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Erforschte Methode

BET – Brain Endurance Training soll Athleten zu Spitzenleistungen bringen

Brain Endurance Training (BET) wurde bereits an Padel-Spielern erforscht
Der Effekt von Brain Endurance Training (BET) wurde bereits u. a. an Padelspielern erforscht (Symbolbild) Foto: Getty Images
Laura Pomer

15. Oktober 2024, 4:28 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Das sogenannte Brain Endurance Training (BET) wurde speziell für Spitzensportler entwickelt. Es zielt auf eine gleichzeitige Verbesserung der körperlichen und kognitiven Leistungsfähigkeit ab. Hinter der Methode steckt jahrelange wissenschaftliche Forschung, die nun auch in das Feld gesundes Altern rückt. FITBOOK geht näher auf das Thema ein.

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„Brain Endurance Training“ (BET) könnte man als „Gehirnausdauertraining“ übersetzen. Von der Methode soll die kognitive Leistungsfähigkeit profitieren – aber nicht nur. Sie wurde ursprünglich für Spitzensportler entwickelt, mit dem Ziel, einerseits deren Ausdauer bzw. sportliche Leistung zu steigern und gleichzeitig das Gehirn zu trainieren, besser mit Ermüdung umzugehen.1

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Brain Endurance Training (BET) für kognitive und körperliche Höchstleistungen

Dass sich körperliches Training auf die Leistungsfähigkeit des Gehirns auswirken kann, ist inzwischen bekannt. FITBOOK berichtete bereits über mehrere Studien, die zeigen konnten, dass körperlich fitte Probanden oft auch geistig fitter sind. Bereits reine sportliche Aktivität wirkt sich demnach günstig auf den Erhalt der Hirnfunktion aus.

Das Brain Endurance Training (kurz: BET) geht da noch einen Schritt weiter. Denn es beinhaltet neben den körperlichen auch spezielle Übungen, die die kognitive Leistungsfähigkeit fordern. Üblich sind etwa Reaktionstests und Aufgaben, bei denen z. B. Farben oder Formen schnell erkannt und zugeordnet werden müssen. Weiterhin zählen zu den gängigen kognitiven Tests Gedächtnis-, Problemlösungs- und Konzentrationsaufgaben. In einer BET-Einheit kommt der kognitive vor dem körperlichen Teil. Er ist meist kurz und intensiv, wodurch Teilnehmer unter Druck agieren müssen und sich ein Zustand geistiger Ermüdung einstellen soll. Durch die anschließende physische Belastung soll das kombinierte BET gleichzeitig die kognitive und körperliche Leistungsfähigkeit verbessern.

Entwickelt vor allem zur Erweiterung der Ermüdungskapazität

Das Thema mentale Ermüdung oder Erschöpfung bei Sportlern beschäftigt Forscher schon länger.2 Anders als körperliche Erschöpfungserscheinungen (z. B. der Muskeln), die relativ eindeutig erkennbar und schwerer zu ignorieren sind, bleiben mentale Ermüdungen leichter unbemerkt. Dabei sind sie nicht minder ernst zu nehmen. Mentale Erschöpfung kann verschiedene Auswirkungen auf Betroffene haben. Sie kann u. a. das Schmerzempfinden verändern sowie unkonzentriert und unaufmerksam machen, was Fehler (und somit Verletzungen) nach sich ziehen kann. Manche Betroffene verlieren dadurch vollends die Freude am Sport. BET zielt darauf ab, dem Gehirn beizubringen, mit Ermüdung besser umzugehen bzw. die Ermüdungskapazität zu erweitern – letztendlich mit dem Ziel, dauerhaft zu sportlichen Höchstleistungen zu befähigen.

Studien belegen Effekt auf Sportler

Der Effekt von BET auf Sportler gilt als bestätigt – sowohl auf die kognitiven als auch auf die körperlichen Fähigkeiten. Eine Studie konnte etwa zeigen, dass es die Leistung von an mentaler Ermüdung leidenden Padelspielern verbessert.3 Unter anderem waren der Studiendokumentation zufolge die Schläge derjenigen Teilnehmer, die vorher ein BET absolviert hatten, schneller und genauer als die der Kontrollgruppe.

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Auch in einer anderen Studie stellten die Forscher fest, dass sich im direkten Vergleich zwischen der BET- und einer Kontrollgruppe bei der ersten die Ausdauerleistung maßgeblicher verbesserte.4 Ebenso ermittelten sie in der BET-Gruppe nach dem Training einen höheren Sauerstoffgehalt im präfrontalen Bereich des Gehirns. Dieser Teil des Gehirns ist für verschiedene kognitive Funktionen (z. B. Entscheidungsfindung, Arbeitsgedächtnis und Aufmerksamkeit) verantwortlich.

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Auch ältere (unsportliche) Erwachsene profitieren von BET

Die günstige Wirkung von BET ist offenbar nicht nur (Spitzen-)Sportlern vorbehalten. In einer aktuellen Mini-Studie überprüften Forscher sie bei älteren Erwachsenen.5 24 allgemein gesunde Frauen im Alter zwischen 65 bis 78 Jahren, die sich im Alltag nur wenig bewegten, haben an der Untersuchung teilgenommen. Sie wurden in Gruppen aufgeteilt, die beide über einen Zeitraum von acht Wochen jeweils drei Mal pro Woche trainieren sollten. Die Einheiten bestanden aus 20 Minuten Widerstands- und 25 Minuten Ausdauertraining. Nur bei einer der Gruppen – diese war somit die BET-Gruppe – kam ein 20-minütiger kognitiver Teil dazu. Bei der Auswertung stellen die Studienleiter bei der BET-Gruppe eine Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit um rund 7,8 Prozent fest; bei der anderen Gruppe waren es nur 4,5 Prozent. Ähnlich deutlich war der Unterschied bei der körperlichen Leistungssteigerung: Diese betrug in der BET-Gruppe fast 30 Prozent, verglichen mit 22,4 Prozent in der reinen Fitness-Übungsgruppe.

Die kurze Dauer und geringe Teilnehmerzahl schränkt die Belastbarkeit der Studie ein. Auch lassen sich die Ergebnisse nicht auf männliche ältere Erwachsene übertragen. Sie deuten jedoch bereits jetzt in eine vielversprechende Richtung.

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Quellen

  1. H. Sun, K. Soh, S. Roslan (et.al.) 2022, Does mental fatigue affect skilled performance in athletes? A systematic review, Plos One ↩︎
  2. Kölling, S., Loch, F., Kellmann, M. (2021). Mentale Ermüdung und Erholung. In: Güllich, A., Krüger, M. (eds) Sport in Kultur und Gesellschaft. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. ↩︎
  3. J. Díaz-García, T. García-Calvo, C. Ring (et.al) 2023, Brain endurance training improves shot speed and accuracy in grassroots padel players, Brain endurance training improves shot speed and accuracy in grassroots padel players, Journal of Science and Medicine in Sports ↩︎
  4. N. Dallaway, S. Lucas, J. Marks 1 ↩︎
  5. J. Díaz-García, T. García-Calvo, C. Ring (2024) Brain endurance training improves sedentary older adults’ cognitive and physical performance when fresh and fatigued, Psychology of Sport and Exercise ↩︎
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