23. Oktober 2024, 14:50 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
Seit Oliver Sanne als „Der Bachelor“ 2017 in der gleichnamigen RTL-Dating-Show einem breiten Publikum bekannt wurde, hat er sich körperlich stark verändert – und das übrigens nicht zum ersten Mal in seinem Leben. Die jüngere Transformation, durch die der 38-Jährige nun viele Kilogramm mehr Muskelmasse auf die Waage bringt als noch vor wenigen Jahren, folgte auf einen schweren gesundheitlichen Rückschlag. Zeitweise stand sogar das Thema Rollstuhl im Raum, wie er FITBOOK verriet. Doch dann hat er sich nicht bloß mit eigener Kraft zurück ins Leben gekämpft, sondern zu seiner persönlichen Bestform gebracht. Diese zu halten, ist natürlich nicht so leicht. Das ganze Gespräch mit dem Ex-„Bachelor“ gibt’s bei FITBOOK.
Hätten Sie Ihn direkt erkannt? Seine zeitweiligen Mitbewohner im „Sommerhaus der Stars“ (dienstags, 20.15 Uhr bei RTL) jedenfalls mussten zweimal hingucken, als Ex-„Bachelor“ Oliver Sanne am Drehort – einem längst berühmt-berüchtigten Bauernhof in Bocholt – zusammen mit Freundin Jil Rock auftauchte. Dabei war er in den vergangenen Jahren eigentlich nicht verschollen. Man hat ihn über die Jahre immer mal wieder in TV-Formaten gesehen („wenn mir ein Angebot geschmeckt hat, hab ich zugeschlagen!“). 2020 etwa nahm Sanne bei „Das große Sat.1 Promiboxen“ teil und im Folgejahr bei „Ich bin ein Star – Die große Dschungelshow“ von RTL. Seitdem ist der inzwischen 38-Jährige noch einmal deutlich breiter geworden. Warum? Unter anderem darüber hat FITBOOK mit ihm gesprochen.
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Oliver Sanne im FITBOOK-Interview: „Mein großer Bruder war mein Vorbild“
FITBOOK: Oliver Sanne, Ihre Leidenschaft für das Thema Fitness ist offensichtlich. Wann hat das angefangen? Als Jugendlicher waren Sie noch ziemlich pummelig – bei Facebook haben Sie sich mal selbst als „Online-Gamer und Burger-Vernichter“ beschrieben.
Oliver Sanne: „Absolut. Mein großer Bruder war damals mein Vorbild – er ist zehn Jahre älter als ich und sportlich. Eines Tages sagte er zu mir: ‚Oli, wenn du Erfolg haben willst, musst du etwas aus dir machen!‘ Dann hat er mich ins Fitnessstudio mitgeschleppt, und innerhalb von dreieinhalb Monaten habe ich 30 Kilogramm abgenommen. Danach habe ich gemerkt, wie sich alles verändert hat. Plötzlich wurde ich anders wahrgenommen, mein Selbstbewusstsein wuchs. Seitdem bin ich der Typ Ehrgeiz. Ich habe so meine Leidenschaft für Fitness und meine Disziplin entwickelt und bin seitdem dabei geblieben.“
Nicht nur das. Sie haben Ihre Leidenschaft auch zum Beruf gemacht.
„Ja, ich mache Online-Training, Gesundheitsberatung, Firmenfitness, alles Querbeet. Das ist, was ich kann und gelernt habe. Ich habe Fitnessökonomie studiert und darin auch einen Bachelor gemacht. Anschließend habe ich einige Lizenzen und Zertifikate erworben und Weiterbildungen in verschiedensten Bereichen rund um Ernährung, Gesundheit und Fitness absolviert. Das habe ich durchgezogen, bis ich Mr. Germany wurde.“
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Was hat Sie dazu bewogen, bei dieser Wahl anzutreten?
„Kurz vorher war so ein Zeitpunkt, zu dem ich mich nicht so 100-prozentig in Shape gefühlt habe. Dann habe ich mich bei diesen Mister-Wahlen angemeldet. Eigentlich mehr als Gag, weil ein Kumpel da mitgemacht hat. Ich habe also gezielt daran gearbeitet, wieder in Form zu kommen. Kurze Zeit nach dem Titel kam das Angebot für den „Bachelor“. Durch die Teilnahme habe ich dann ein bisschen Fuß gefasst in dieser Medienwelt.“
„Ich war kurz vorm Rollstuhl. Fünf Operationen musste ich über mich ergehen lassen“
Aber dann haben Sie einen schweren gesundheitlichen Rückschlag erlitten.
