14. Januar 2023, 8:08 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Das Gehen auf dem Laufband ist irgendwie aus der Mode gekommen – das zeigt der Blick in die entsprechende Ecke im Fitnessstudio. Wenn überhaupt, wird dort gejoggt. Und weil sich alles, was lange nicht mehr da war, hervorragend für ein Comeback eignet, reicht eine Fitness-Influencerin und eine rätselhafte Zahlenfolge, um es wieder zum Trend zu machen. Ist das „12-3-30“-Workout wirklich so enorm effektiv, wie Lauren Giraldo behauptet? Fitness-Zauberformel oder übertriebener Hype? FITBOOK hat bei einem Sportmediziner nachgefragt.
Auf TikTok und YouTube gibt es unzählige Videos, in denen Menschen ihre Tipps und Trainingsvorschläge in die Welt senden. Eine von ihnen ist Lauren Giraldo, die auf Instagram, TikTok und YouTube zusammengenommen etwas über 2,5 Mio. Abonnenten hat. Die „Mutter von twelvethreethirty“ hat ein Workout auf dem Laufband „erfunden“, das Kalorien nur so zu schmelzen bringen soll. Und das im Gehen! Davon ist sie selbst überzeugt, will mit der Methode angeblich 13 Kilogramm verloren haben. Auch viele Nachahmerinnen scheinen begeistert. FITBOOK sprach mit einem Sportmediziner über das „12-3-30“-Workout. Kann das was oder kann das weg?
Überblick
Was ist das „12-3-30“-Workout?
Die Zahlen der Trainingsmethode sind die Kennzahlen, auf die es laut Giraldo zu achten gilt: 12 Prozent Steigung auf dem Laufband, ein Tempo von drei Meilen pro Stunde (das entspricht etwa 5 Kilometer pro Stunde) und 30 Minuten Trainingsdauer. Giraldo selbst schwört auf dieses Workout, das – über einen Zeitraum von 30 Tagen absolviert – das Fett nur so zum Schmelzen bringen soll. Sie selbst sei der Beweis dafür, unzählige in Fotos und Videos festgehaltene Vorher-Nachher-Aufnahmen ihrer Follower stützen die These.
Hat Giraldo mit „12-3-30“ eine neue Fitness-Zauberformel entdeckt und ist das Bergangehen nach dieser Methode der sichere Weg zur Traumfigur?
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Wie effektiv ist „12-3-30“ auf dem Laufband? Das sagt ein Sportmediziner
Bergaufgehen fördert den Aufbau der Gesäßmuskulatur, was auch Rückenschmerzen vorbeugen könne. Außerdem entlaste das gelenkschonende Training Patellasehne und Knie, sagt Dr. Paul Schmidt-Hellinger, Sportmediziner und Marathonläufer, gegenüber FITBOOK. Aber ist es auch effektiv? Das lässt sich so leicht nicht beantworten, denn hierfür ist der individuelle Trainingsstand einer Person ausschlaggebend. So kann das Gehen mit Steigung auf dem Laufband nach der „12-3-30“-Vorgabe für jemandem mit hohem Trainingsniveau zu leicht, und für eine relativ untrainierte Person zu anstrengend sein. Die Belastung beim „12-3-30“-Workout, sowie bei Sport im Allgemeinen, sollte also der Leistungsfähigkeit angepasst werden.
Insgesamt sei das Laufband-Training mit Steigung allerdings eine gute Methode, sich fit zu halten und bietet Raum für individuelle Anpassungen. Außerdem sorgt es für mehr Abwechslung zum einfachen Laufband-Training. Um eine Fitness-Zauberformel handelt es sich aber nicht…
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Besser als stumpfes Bergaufgehen
Dr. Schmidt-Hellinger empfiehlt für ein effektives Training HIIT-Einheiten, bei denen man in Intervallen an die Belastungsgrenze geht und zwischendrin Pausen macht. Für das Gehen mit Steigung auf dem Laufband empfiehlt er daher für mehr Effektivität eine Variation im Tempo, also auch mal auf 6 oder 7 Kilometer pro Stunde zu steigern und wieder zu drosseln. Abwechselnd langsameres und schnelleres Gehen seien ein besser Training als Dauergehen/ -laufen bei gleichbleibendem Tempo.
Und wenn Sie sich fragen, wie Sie denn nun endlich seriös ein paar überschüssige Kilos verlieren können: FITBOOK hat mit Experten einen 12-Wochen-Trainingsplan entwickelt, der Sie beim Abnehmen und Fettabbau unterstützen soll. Ob Anfänger oder erfahrener Fitnesssportler: Melden Sie sich gleich zu unserem Newsletter an, der Sie jeden Sonntag über Ihren „Fett weg in 12 Wochen“-Trainingsplan für die folgende Woche informiert und motiviert. Hier können Sie sich für den kostenlosen TRAININGSPLAN-NEWSLETTER anmelden.