14. November 2023, 12:37 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Fitnesstracker von Fitbit sieht man an vielen Handgelenken auch in Deutschland. Dass die Marke seit einigen Jahren zu Google gehört, haben Nutzer dabei womöglich gar nicht mitbekommen. Dies dürfte sich nun ändern: Meldungen zufolge hat der Konzern den Verkauf von Fitbit-Produkten in 29 Ländern eingestellt. Was das für Verwender der Smartwatches und Co. bedeutet.
Seit nunmehr 2019 gehört Fitbit zu Google. Die Übernahme der Marke erfolgte relativ sang- und klanglos, denn der Technologie-Riese ließ die Abläufe rund um Vertrieb und Produktsortiment der Fitnesstracker weitestgehend beim Alten. Doch nun wurde eine einschneidende Änderung bekannt: Google hat den Verkauf von Fitbit-Produkten in 29 Ländern gestoppt. Dies vermelden verschiedene Tech-Blogs, darunter „Android Authority“. Welche Konsequenzen hat das für Nutzer?
Übersicht
Verkauf von Fitbit-Produkten gestoppt – was bedeutet das?
Fitbit hat derzeit acht verschiedene Fitnesstracker auf dem Markt. Diese sprechen nicht nur Fitness-Freaks an: Auch zahlreiche weniger Sportbegeisterte nutzen die Smartwatches und Co., die neben der täglichen Bewegung weitere gesundheitliche Parameter (darunter u. a. die Schlafqualität und Herzfrequenz) messen. Eine gute Sache, regt sie immerhin zu einem aktiveren, körperbewussteren Lebensstil an. Doch Interessierte in den betroffenen Ländern müssten fortan auf ein Konkurrenzprodukt zurückgreifen.
Hardware nicht mehr zu kaufen, keine neuen Abos
Der aktuelle Beschluss bedeutet einerseits, dass in entsprechenden Ländern die Hardware – sprich Fitnesstracker und Smartwatches von Fitbit – nicht mehr zum Kauf verfügbar ist. Gleichzeitig kann man dort keine Abonnements mehr auf der Fitbit-Plattform abschließen. Ein solches Abo bietet Kunden eine Mediathek mit u. a. Workouts und Achtsamkeitsübungen, sie können dort außerdem ihre Tagesform ermitteln lassen und erhalten auf dieser Basis Verhaltensempfehlungen.
Zu den Ländern innerhalb Europas, in denen der Fitbit-Verkauf gestoppt wird, gehören demnach Kroatien, die Tschechische Republik, Estland, Ungarn, Lettland, Litauen, Luxemburg, Polen, Portugal, Rumänien und die Slowakei. Deutschland ist noch nicht dabei. In Asien sind es unter anderem Malaysia, die Philippinen, Thailand und Hongkong.
Keine Einschränkungen für bestehende Kunden
Für Bestandskunden soll sich nichts ändern. Das geht aus einem offiziellen Statement von Google gegenüber „Android Authority“ hervor. „Wir bleiben unseren Kunden verpflichtet“, heißt es da. Es seien keine Änderungen vorgenommen worden, die sich auf Fitbit-Geräte auswirken würden, welche bereits in der Nutzung sind. „Bestehende Fitbit-Kunden werden weiterhin Zugang zum gleichen Kundensupport haben, Garantien werden weiterhin anerkannt und die Produkte werden weiterhin Software- und Sicherheitsupdates erhalten.“
Warum der Verkaufsstopp?
Grund für die Maßnahme waren der Erklärung zufolge nicht etwa schlechte Verkaufszahlen. Google wolle demnach das „Hardware-Portfolio näher an der regionalen Verfügbarkeit von Pixel ausrichten“. Offenbar haben noch nicht so viele Länder Pixel-Geräte – die Kollegen von TECHBOOK erklären diesen Aspekt etwas genauer. Zumindest könnte es also sein, dass die betroffenen Länder perspektivisch wieder in den Vertrieb aufgenommen werden.
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Verkaufsstopp auch in Deutschland?
Das ist nach aktuellem Kenntnisstand nicht zu erwarten. Wer auf die deutschsprachige Fitbit-Website geht, kann sich dort weiterhin munter durch eine Palette an Produkten klicken und seinen Favoriten auswählen. Darunter befindet sich mit Fitbit Charge 6 auch ein Fitnesstracker, den Fitbit erst vor Kurzem in Deutschland anbietet. Zudem gibt es auf der Website weiterhin die Möglichkeit, Premium-Mitglied zu werden. Die Zeichen stehen also augenscheinlich nicht darauf, dass Fitbit-Kunden in Deutschland von der Google-Entscheidung betroffen sind.