„Ich nenne es mal einen Bandscheibenvorfall deluxe. Ich war kurz vorm Rollstuhl. Fünf Operationen musste ich über mich ergehen lassen und war 13 Wochen lang ans Krankenhausbett gefesselt. Insgesamt habe ich mehr als ein Jahr gebraucht, bis ich mich wieder normal bewegen konnte. Und ich spreche hier noch nicht von Training, sondern davon, von der Couch hochzukommen, ohne mich abstützen zu müssen. Die Ärzte haben mir damals gesagt: ‚Sie werden nie wieder Krafttraining machen können wie vorher.‘ Genau dieser Satz war für mich der ausschlaggebende Punkt, es allen zu beweisen. Mit der Reha habe ich dann Schritt für Schritt immer mehr Gas gegeben, um zu Kräften zu kommen. Ich habe mich sozusagen zurück ins Leben geprügelt. Und apropos geprügelt: Erst nach dem „Promiboxen“ 2020 bin ich komplett in den Bereich Hypertrophie und Muskelaufbau gewechselt. Einfach, weil ich mit meiner körperlichen Form damals beim Boxen optisch nicht ganz zufrieden war. Heute bin ich stärker, muskulöser und fitter als je zuvor.“
„Ich bin kräftig und schwer, ein Mucki-Mann. Aber ich bin kein Bühnenathlet““
Wie trainieren Sie, um in dieser Form zu bleiben?
„Ich mache ungefähr fünfmal die Woche Krafttraining und zweimal die Woche Ausdauer. Eine Einheit dauert circa 70 bis 80 Minuten. Das Ausdauertraining läuft entweder klassisch ab, dann gehe ich etwa auf den Stairmaster, laufen oder ich gehe beispielsweise Basketball spielen oder boxen. Ich will auch dazusagen: Was ich mache, ist kein Bodybuilding. Ich bin kräftig und schwer, ein Mucki-Mann. Aber ich bin kein Bühnenathlet. Das wäre noch mal eine ganz andere Körperform. Trotzdem, klar: Das Krafttraining ist mein Hauptfokus. Und das gestalte ich nach einem Split, bearbeite also die Muskulatur gezielt teilweise mehrfach die Woche.“
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„Mir wurde versichert, dass der Kühlschrank immer voll sein würde. Die haben nicht gelogen, aber Gemüse allein war natürlich nicht so ideal für mich“
Während Ihres Aufenthalts im „Sommerhaus der Stars“ war nicht viel mit Trainieren. Und ernährungstechnisch sind Sie auch nicht auf Ihre Kosten gekommen.
„Ja, vegetarische Wochen! Das wussten wir natürlich vorher nicht. In den Vertragsgesprächen wurde mir versichert, dass der Kühlschrank immer voll sein würde. Die haben nicht gelogen, aber Gemüse allein war natürlich nicht so ideal für mich. Ich muss mehrmals am Tag essen und dabei eine gewisse Regelmäßigkeit einhalten, damit zustande kommen kann, wie ich jetzt aussehe. So ein großer Kerl wie ich mit rund 120 Kilo in der Spitze – der braucht natürlich Kalorien.“
Was essen Sie denn zu Hause?
„Normalerweise esse ich etwa sechs Mal am Tag, und mein Ernährungsplan ist zu 80 Prozent pro Woche relativ monoton. Heißt: Ich esse klassisch viel Fisch und Fleisch mit unterschiedlichem Gemüse als Beilage, dazu verschiedene Kohlenhydratquellen. Kartoffeln, Reis, Schupfnudeln, normale Nudeln und so weiter. Das wird dann in verschiedensten Varianten gegessen.“
»Jil kocht mir regelmäßig für den Tag drei bis vier Gerichte vor
Fürs Kochen ist Ihre Freundin Jil Rock zuständig, habe ich gelesen.
„Genau. Sie ist die bessere Köchin, macht das alles ein bisschen schöner und schneller als ich. Jil hat das gleiche studiert wie ich und übrigens noch einen Master gemacht in Sportpsychologie und -Coaching mit der Note 1,0 … Sie ist im Gesundheitswesen tätig und hat grundsätzlich viel Ahnung von gesunder Ernährung. Dass sie mir regelmäßig für den Tagesverlauf drei, vier Gerichte vorkocht, ist eine riesengroße Hilfe, die ich gern annehme. Abends kochen wir dann zusammen frisch.“
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„Das mit dem Reality-TV lief immer nebenher“
Wann wir Sie zum nächsten Mal in einem TV-Format sehen werden, dürfen Sie nicht verraten. Aber auch ohne solche Produktionen sind Sie vermutlich nicht untätig?
„Ja, richtig. Von einigen der Kollegen aus der Reality-Welt kennt man es, dass sie ihren Job hinschmeißen und nur noch Influencer sein wollen. Ihnen steht ja scheinbar die große Welt bevor! Das ist nicht mein Style. Mal davon abgesehen, dass ich Instagram und Co. damals, vor zehn Jahren, als ich angefangen habe, aus Vertragsgründen gar nicht in diesem Ausmaß zu dem Zweck nutzen durfte. Ich habe immer ganz normal weitergearbeitet, nach dem Motto: ‚Schuster, bleib bei deinen Leisten‘. Neben dem Fitness-Thema ist das übrigens auch Personal-Vermittlung: Ich bin als Headhunter tätig. Das mit dem Reality-TV lief sozusagen immer nebenher. Wenn mir ein Angebot geschmeckt hat, hab ich zugeschlagen. So werde ich es auch weiterhin handhaben.“