11. Mai 2021, 16:30 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Wenn ein Mensch mit durchschnittlichem Fitnesslevel „etwas Neues“ ausprobiert, hält sich das für gewöhnlich im überschaubaren Rahmen. Vielleicht rennt er jetzt regelmäßig eine andere Joggingrunde oder macht 100 statt 50 Kniebeugen täglich. Evan Zhang (27) aus Singapur war das viel zu wenig.
Man muss schon ein bisschen verrückt sein, um es ernsthaft in Betracht zu ziehen, täglich 300 Liegestütze zu absolvieren, und dann gleich einen ganzen Monat lang. Von den körperlichen Voraussetzungen ganz zu schweigen, denn für eine Herausforderung dieses Ausmaßes bedarf es eines recht hohen Fitnesslevels. Aber im Netz gibt es nichts, was es nicht gibt. Und deshalb hat sich zum Fast-Schon-Klassiker-Format der „30 Tage Challenge“ – ein Dauerbrenner auf YouTube, bei dem man sich etwas Bestimmtes vornimmt und es dann einen Monat lang durchzieht, dokumentiert und sich hinterher dafür feiern lässt – die Push-up Challenge zum besonders beliebtes Format bei Fitness-Freaks gemausert.
YouTube ist voll von „epischen Transformationen“, die ihren Ursprung in einer 30-tägigen Push-up-Challenge haben. Aber wie viele Liegestütze dürfen’s denn sein? Je mehr, desto mehr Klicks, klar. Content Creator Evan Jackie Zhang (27) aus Singapur, hat es, was diese Challenge betrifft, zu der beachtlichen Zahl von 300 Liegestütze täglich gebracht. FITBOOK hat ein kleines WhatsApp-Interview mit ihm geführt.
FITBOOK: Herr Zhang, 9000 Liegestütze in einem Monat. Was war Ihre Motivation für diese Challenge?
Evan Zhang: „Ich mache seit acht Jahren regelmäßig Liegestütze und würde mein Fitnesslevel als fortgeschritten bezeichnen. Die Herausforderung habe ich angenommen, um meine maximale Anzahl an Liegestütze, die 45 lag, zu verbessern und etwas Neues auszuprobieren.“
Haben Sie alle 300 Liegestütze auf einmal gemacht? Oder wie haben Sie sich das „Paket“ aufgeteilt?
„Mein Plan war, die Anzahl der Liegestütze im Laufe des Tages zu verringern. Ich dachte, auf diese Weise wäre die Challenge überschaubar und ich könnte es schaffen. Also habe ich die 300 Wiederholungen in 20er-Sätze aufgeteilt und dann, über den ganzen Tag verteilt, gemacht. Eine zeitliche Vorgabe hatte ich nicht, nach zwei bis drei Sätzen habe ich ungefähr zwei bis drei Minuten Pause eingelegt. Grob waren es 100 Push-ups morgens, 100 nachmittags und 100 abends.“
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Wie ist es Ihnen währenddessen ergangen?
„Nach dem ersten Tag war meine Brust wund. Deshalb waren Tag zwei und drei auch die Schlimmsten für mich. Ab Tag zehn wurde es einfacher, weil sich meine Brust an die Belastung gewöhnt hatte und ich spürte, wie meine Brust stärker wurde. Tag 30 war ein Seufzer der Erleichterung.“
Wie oft haben Sie mit dem Gedanken gespielt, aufzugeben?
„Ich habe nie daran gedacht, aufzugeben. 30 Tage sind für mich noch überschaubar.“
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Wie haben Sie sich währenddessen ernährt?
„Nicht anders als auch sonst. Ich achte darauf, mich ausgewogen zu ernähren.“
Sind Sie mit dem Ergebnis Ihrer 30-Tage-Push-up-Challenge zufrieden?
„Mein Brustumfang hat um zwei Zentimeter zugenommen. Nach dieser Challenge fühlten sich Liegestütze total leicht an, meine maximale Wiederholungszahl stieg von 45 auf 60. Tatsächlich würde ich es wieder tun! Dann würde ich die Anzahl der Wiederholungen pro Tag allerdings erhöhen.“
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Geben Sie uns ein paar Tipps: Wie kann man seine Wiederholungsanzahl bei Push-ups erhöhen?
„Im Grunde ist es ganz einfach: Man muss sein Trainingsvolumen erhöhen. Also die Anzahl der Sätze und Wiederholungen. Unser Körper braucht nicht lang, um sich von Liegestützen zu erholen. Daher können wir sie täglich, oder mindestens alle zwei Tage, trainieren. Konsistenz ist sehr wichtig. Ich empfehle fünf Sätze mit der Hälfte der individuellen, maximalen Wiederholungsanzahl pro Trainingseinheit. Zwischen den Sätzen zwei bis drei Minuten pausieren.“