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Flavios Vegan-Challenge

Corona-Zeit zwingt meine Trainingsleistung in die Knie

Immer mehr Kraftsportler setzen auf eine rein pflanzliche Ernährung. Nur ein Marketing-Trick oder Wegweiser zu einem gesünderen Leben? Ein sechsmonatiger Selbstversuch soll Aufschluss geben.
Immer mehr Kraftsportler setzen auf eine rein pflanzliche Ernährung. Nur ein Marketing-Trick oder Wegweiser zu einem gesünderen Leben? Ein sechsmonatiger Selbstversuch soll Aufschluss geben. Foto: FITBOOK
Flavio Treppner

19. Juni 2020, 14:00 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

18 Wochen meines Experiments sind verstrichen und ich bin noch immer vegan unterwegs! Weniger gute Nachrichten gibt es hingegen von der Fitnessfront…

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Seit nunmehr zwei Wochen ist es mir wieder möglich, Eisen zu schwingen. Der erste Trainingstag gab jedoch Anlass zum Meckern. Nicht über die Umsetzung der Hygiene-Vorschriften, sondern die Ignoranz der Trainierenden. Für mich jedoch kein Grund das Studio zu meiden – dafür rege ich mich viel zu gerne auf.

Wie liefen die ersten Wochen auf der Hantelbank?

Zuallererst: Ich muss mir auch nach zwei Wochen wieder Luft machen. Leider hat sich an der Einstellung der Studiobesucher nichts geändert. Im Gegenteil: Das Studio ist einerseits überfüllt, gemessen an den verfügbaren Geräten. Die Hygiene der Kunden lässt weiterhin zu wünschen übrig. Absolut niemand desinfiziert die Geräte, teils wird ohne Handtuch trainiert. Das ist einfach respektlos gegenüber den Mitmenschen. Letztendlich schießt sich jeder damit selbst ins Bein, falls Studios wegen neuer Ansteckungen geschlossen werden müssen.

Aber kommen wir zum Sport: Nach etlichen Wochen ohne schweres Training hat mein Körper zweifelsohne abgebaut. An aller erster Stelle am Muskeltonus und beim Trainingsgewicht. Durchschnittlich habe ich bei den Übungen 15 – 20 Prozent an Kraft verloren. Was ich aber gar nicht der Ernährung vorwerfen will, sondern vielmehr der langen Trainingsabstinenz. Am deutlichsten hat es die Beine erwischt! Vor Corona konnte ich an der Beinpresse 200 Kilo beugen, nach Corona sind es lediglich 110 Kilo. Mein Oberkörper blieb von solch drastischen Einbrüchen glücklicherweise verschont. Wer trainiert außerdem schon Beine? Sieht man im Club ja eh nicht. Spaß beiseite. Zumindest erklärt der Leistungseinbruch auch die Ergebnisse auf der Waage.

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Was macht das Körpergewicht?

Kurzum: Es geht weiter bergab. Die Kilos purzeln und mittlerweile wiege ich 86 Kilogramm. Ab diesen Punkt muss ich davon ausgehen, dass ich in den letzen Wochen und Monaten Muskelmasse eingebüßt habe. Um meinen bisherigen Verlauf etwas zu visualisieren, zitiere ich Alfred Biolek: „Ich hab da mal was vorbereitet.“

Der Graph zeigt meinen Gewichtsverlauf in den letzten 18 Wochen. Das Startgewicht lag bei 104 Kilo. Nach über vier Monaten bringe ich nur noch 86 Kilo auf die Waage.
Der Graph zeigt meinen Gewichtsverlauf in den letzten 18 Wochen. Das Startgewicht lag bei 104 Kilo. Nach über vier Monaten bringe ich nur noch 86 Kilo auf die Waage. Foto: FITBOOK

Nach ein paar Wochen im Gym wird sich mein Körper sicherlich wieder an das Training gewöhnt haben und die Muskeln werden zurückkommen. Die Waage wird nach oben ausschlagen und ich werde mich wieder wohler fühlen. Bis dahin versuche ich mir nicht so viele Gedanken zu machen und nicht jedes verlorene Kilo als kleine Katastrophe anzusehen. Gleichwohl denke ich natürlich schon über das Ende des Selbstversuchs nach.

Werde ich nach dem Experiment weiterhin vegan leben?

Im Moment bin ich unschlüssig. Einerseits hat mir die Challenge einen neuen Horizont eröffnet. Eine Blickweise auf die Ernährung, die ich so noch nicht praktiziert habe. Einen Weg, mehr zu lernen, neue Erfahrungen zu sammeln und zu teilen. Diese spannenden Eindrücke möchte ich mir gerne erhalten. Jedoch bin ich, wie schon öfter beschrieben, eigentlich eher einfach gestrickt, was die Ernährung angeht. Aktuell weiß ich noch nicht, ob ich mir dauerhaft so viele Gedanken ums Essen machen möchte. Bei mir dreht sich ohnehin permanent alles um Proteine, Kohlenhydrate und Fette. Mir zusätzlich den Kopf zu zerbrechen, wie ich die Nährstoffe rein pflanzlich reinkriege, könnte mir dauerhaft zu stressig werden.

Aber mal schauen, wie ich in ein paar Wochen dazu stehe, wenn ich wirklich auf den letzten Metern meiner Zielgeraden angekommen bin.

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Was muss sich in den nächsten Wochen noch ändern?

Disziplin, Disziplin, Disziplin! Wahrscheinlich bin ich nicht der Einzige, der die letzten Wochen etwas zum Entspannen genutzt hat. Der den Lockdown auch als Chance gesehen hat, dem Körper mal etwas Ruhe zu gönnen. Jetzt gilt es wieder loszupowern und dort anzusetzen, wo ich vor Corona aufgehört habe. Kein leichtes Unterfangen, weil der innere Schweinehund natürlich dagegen ankämpft. Obwohl ich nach jedem Workout merke, wie sehr Körper und Geist die sportliche Betätigung vermisst haben. Durch das regelmäßige Training kann ich besser schlafen und abschalten. Damit ich nicht umsonst im Gym ackere, müssen in den nächsten Tagen und Wochen Prioritäten gesetzt werden! Kein Alkohol! Ernährung auf den Punkt bringen! Training an die erste Stelle setzen!

Bei der Umsetzung halte ich euch wie immer auf dem Laufenden. Bis dahin und bleibt gesund!

Themen Challenge
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