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Meinung

FITBOOK-Redakteurin: „Darum meide ich Anfang des Jahres Fitnessstudios“

Fitnessstudio
Zu Beginn eines neuen Jahres schließen viele Menschen einen Fitnessstudio-Vertrag ab. Für andere dagegen ist es die Zeit, das Gym eher selten zu besuchen. (Symbolbild) Foto: Getty Images/ Melanie Hoffmann; Collage: FITBOOK

5. Januar 2024, 11:18 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Weihnachten mit seinen gemütlichen Tagen und üppigen Speisen ist vorbei, das neue Jahr ist gestartet. Für viele Menschen ist dies die Zeit, an ihren guten Vorsätzen zu arbeiten. Und nicht selten steht mehr Sport dabei ganz oben auf der Liste. Ab ins Fitnessstudio also! FITBOOK-Redakteurin Melanie Hoffmann geht es da nicht anders. Auch sie möchte sich definitiv jetzt wieder mehr bewegen. Aber das Gym meidet sie dennoch – zumindest vorerst!

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Super motiviert starte ich ins neue Jahr. Zwar gehöre ich zu den Menschen, die ganz ohne Sport nicht können, sodass ich in Sachen Fitness eigentlich nie von ganz vorne anfangen muss. Aber ich muss schon gestehen, dass auch ich in den Wintermonaten und vor allem um Weihnachten herum, in Bezug auf die Regelmäßigkeit und Intensität lasch geworden bin. So nahm ich den ein oder anderen gebuchten Yoga– oder Pilates– oder HIT-Kurs dann doch nicht wahr. Auch meine Hanteln blieben häufiger in der Ecke liegen, als mir lieb war. Das soll sich definitiv ändern. Aber eine Rückkehr ins Fitnessstudio jetzt, zu Anfang des Jahres, kann ich mir nicht vorstellen. Ich werde das Gym wohl erst mal weiter meiden.

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„Anfang des Jahres habe ich keine Lust auf das Fitnessstudio“

Der Grund? Dass an vielen Fitnessstudios zurzeit eigentlich fast schon ein Schild mit der Aufschrift „Wegen Überfüllung geschlossen“ hängen könnte. Denn der Jahresanfang mit seinen guten Vorsätzen führt dazu, dass sich nicht nur faul gewordene Stammkunden, sondern auch jede Menge neue Mitglieder in den Gyms tummeln. So passiert es im Januar, häufig auch noch bis in den Februar hinein, dass man sich auf der Trainingsfläche fast schon in Warteschlangen einreihen muss, um an das gewünschte Geräte oder die benötigten Hanteln, Seile oder Bälle zu kommen. Abgekühlt und demotiviert, lässt sich so nicht wirklich effektiv trainieren.

Wer, wie ich phasenweise, vor allem wegen der Kurse das Fitnessstudio besucht, dem geht es jetzt am Anfang des Jahres nicht viel besser. Gefühlt muss man sich hier schon zu Beginn des Vorgängerkurses durch Warten vor dem Raum einen Platz in seinem Wunschkurs sichern. Gehen die Türen dann auf, stürmen alle Wartenden gleichzeitig rein. Eng auf eng versucht man dann, genügend Platz für die Bewegungen zu haben und dabei niemanden zu hauen oder zu treten. Spaß macht das nicht!

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„Früher war ich ein großer Fitnessstudio-Fan“

Dabei war ich eigentlich immer ein großer Fitnessstudio-Fan. Seit ich 17 Jahre alt war, gehörte das Gym zu meinem Leben dazu. Nachdem ich meine vorherige sportliche Leidenschaft – das Tanzen – etwas zurückgeschraubt hatte und zunächst zufällig als Aushilfe an der Theke im örtlichen, von einer Familie geführten, kleinen Fitnessstudio gelandet war, packte mich das Gym-Fieber.

Schnell verbrachte ich nach Dienstschluss Stunden im Fitnessstudio, um mich in Form zu bringen, mich mit anderen fitten Teenagern darin zu batteln, wer die meisten Crunches schaffte oder länger auf dem Crosstrainer aushielt. Nicht unbedingt effektiv, wenn es darum ging, ein sportliches Ziel zu erreichen, aber ich konnte es gar nicht erwarten, am nächsten Tag wieder im Gym zu schwitzen. Irgendwann kam dann der Besuch von Fitnesskursen hinzu, später übernahm ich hin und wieder auch die Vertretung von Trainerinnen, wenn sie mal ausfielen.

Vom kleinen, gemütlichen „Familien-Studio“ wechselte ich irgendwann zu einer Gym-Kette. Mehr Platz, stilsichere Räume, qualifiziertere Trainer, besseres Equipment und auch günstigere Mitgliedspreise trieben mich dort hin. Nach meinem Umzug von NRW nach Berlin blieb ich diesem Prinzip treu und meldete mich auch dort bei einer Gym-Marke an, die diverse Studios in der Stadt betreibt und die ich nach Belieben nutzen konnte.

