt. Hier liegt der große Unterschied zu anderen Fitnessstudios: In „Health Clubs“ erhalten Sie eine intensive Betreuung, die auf Ihre individuellen Gesundheitsziele abgestimmt ist. Es geht nicht darum, einfach nur abzunehmen oder Muskeln aufzubauen, sondern um ganzheitliche Fitness, die sowohl den Körper als auch den Geist stärkt.
Das sagt ein Experte zum neuen Fitness-Konzept
Beispiele für „Health Clubs“ sind das „Sore“ in Hamburg oder das Soho House in Berlin. „Aus Sicht des DSSV e. V. (Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen) zeigt die Entwicklung hin zu exklusiven ‚Health Clubs‘ den Wunsch bestimmter Verbraucher nach individualisierten, hochwertigen Fitnessangeboten, die über den klassischen Fitnessmarkt hinausgehen“, erklärte Alexander Wulf, Pressesprecher des DSSV auf FITBOOK-Nachfrage.
„Health Clubs“, so der Pressesprecher, böten ihren Mitgliedern einen zusätzlichen Nutzen, indem sie ein besonders personalisiertes und luxuriöses Erlebnis ermöglichten. „Allerdings sprechen sie eine kleinere, zahlungskräftige Zielgruppe an und sind daher für die breite Bevölkerung aufgrund der begrenzten Mitgliederzahlen und finanziellen Hürden weniger ansprechend“, so Alexander Wulf. Zugleich sieht der Experte genau darin das Potenzial der neuen Art von Studios. „Wie viele andere Konzepte in der Fitnessbranche setzen ‚Health Clubs‘ auf eine spezielle Zielgruppe“, sagt Alexander Wulf, „hier steht der steigende Bedarf nach Exklusivität und Individualität im Vordergrund.“
Wie sieht das Training im „Health Club“ aus?
Johannes Walter, Gründer des „Sore“ in Hamburg, beschreibt das Training dort als „ganzheitlich“. Neben dem Fitnessraum, wie man ihn auch aus anderen Gyms kennt, gibt es auch einen „Zen-Raum“ für Meditation. Das Training erfolgt unter Anleitung von medizinischen Trainern. Der Club bietet auch ausgewogene Mahlzeiten aus den Hamburger In-Restaurants, Kalorienangaben inklusive.
Während viele Fitnessstudios mit immer neuen Angeboten wie Kursen und Geräten um Mitglieder werben, legen „Health Clubs“ den Fokus auf Qualität statt Quantität. In einem herkömmlichen Studio kann es vorkommen, dass Mitglieder in überfüllten Räumen trainieren oder ohne die notwendige Anleitung Übungen ausführen. Das soll in „Health Clubs“ nicht passieren.
Personal Training
Jedes Mitglied erhält einen maßgeschneiderten Trainingsplan, der individuell auf seine Bedürfnisse und Ziele abgestimmt ist. Dabei steht stets ein qualifizierter, medizinischer Personal Trainer zur Seite, der die Übungen überwacht und optimiert.
Zwar kann man auch in anderen Studios Personal Training buchen, doch unterscheidet sich dieses von dem, was „Health Clubs“ bieten. In Letzteren ist es oft integraler Bestandteil des Angebots. Zudem bieten „Health Clubs“ in der Regel Zugang zu modernsten Geräten, spezialisierten Kursen und exklusiven Wellness-Angeboten, die über das hinausgehen, was reguläre Studios oder Personal Trainer üblicherweise anbieten.
Ernährungsberatung
„Health Clubs“ bieten eine intensive Ernährungsberatung an, oft begleitet von regelmäßigen Check-ins, um Fortschritte zu messen und Anpassungen vorzunehmen. Bei der Beratung werden Trigger entlarvt und Strategien entwickelt, die helfen sollen, bei diesen nicht schwach zu werden.
Meditation und Achtsamkeit
Besonders im Stress des Alltags kommen Entspannung und mentale Gesundheit oft zu kurz. Hier setzen „Health Clubs“ auf Achtsamkeitstraining und Meditationen, um das Wohlbefinden der Mitglieder ganzheitlich zu steigern.
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Ist die Mitgliedschaft in einem Health Club sinnvoll?
Ob die Mitgliedschaft in einem „Health Club“ sinnvoll ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Einerseits sind die Kosten erheblich höher als in herkömmlichen Fitnessstudios. Genau das macht aber auch die Exklusivität hier aus und Mitglieder erhalten eine wesentlich bessere Betreuung. „Health Clubs“ richten sich also an Personen, denen die individuell zugeschnittene Betreuung etwas wert ist und bereit sind, dafür entsprechend zu zahlen.
Viele Krankenkassen stehen dem Konzept positiv gegenüber, da es präventiv zur Gesundheitsvorsorge beiträgt. Regelmäßige Bewegung, eine gesunde Ernährung und Stressmanagement durch Meditation und Achtsamkeitstraining können gesundheitliche Probleme wie Rückenschmerzen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Stresssymptome lindern oder sogar vorbeugen. Aber trotz der offensichtlichen Bemühungen, die Gesundheit zu fördern und zu erhalten, erstatten die Kassen die Kosten nicht.
„Betriebskrankenkassen bezuschussen Programme wie ‚Health Clubs‘ in der Regel nicht. Präventionskurse müssen von der ZPP zertifiziert sein, um von den Kassen bezuschusst werden zu können“, sagt Sarah Kramer, Kommunikationsreferentin vom BKK Dachverband e.V.
„Health Clubs“ können sinnvolle Ergänzung zur Gesundheitsvorsorge sein
„’Health Clubs‘ sind weit mehr als nur teure Fitnessstudios. Sie bieten eine umfassende Betreuung in den Bereichen Fitness, Ernährung und mentale Gesundheit. Dabei richten sie sich an Menschen, die ihre Gesundheit auf höchstem Niveau fördern möchten. Während die Kosten hoch sind, bietet der Zugang zu einem ‚Health Club‘ den Vorteil eines exklusiven und ganzheitlichen Trainingsprogramms, das individuell auf den Kunden zugeschnitten ist. Für Menschen, die bereit und finanziell in der Lage sind, in ihre Gesundheit zu investieren, können ‚Health Clubs‘ eine sinnvolle Ergänzung zur Gesundheitsvorsorge sein. Doch wie bei jeder Investition sollte auch hier genau überlegt werden, ob das Angebot zu den persönlichen Bedürfnissen und Zielen passt.“