10. Januar 2020, 12:11 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Geteiltes Leid ist halbes Leid. Das gilt auch beim Sport. Nicht nur die Schinderei wird angenehmer, auch die Motivation kann durch den richtigen Trainingspartner gesteigert werden.
Wer bei Trainingsleistung und Muskelaufbau ein Plateau erreicht, braucht neue Reize. Hier können Trainingspartner helfen. Allerdings ist jeder Freund, Bekannte oder Kollege anders und entsprechend geeignet, um als Gym-Buddy infrage zu kommen. FITBOOK erklärt, welche Merkmale der Trainingspartner mitbringen sollte, um die Einheiten effektiver zu gestalten.
Identische Zielsetzung
Die Freundschaft kann noch so gut sein: Wenn die Trainingsziele stark voneinander abweichen, sind Konflikte vorprogrammiert und das gemeinsame Workout wird fast unmöglich. Schließlich ist es wenig sinnvoll, wenn der eine eher Koordination und Ausdauer trainieren der andere Muskeln und Masse aufbauen möchte. „Je nach Schwerpunktsetzung unterscheiden sich Trainingsmethodiken“, so Fitnessexperte und Personal Trainer Jörn Giersberg zu FITBOOK. Egal ob Muskelaufbau, Ausdauertraining oder funktionales Training: Ein gemeinsames Ziel sorgt dafür, dass Erfolge gemeinsam zelebriert werden können. Zudem kann man sich gegenseitig korrigieren und so Trainings- und Technikfehler vermeiden. Dazu sollte jedoch eine weitere Voraussetzung erfüllt sein.
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Gleiche Wissensstände
Eine produktive Trainingspartnerschaft sollte einen ausgeglichenen Informationsfluss aufweisen, dabei spielt es vorerst keine Rolle, ob der andere das gleiche Fitnesslevel aufweist. Auch ein untrainierter Kompagnon kann kompetent sein, viel Fitnesswissen mitbringen und eine wertvolle Ergänzung sein.
Fitness-Experte Giersberg weist allerdings darauf hin, dass die Trainingserfahrung essenziell sei, um einschätzen zu können, an welcher Stelle der Partner Hilfe benötige. Wer bestimmte Situationen selbst schon zig Mal erlebt habe, wisse diese auch einzuschätzen. Aber auch das hat seine Grenzen: Sobald die Wissensvermittlung einseitig wird, immer einer korrigiert und dem anderen so das Gefühlt gibt, ständig Fehler zu machen, kann das Training für beide zur Strapaze werden.
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Ähnliche Leistungsniveaus
Zwar mag mancher die mangelnde Fitness durch ausreichend Kompetenz aufwiegen, fehlt aber auch diese, kann sich das unterschiedliche Fitnesslevel negativ auf die Trainingspartnerschaft auswirken. Denn Anfänger sind beim Workout meist überfordert, wenn der Partner auf einem sehr viel höheren Niveau ist. Folge: Frustration und irgendwann Motivationsprobleme.
Bei gleicher körperlicher Fitness hingegen kann man sich durch das gegenseitige „Pushen“ zu neuen Höchstleistungen treiben.
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Die gleiche mentale Einstellung
Nicht nur körperliche Attribute sollten ähnlich sein, auch die geistige Einstellung zum Sport sollte geteilt werden. Jemand, der gerne die letzten Wiederholungen aus dem Workout rauskitzeln möchte, ist mit einem Trainingspartner, der nur das Nötigste erledigen will, falsch beraten. Die Partner sollten sich auf einer Wellenlänge befinden und genau wissen, wann sie den anderen unterstützen müssen. Dabei ist der Zeitpunkt entscheidend. „Der Trainingspartner sollte antizipierend wirken“, erklärt Jörn Giersberg. „Ein vorausschauendes Verhalten ist wichtig, damit der Partner weder zu früh noch zu spät hilft, Gewichte zu bewältigen.“
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Fazit
Die Entscheidung, wer die oder der Auserwählte sein kann, sollte nach den eigenen Interessen, dem Fitnessstand und den Zielen erfolgen. Wenn sich diese auf beiden Seiten decken, ist der Partner gefunden.