
4. März 2025, 12:32 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Popstar auf der Bühne, Powerläufer auf der Straße: Harry Styles (31) hat beim Tokio-Marathon 2025 eine Zeit deutlich unter vier Stunden hingelegt – damit gehört er zu den sehr schnellen Feizeitläufern. Wie hat er das gemacht?
Die 4-Stunden-Marke gilt beim Marathon für viele Freizeitläufer als bedeutendes Ziel, weil sie eine Art symbolische Schwelle zwischen „durchkommen“ und „ambitioniert laufen“ darstellt. Wer unter vier Stunden bleibt, darf sich zu den schnelleren Freizeitläufern zählen. Popstar Harry Styles lieferte am Sonntag beim Tokio-Marathon aber nochmal anders krass ab.
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Übersicht
Tokio-Marathon: Harry Styles finisht in 3:24:07 Stunden – unter den Top 15 Prozent
Dass der 31-jährige ehemalige „One-Direction“-Star Harry Styles in seiner Freizeit viel Leidenschaft fürs Laufen entwickelt hat, war schon sei einer Weile klar: 2024 hatte die Zeitschrift „Coach“ berichtet, dass er mit seinem Trainer regelmäßig Läufe über 18 Kilometer absolviert. Jetzt lieferte der Sänger einen Marathon in unter dreieinhalb Stunden ab. Das geht natürlich nicht ohne hartes Training – und eine kluge Wettkampfstrategie.
Harry Styles lief am 2. März den Marathon in der japanischen Haupdstadt – und wie 36.658 andere Läufer über die Ziellinie (27.576 Männer und 9082 Frauen).1 Der Sänger ließ den ganz großen Teil von ihnen hinter sich und absolvierte die 42,195 Kilometer in einer Zeit von 3:24:07 Stunden. Platz 6010 von knapp 37.000 – Styles gehörte damit zu den besten 15 Prozent der Läufer im Tokio.
Durchschnittliche Pace von 4:50 Minuten pro Kilometer
Bricht man seine Zeit herunter, brauchte er im Durchschnitt 4:50 Minuten pro Kilometer. Kein großes Ding, wenn man als halbwegs Trainierter einen guten Tag erwischt und die Laufschuhe für eine 5- oder 10-Kilometer-Runde schnürt. Dieses ambitionierte Tempo jedoch über 40 Kilometer beizubehalten, ist ein ganz anderer Schnack. Jeder Hobbyläufer weiß das.
Harry Styles läuft Tokio-Marathon mit Profi-Strategie
Noch zwei weitere Zahlen sind faszinierend: Styles durchlief die Halbmarathonmarke in 1:42:03 Stunden und benötigte für die zweite Hälfte 1:42:04 Stunden, das heißt: Er lief zwei perfekte Hälten! Diese Strategie wird von Profis und Trainern empfohlen – ist in der Praxis aber schwer umzusetzen. Wer schonmal an einem Straßenrennen teilgenommen hat, weiß das. Klassischerweise fühlt man sich am Anfang frisch und locker und ist schwupps, zu schnell unterwegs – was hintenraus zu einem Einbruch führt. Die Kraft ist schlicht verpulvert. Klassiker!
Finisher-Zeit und seine stabilen beiden Rennhälften zeigen: Styles muss nicht nur ordentlich an seiner Tempohärte gearbeitet haben. Er hat höchstwahrscheinlich auch ausgiebig lange Trainingsläufe mit Endbeschleunigung trainiert – zum Beispiel die letzten fünf bis zehn Kilometer im Marathontempo oder schneller. Das hilft, die zweite Hälfte eines Rennens stark zu laufen. Eben ohne einzubrechen.
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Fitnessredakteur testete Harry Styles‘ Lauftraining
Geschwindigkeit und Muskelausdauer – was wissen wir in dieser Hinsicht über Styles‘ Vorbereitung? Der Fitnessredakteur Harry Bullmore, der 2024 für besagten „Coach“-Artikel das Training von Styles Trainer Thibo David ausprobiert hatte, bekam einen Vorgeschmack hinsichtlich der Härte dieses Trainings.
Die Trainingsansagen des Ex-Kommandosoldaten klingen jedenfalls nicht nach Däumchendrehen: „Sie beginnen mit einem langsamen zehn- bis 30-minütigen Lauf, gefolgt von einem schnellen 1,6-Kilometer-Lauf und einer Bodyweight-Challenge mit 100 Liegestützen, 100 Sit-ups und 100 Air-Squats – das Ganze innerhalb von acht Minuten.“ Sei das geschafft, schreibt Bullmore, „betrachtet David das Aufwärmen als abgeschlossen“. Was folge, sei eine „Mischung aus Zirkeltraining, mehr Laufen sowie Rumpftraining“. Das ganze Paket habe ihn „sowohl eingeschüchtert als auch fasziniert“.
Harry Styles hat übrigens selbst bislang nicht öffentlich über sein Lauftraining gesprochen. Wahrscheinlich bleibt dafür schlichtweg keine Zeit bei diesen gepfefferten Trainingsansagen.

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Hat ihn sein Schuh so schnell gemacht?
Hartes Training – und sonst noch so? Neben idealem Laufwetter (14 Grad Celsius beim Start)2, von dem in Tokio auch Harry Styles profitiert haben könnte, könnte man jetzt noch einen Blick auf seine Schuhe werfen. Der Sänger trug den „Nike Alphafly 3“. Dieser speziell für Marathonläufer entwickelte Carbon-Schuh soll – etwas vereinfacht gesagt – ein bisschen schneller machen. Hat der Schuh Harry Styles so schnell gemacht? Klares nein. „Prinzipiell sind diese Schuhe auf Geschwindigkeiten ausgelegt, die deutlich unter 4 Minuten pro Kilometer liegen“, erklärte der deutsche Top-Marathonläufer Hendrik Pfeiffer FITBOOK. Weitere Tipps für Läuferinnen und Läufer gibt es bei FITBOOK von Pfeiffer, der in Tokio mit einer Zeit von 2:12:27 Stunden übrigens Platz 37 belegt hat, natürlich auch. Sieger wurde in Tokio 2025 bei den Männern übrigens der Äthiopier Tadese Takele mit einer Zeit von 2:03:23 Stunden3. Bei den Frauen verteidigte Sutume Kebede ihren Titel in 2:16:31, auch sie kommt aus Äthiopien.4