24. August 2022, 12:02 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Hängt unsere Hirnleistung mit unserer Fitness zusammen? Offenbar ja. Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler in einer Studie, die Laufleistung mit Ergebnissen von Aufmerksamkeits- und Lerntests und Hirn-Scans verglich.
Wer fitter ist, ist auch schlauer? Forscher der Uni Münster konnten einen Zusammenhang zwischen körperlicher und geistiger Fitness herstellen. In der Untersuchung ging es insbesondere um die kognitiven Fähigkeiten, also die Informationen austauschenden und verhaltenssteuernden Hirnfunktionen.
Übersicht
Schneller laufen, schneller denken
„Die große Stärke unserer Arbeit ist der Umfang der Datenbank“, schrieb Studienleiter Dr. Jonathan Repple in einer Medienmitteilung.1 Ihm und seinem Team von der Universität Münster lagen rund 1206 MRT-Hirn-Scans vor, wodurch es möglich gewesen sei, „potenziell irreführende Faktoren zu beseitigen und die Analyse erheblich zu verstärken“. Die im Schnitt 30 Jahre alten Studienteilnehmer nahmen zudem an einer Reihe von praktischen Aufmerksamkeitstests teil, nachdem sie zwei Minuten lang so schnell wie möglich hatten laufen sollen.2 Zusammengefasst kam man zu dem Schluss: Wer fitter ist, ist auch schlauer.
Die Wissenschaftler stellten fest: Diejenigen Studienteilnehmer, die schneller gelaufen waren (und folglich besser trainiert bzw. fitter sind), hatten sich bei den Aufmerksamkeitstests als scharfsinniger sowie aufnahme-/lernfähiger präsentiert. Und dieses Ergebnis deckt sich mit der Auswertung der MRT-Scans. Die fitteren Probanden wiesen einen höheren Anteil an weißer Hirnsubstanz auf. Jene weiße Masse sei wichtig für die Funktion der Nervenverbindungen im Gehirn und somit auch für die kognitiven Fähigkeiten.
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Kann man sich schlau trainieren?
Laut Repple hat sich also gezeigt, dass die Trainings affinen und fitten Probanden auch geistig fitter, also salopp gesagt schlauer, waren. Kann man also auch umgekehrt sagen, dass physisches Training (auch) das Hirn fitter macht? „Das herauszufinden ist unser nächster Schritt“, so der Wissenschaftler.
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Wie sieht es bei älteren Menschen aus?
Die Studie beschäftigte sich mit einem jüngeren Altersdurchschnitt. Bei älteren Menschen wird in Fachkreisen bereits davon ausgegangen, dass körperliche Aktivität sich auf den Erhalt der Hirnfunktion auswirkt, indem sie den Abbau von Hirnvolumen reduziert bzw. verlangsamt. FITBOOK hatte über eine entsprechende Studie der Universität Jülich berichtet.3
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Quellen
- 1. European College of Neuropsychopharmacology. (2019). The fast and the curious: Fitter adults have fitter brains. (aufgerufen am 23.8.2022)
- 2. Repple J., Opel N., Meinert S. et al. (2019). White matter microstructure mediates the association between physical fitness and cognition in healthy, young adults. nature.
- 3. Bittner N., Jockwitz C., Mühleisen T.W. et al. (2019). Combining lifestyle risks to disentangle brain structure and functional connectivity differences in older adults. nature.