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Arne Greskowiak im Interview

Athletiktrainer verrät, wie er Dennis Schröder für den WM-Sieg fit gemacht hat

Dennis Schröders Training für die Basketball-WM war anspruchsvoll
Bogdan Bogdanovic (Serbien) und Dennis Schröder (Deutschland) im Finale der Basketball-WM Foto: Getty Images
Tony Poland
Tony Poland Freier Autor

22. September 2023, 11:04 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Irre, unfassbar! Am 10. September wurde Deutschland durch einen 83:77-Sieg im Finale gegen Serbien sensationell erstmals Basketball-Weltmeister. Kapitän Dennis Schröder und seine Teamkollegen sorgten für eine der größten Sensationen der deutschen Sportgeschichte. Der wohl bekannteste aktive Basketballer unseres Landes ackerte für den historischen Erfolg fleißig im Gym. FITBOOK hat mit seinem Athletiktrainer gesprochen.

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Es ist sechs Uhr morgens, aber der Münchner Stadtverkehr rollt bereits. Unter den ganzen Autofahrern zum Sonnenaufgang der bayerischen Landeshauptstadt sind auch Dennis Schröder und Arne Greskowiak bereits unterwegs. Der Athletik- und Personaltrainer mit eigenem Studio in Köln macht u. a. nicht nur die deutsche Eishockeynationalmannschaft, den Eishockeyclub Kölner Haie oder einzelne Spitzensportler und Olympia-Teilnehmer fit, sondern auch die deutschen Basketballer. „Ich bin einfach sehr dankbar, dass ich mit diesen Jungs und Mädels zusammenarbeiten und bei sportlichen Großereignissen ganz nah dabei sein darf. Ich sehe das als ein echtes Privileg“, schwärmte Greskowiak im FITBOOK-Gespräch, in dem er uns auch das Training von Basketball-Star Dennis Schröder erklärt hat.

Ziel des Duos an diesem Juni-Morgen: Der Campus der Korbjäger vom FC Bayern München und die dortige Trainingshalle. Denn obwohl in der NBA gerade Pause ist, steht für Schröder ein echtes Highlight kurz bevor. Die Weltmeisterschaft auf den Philippinen, in Japan und in Indonesien. Der Rest ist Geschichte: Nur wenige Monate später setzte sich Deutschland in Manila völlig überraschend die WM-Krone auf. Mit Schröder als Kapitän und Leader. Zur Krönung wurde der NBA-Star, der im Sommer einen Zweijahresvertrag zu rund 26 Millionen US-Dollar bei den Toronto Raptors unterschrieb, zum besten Spieler (MVP) des Turniers gewählt. Da hat sich das Ackern und zeitige Aufstehen wahrlich gelohnt.

Die Besonderheit bei Dennis Schröder

Zunächst einmal gilt: Mit 1,88 Metern gehört unser WM-Held nicht gerade zu den Riesen in seinem Beruf. Denn Körpergrößen von 2,00 Metern und mehr sind im Basketball eher die Regel als die Ausnahme! Gerade in der besten Liga der Welt (NBA).

Unabhängig davon hat Schröder trotzdem unglaubliche körperliche Voraussetzungen. „Er hat wahrscheinlich einen der schnellsten ersten Schritte in der Basketballwelt. Das müssen wir immer weiter stärken“, berichtete Greskowiak. „Außerdem hat er diese sehr breiten Schultern, dazu ist seine Spannweite überdimensional lang. Dass jemand so lange Arme hat, ist schon besonders.“ Und tatsächlich: Eine Spannweite von mehr als 2,00 Metern, wie bei Schröder, ist ungewöhnlich. Denn im Normalfall verhält sich die Spannweite, also die Gesamtlänge der zur Seite ausgestreckten Arme, etwa gleich lang wie die Körpergröße. Schröder jedenfalls kann mit dieser physischen Komponente hervorragend Bälle klauen und verteidigen.

Dennis Schröder in einem Spiel gegen Japan
Dennis Schröder (links) in einem Spiel gegen Japan Foto: Getty Images

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Warm-up: „Ab auf die Matte!“

Um Schröder so richtig fit zu machen, trifft sich das Weltmeister-Duo in der Sommerpause je nach zeitlicher Verfügbarkeit drei bis vier Tage die Woche. Dann stehen jeweils zwei Einheiten pro Tag an. „Dann lasse ich ihn wieder in Ruhe“, so Greskowiak. Doch dafür verlangt der gebürtige Hannoveraner während der Sessions Vollgas von seinem Schützling! Zum Warm-up etwa heißt es „Ab auf die Matte!“. Auch für einen Multimillionär. Unter anderem stehen Hüftbrücke, Hüftheben und verschiedene Formen der Planke auf dem Plan. So wird der Körper optimal erwärmt und die Muskeln aktiviert.

Und davon gibt es bei Schröder so einige. „Dennis hat einen sehr niedrigen Körperfettanteil. Er ist sehr muskulös und athletisch, also sehr „lean“. Für ihn geht es darum, Muskulatur weiter aufzubauen und zu erhalten“, weiß Greskowiak. „Einfach weil solche Jungs mit wenig Körperfett sonst immer eher zu leicht werden.“ Zur Einordnung: Schröder bringt etwas mehr als 80 Kilogramm auf die Waage.

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„Drei Grundthemen, an denen wir arbeiten“

Nach dem bereits knackigen Warm-up folgt das eigentliche Trainingsprogramm (zu sehen auch in diesem YouTube-Video), unterteilt in acht verschiedene Übungen. Von Standwaage, mit bzw. ohne Kettle-Bells, und Hüftheben auf einem Bein, über Kurzhantel-Bankdrücken bis hin zu unterschiedlichen Varianten von Schulterdrücken fordert Greskowiak so ziemlich die ganze Klaviatur ab. Auch Swiss Ball und Medizinball gehören zum Trainingsrepertoire. Zwischendurch achtet der 39-Jährige immer wieder auf die korrekte Ausführung der einzelnen Übungen und darauf, dass der Körper während der Belastung angespannt bleibt.

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„Es gibt drei Grundthemen, an denen wir immer arbeiten: Gesundheit, Muskelaufbau und Erhaltung von Schnelligkeit und Explosivität. Dennis soll sich einfach athletisch, fit und schnell fühlen“, berichtet der 39-Jährige. Nach etwa einer Stunde und 15 Minuten ist das Training vorbei. „Kurz, knackig und effektiv“, schnauft Schröder. Im Anschluss geht’s unter die Dusche, danach wartet der Gang zur Physiotherapie. Umso schöner, wenn sich der ganze Aufwand am Ende des Tages auszahlt.

Denn das macht auch Gresgowiak stolz und glücklich. „Diese WM erlebt zu haben, bei der Dennis auch noch MVP geworden ist: Das wird wahrscheinlich nicht mehr so oft vorkommen in meinem Leben“, blickt er noch einmal zurück. Übrigens: Auch die deutsche Eishockeynationalmannschaft machte der frühere Handballer im Mai dieses Jahres fit für WM-Silber.

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