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Hydriert bleiben beim Sport – Experte erklärt, welches Getränk besser als Wasser sein soll

getränk hydrierung sport: Joggerin trinkt aus einer Flasche
Was hilft nach einem schweißtreibenden Workout am besten, den Flüssigkeitsverlust auszugleichen? Offenbar nicht Wasser ... Foto: Getty Images

17. Mai 2023, 5:03 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Wenn man schwitzt, löscht Wasser den Durst am besten, ganz klar! Oder nicht? Offenbar gibt es ein Getränk, das besonders beim oder nach dem Sport empfehlenswerter ist als Wasser. Der Grund: Es hydriert den Körper besser. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie – und ein Experte erklärt, was dahintersteckt.

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Mit fachlicher Beratung von
Dr. Matthias Riedl, Internist, Ernährungsmediziner, Diabetologe und ärztlicher Leiter des Medicum Hamburg

Eins vorweg: Mit Wasser macht man bei Durst zunächst einmal nichts falsch. Doch wenn es um einen schnellen Ausgleich von Flüssigkeitsverlust geht und man dafür nicht viel trinken und ständig aufs Klo müssen möchte, dann ist ein anderes Getränk offenbar die bessere Wahl. Das ergab eine schottische Studie, die die Wirkung verschiedener Trinkoptionen auf die Flüssigkeitsbilanz und Urinausscheidung untersucht hat. Demnach sollte man, wenn man z. B. beim Sport viel geschwitzt hat, zur schnellen Hydrierung lieber zu einem anderen Getränk greifen als zu Wasser – nämlich zu Milch. Warum Milch, die genaugenommen ein Lebensmittel ist, hier die Nase vorn hat? Das erklärt ein Experte bei FITBOOK.

Ablauf der Studie

In der im Fachmagazin „The American Journal of Clinical Nutrition“ veröffentlichten Studie verglichen die Wissenschaftler 13 häufig konsumierte Getränke.1 Teilnehmer waren 72 gesunde, aktive und körperlich fitte Männer zwischen 18 und 35 Jahren. Vor Studienbeginn dokumentierten sie, wie sie sich genau ernähren, was und wie viel sie trinken sowie ihre Trainingsroutinen im Detail. All dies sollten sie dann auch bewusst direkt vor ihrem Besuch im Studienlabor wieder so machen.

Im Labor tranken die Probanden stilles Wasser und drei weitere Vergleichsgetränke, darunter u. a. Sprudelwasser, Cola, Orangensaft, Kaffee, Milch oder ein typisches Sportgetränk. Anschließend analysierten die Forscher Urin- und Blutproben, um zu ermitteln, wie viel Urin ausgeschieden wurde und um den hydrierenden Effekt der Getränke (Hydrationspotenzial) zu ermitteln. Letzterer wurde mit einem Rechenmodell, das die Wasseranteile der einzelnen nicht reinen Wasser-Getränke berücksichtigte, ermittelt.

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Zu diesem Getränk sollte man zur Hydrierung nach dem Sport greifen

Die Auswertung ergab, dass die ausgeschiedene Gesamturinmenge nach dem Trinken von Vollmilch und Magermilch geringer war als bei stillem Wasser. Bei Cola, Tee, Kaffee, Bier, Orangensaft, dem Sportgetränk und Sprudelwasser schieden die Probanden genauso viel Urin aus wie, wenn sie stilles Wasser tranken. Auch beim errechneten Hydrationspotenzial hatte Milch (Vollmilch und Magermilch) die Nase vorn.

Experte erklärt, warum Wasser nach schweißtreibendem Sport nicht reicht

FITBOOK hat Ernährungsmediziner Dr. Matthias Riedl um eine Einschätzung der Studie gebeten. Zu deren Design sagt er: „Die Menge der Urinausscheidung bei der Hydrierung nach dem Sport ist tatsächlich ein gutes Maß dafür, inwieweit der Körper auch dabei wieder Feuchtigkeit bzw. Flüssigkeit verliert.“ Auch das Ergebnis, dass Wasser zum möglichst schnellen Auffüllen des geleerten Flüssigkeitsspeichers nicht die beste Wahl ist, kann er aus seiner Sicht bestätigen.

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„Es ist richtig: Ein ideales Sportler-Hydrierungsgetränk sollte nicht nur Wasser sein, weil wir wissen, dass beim Sport durch den Schweiß auch Mineralien verloren wurden und die müssen dem Körper dann wieder zugeführt werden. Das spielt besonders bei sehr schweißtreibenden Aktivitäten wie z. B. einem Marathon eine Rolle“, erklärt Dr. Riedl. Deshalb würde auch er raten, zu etwas anderem als Wasser zu greifen – z. B. zu Milch.

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Milch bietet wichtige Vorteile

„Wie hier (in der Studie; A. d. R.) beschrieben, stimmt es, dass Milch den Einstrom von Flüssigkeit in den Körper abpuffert, sodass ein Zuviel von Flüssigkeit dann nicht mehr ausgeschieden werden muss.“ Da der Körper ständig seinen Flüssigkeitshaushalt messe, werde in dem Fall, dass wie etwa bei viel Durst nach dem Sport schnell viel Flüssigkeit (z. B. Wasser) aufgenommen würde, entsprechend eine überflüssige Menge als Urin wieder ausgeschieden.

Milch kann dies verhindern, indem es dafür sorgt, dass sich der Magen langsamer entleert. In der Folge muss man auch weniger schnell nach dem Trinken zur Toilette. „Hier macht es schon Sinn, eine langsame Hydrierung durchzuführen. Dabei helfen auch bestimmte Konzentrationen von Natrium und Kalium, aber auch die ‚Magenentleerungsverzögerung‘ durch Eiweiß oder Fette“, so der Experte. Außerdem sei es nach dem Sport wichtig, den Körper wieder mit den bei der Anstrengung verbrauchten Kohlenhydraten zu versorgen. Auch hier könne Milch eine Rolle spielen, indem sie dem Körper die Kohlenhydrate zuführe.

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Quellen

Themen Laufen
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