27. Juni 2018, 11:09 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Erinnern Sie sich an „Shake Your Balla!“? Einer der größten Hits der Band „Hot Banditoz“! Sängerin Fernanda Brandao musste allerdings noch nie jemand zur Bewegung auffordern, die Brasilianerin war schon mit 16 Jahren Deutschlands jüngste lizenzierte Fitnesstrainerin. Im Interview mit FITBOOK verrät die „Sexiest Woman In The World 2011“ ihre Body-Geheimnisse.
Köln. Fernanda Brandão sitzt uns mit perfekt frisierter Wallemähne und strahlendem Lächeln gegenüber. Neben ihr hängt ein Poster, das ihren schlanken, austrainierten Körper zeigt. Von draußen sind wummernde Beats zu hören, das stört die 35-Jährige aber kein bisschen. Fernanda ist komplett entspannt.
Widersprichst du mir, wenn ich sage, dass du für viele Frauen das absolute Bikinifigur-Vorbild bist?
„Wenn das Frauen sagen, empfinde ich es als Kompliment.“
Du bist vor Kurzem 35 geworden. Wie hat sich dein Blick auf deinen Körper gegenüber früher verändert?
„Ich mache mir nichts vor: Die Spannkraft der Haut ist nicht mehr wie früher. Mit 20 sind Leistungskraft und Aussehen die Motivation, das ist heute nicht mehr so. Heute weiß ich, was ich will: Mein Körper ist mein Tempel. Das Haus, das ich gesund halten will. Entsprechend versuche ich, die optimale Version von mir selbst zu sein. Das ist mit viel Arbeit und Entscheidungen verbunden.“
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Was machst du ganz konkret, um diese optimale Version von dir zu sein?
„Ich versuche, ganz bewusst zu essen und höre in mich rein, was in mir ein Wohlgefühl auslöst. Zum Beispiel habe ich festgestellt, dass es mir besser geht, wenn ich zwischen den Mahlzeiten vier bis fünf Stunden Pause habe. Ein anderes Beispiel: Mein Körper verdaut zum Beispiel Gemüse und Linsen viel besser als Fleisch – also verzichte ich öfter darauf, was für mich als Brasilianerin schon sehr verrückt ist, denn bei uns denken die Leute, dass etwas nicht stimmt, wenn kein Fleisch auf dem Teller liegt. Ich bin keine Vegetarierin, aber ich experimentiere gern mit meiner Ernährung, um zu sehen, wie mein Körper auf Gewohnheitsänderungen reagiert. Beispielsweise lasse ich auch mal zwei Wochen den Kaffee ausfallen.“
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Das klingt fast spirituell!
„Ich befasse mich viel mit Meditation und mit Methoden, den Körper zu reinigen. Ich finde zum Beispiel, dass jeder mal die Erfahrung einer Fastenkur machen sollte. Wir hauen uns manchmal die schlechtesten Sachen rein, ohne nachzudenken. Andererseits sind wir so penibel geworden!“
Du meinst, was das Schönheitsideal angeht?
„Genau, ich meine den Überehrgeiz. Ich finde es schlimm, wenn Leute ihre eigenen Sklaven sind und Kalorien zählen. Ich sehe Frauen mit tollen Körpern, die anfangen, an sich herumzuschnipseln. Am Ende sehen sie alle aus wie eine Wachsfigur. Das ist eine ziemlich schlechte Message für die Frauen da draußen. Andererseits gibt es Menschen, die überhaupt nicht dem Schönheitsideal entsprechen, aber interessant sind und von innen strahlen, weil sie lebendig sind. Dann frage ich mich: Wann ist uns die gesunde Mitte abhanden gekommen?“
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Wie viel und welchen Sport machst du regelmäßig?
„Wenn ich zu Hause bin, gehe ich drei bis viermal pro Woche zum Sport: HIIT, Yoga, Pole Dance… Am liebsten mag ich es kompakt: Ordentlich auspowern und dann ist gut. Ich mag es nicht, zwei Stunden lang im Fitnessstudio rumzuhängen. Generell entfachen Geräte bei mir nicht die größte Freude.“
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Hast du einen Tipp, um beim Sport am Ball zu bleiben?
„Gib deinem Körper immer wieder neue Reize, damit es nicht langweilig wird. Probier Neues aus, Pole Dance oder Ginga. Damit habe ich es geschafft, meine Lieblingselemente wie Capoeira, Tanz und Krafttraining zu einem Workout zu verbinden. Es kräftigt und definiert deinen Körper und macht glücklich, wirklich!“
Was ist für dich das Besondere an Ginga?
„Ginga ist ein intensives Kraftausdauer-Training mit Cardio-Elementen. Es basiert auf dem Zusammenspiel von klassischen Fitness- und Capoeira-Übungen. Die Schwerpunkte liegen in Kraft, Koordination und Kondition. Zwischendurch wird auch getanzt, aber eher zum Auslockern.“