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„Ich gehörte zu denjenigen, die sich während der Pandemie abmeldeten“

Mal intensiver, mal sporadisch, mal mit Fokus auf Krafttraining, mal nur Kurse besuchend – mein Fitnessstudio-Alltag änderte sich häufig. Aber ich blieb dem generellen Konzept rund 20 Jahre treu. Und dann kam die Coronapandemie.

Infektionsgefahr, Verunsicherung in vielen Bereichen des Lebens, Lockdowns mit Home-Office-Pflicht und verschlossenen Fitnessstudios überraschte und überforderte mich anfangs. Aber irgendwann kam der Punkt, mal verschiedene Aspekte meines Lebens und Alltags genauer zu betrachten. Beim Thema Sport merkte ich dann: Das Fitnessstudio fehlte mir nicht wirklich. Es war wohl zum größten Teil nur noch die Gewohnheit, dass ich mich noch nicht losgesagt hatte. Zunächst notgedrungen auf Home-Workouts umgestiegen, entwickelte ich darin eine Routine, die mir Freude machte und in der ich eine Disziplin an den Tag legte, die ich selbst nicht erwartet hatte.

Daneben nutzte ich die Zeit, um mich mit Fitnessapps zu beschäftigen – solche für das Workout zu Hause und solche, mit der sich Kurse in kleinen Fitness- oder Yoga-Studios buchen lassen konnten, ohne sich vertraglich an ein Studio binden zu müssen. Was ich recherchierte und testete, überzeugte mich und so kündigte ich vor rund 14 Monaten meinen seit mehr als zehn Jahren bestehenden Gym-Vertrag. Damit war Anfang 2023 das erste Jahr seit Ewigkeiten, in dem ich tatsächlich kein Fitnessstudio besuchte.

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Überlegung: Weg von der App zurück zur Gym-Mitgliedschaft?

Ich muss sagen: Es klappt im Allgemeinen auch ohne feste Gym-Mitgliedschaft super mit der Fitness bei mir. In dem Jahr seit der Kündigung habe ich eine Reihe an Kursen gefunden, die ich regelmäßig besuche, dazu kombiniere ich sowohl Kraftsport als auch Yogaeinheiten zu Hause. Nur Cardio kommt bei mir seitdem zu kurz. Denn: Ich bin keine leidenschaftliche Läuferin, Rad fahre ich eher, um in der Stadt von A nach B zu kommen, und Schwimmen ist seit meinem Austritt aus dem Schwimmverein mit 14 Jahren auch nicht mehr so mein Ding.

Was ich früher aber immer machte: 30 bis 40 Minuten Cardio auf dem Laufband, bevor ich im Fitnessstudio mein Krafttraining startete. Und genau diese Routine vermisse ich tatsächlich seit geraumer Zeit. Mir selbst ein Laufband anzuschaffen, ist keine Option – nicht nur, aber auch, aus Platzgründen. Auch mit der Auswahl an Geräten und Hanteln kann mein Mini-Home-Gym natürlich keineswegs mithalten. Da ich mich mit Bodyweight-Übungen nur bedingt anfreunden kann, sehne ich mir da schon manchmal die Trainingsmöglichkeiten in einem Fitnessstudio herbei. Zwar könnte ich mit meiner App auch hin und wieder mal in ein Gym gehen, doch dann denke ich mir: Wenn ich schon erwäge, in ein Fitnessstudio zurückzukehren, dann doch wieder als festes Mitglied und Teil der spezifischen Gym-Community.

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Die Überfüllung am Jahresanfang lässt mich stark zögern

Also warum nicht den Drang mehr Bewegung, den ich jetzt am Anfang des neuen Jahres verspüre, dazu nutzen, um auf die Überlegungen Taten folgen zu lassen und mich wider in einem Fitnessstudio anzumelden? Eben genau, weil es der Anfang des Jahres ist und mich mit sehr großer Sicherheit eine Variante der oben beschriebenen Szenarien erwarten würde.

Denn auch, als ich noch einen Fitnessstudio-Vertrag hatte, ging ich im Januar so gut wie gar nicht und im Februar ebenfalls nur selten ins Gym. Ich konnte das Gewusel und das Gedränge – sowohl beim Training als auch in den Umkleiden – nicht ertragen. Statt mich aufs Training konzentrieren und dabei auch abschalten zu können, fühlte ich mich nur zusätzlich gestresst und genervt. Damit zählte der Jahresbeginn seit jeher zu der Zeit, in der ich meine Fitnessstudio-Mitgliedschaft nie wirklich auskosten konnte – und das, obwohl ich in genau diesem Zeitraum doch wie so viele besonders Lust hatte, mit meinem Training wieder voll durchzustarten.

Ob ich 2024 meinen Weg zurück in einen Fitnessstudio-Vertrag finde, kann ich noch nicht sagen. Ich schwanke noch sehr. Aber eins steht für mich fest: Vor März wird das schon mal sowieso nichts.

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