4. Juni 2022, 8:17 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Kümmel ist vielen als traditionelles Gewürz aus der Küche bekannt. Er kann jedoch auch zu einem wunderbar würzigen Tee verarbeitet werden, der gegen Blähungen und Magenkrämpfe wahre Wunder wirkt. FITBOOK verrät, warum die Pflanze eine heilende Wirkung hat und wie der Tee zubereitet wird.
Bei Kümmel handelt es sich um eine sommergrüne, zweijährige Pflanze mit weiß bis rosafarbenen Blüten. Zwischen Juni und August reifen die Kümmelsamen der Pflanze, die danach geerntet und dann zur Verwertung in der Küche sofort benutzt werden können. Kümmel, als Kümmeltee verarbeitet, hat eine gesundheitsfördernde Wirkung, um die nur wenige wissen.
Übersicht
Bei welchen Beschwerden soll Kümmeltee helfen?
Vor allem bei Beschwerden des Magen-Darm-Trakts ist das Hausmittel ein beliebtes Helferchen. Es soll die Verdauung anregen und beim Lösen von Verkrampfungen helfen. Darüber hinaus wird Kümmeltee nachgesagt, dass er den Darm von Keimen und Pilzbefall befreit. Ebenso soll Kümmel und Kümmeltee entzündungshemmend und antioxidativ wirken und damit eine effektive Unterstützung des Immunsystems sein sowie eine förderliche Wirkung beim Abnehmen haben.
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Welche Wirkstoffe stecken dahinter?
In Kümmeltee finden sich unter anderem zahlreiche ätherische Öle, welche für den antioxidativen Effekt sorgen und bewirken, dass sich die Muskulatur im Verdauungstrakt entspannt. Daneben enthält Kümmel pflanzliche Farbstoffe, die sogenannten Flavonoide, die das Immunsystem des Körpers stärken und nachweislich krebshemmend sind. Weitere Inhaltsstoffe von Kümmeltee sind Gerbstoffe, wichtige Fettsäuren und pflanzliche Proteine, die antibakteriell wirken, sowie Mineralstoffe wie Magnesium, Eisen, Kalzium und Zink.
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Ist die Wirkung von Kümmeltee wissenschaftlich belegt?
Es gibt einige Studien, die zeigen, dass Kümmelöl oder -lösung die Muskulatur des Verdauungstraktes entspannt und somit eine förderliche Wirkung bei Verdauungsbeschwerden wie Blähungen oder Reizdarmsyndrom hat. Eine in vitro-Studie kam sogar zu dem Ergebnis, dass Kümmelöl schädliche Darmbakterien hemmt, während sie die nützlichen Darmbakterien, welche Entzündungen verringern und das Immunsystem stärken, in Ruhe lässt. Ebenso könnte Kümmeltee potenziell vorbeugend gegen Darmkrebs sein. So zeigte eine Studie an Ratten, dass Laborratten, sie über einen längeren Zeitraum Kümmelöl verabreicht bekamen, weniger anomale Drüsen, eine Vorform von Polypen, aufwiesen.1,2,3,4
Auch bezüglich der nachgesagten Wirkung von Kümmeltee auf eine Gewichtsreduktion gibt es Hinweise auf einen förderlichen Effekt. So hat eine Untersuchung mit 70 Probandinnen, die 90 Tage lang täglich 30 Milliliter einer Kümmellösung einnahmen, ergeben, dass sich deren Körperfettanteil schneller reduzierte als jener der Kontrollgruppe.5
Gibt es mögliche Risiken und Nebenwirkungen beim Verzehr?
Der Verzehr von Kümmeltee gilt als sehr sicher. Es sind keine Risiken und Nebenwirkungen bekannt. Allerdings ist es – wie immer – ratsam, auf das eigene Befinden zu hören, inwieweit und wie viel von dem Tee man verträgt.
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Wo bekommt man Kümmeltee her und wie wird er zubereitet?
Man findet den Tee im Supermarkt, in der Apotheke und in Online-Shops. Natürlich kann man auch einfach Kümmelpflanzen kostengünstig im eigenen Garten anbauen und regelmäßige ernten. Das ist zwar mehr Arbeit, aber wenigstens ist dann die Herkunft des Tees bekannt. Dazu muss man im zweiten Anbaujahr im Juli oder August die Blüten oder die ganz Pflanze abschneiden und zunächst trocknen lassen. Danach kann man die Samen rauspulen und auch sofort für Tee verwenden. Für eine Tasse Tee braucht es ein bis zwei Teelöffel gemahlene Kümmelsamen und eine Ziehzeit von 10 bis 15 Minuten.
Wie schmeckt Kümmeltee?
Kümmel hat einen charakteristischen, leicht scharfen Eigengeschmack, den manche regelrecht hassen. Wer Kümmel mag, wird gefallen an dem Tee finden und kann ihn je nach Gusto mit Honig oder etwas Zitrone verfeinern.
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Quellen
- 1. Chey, W. D., Lacy, B. E. Cash, B. D. et al. (2017). Randomized Controlled Trial to Assess the Efficacy & Safety of Caraway Oil/L-Menthol Plus Usual Care Polypharmacy vs. Placebo Plus Usual Care Polypharmacy for Functional Dyspepsia. Gastroenterology.
- 2. Rich, G. Shah, A., Kolojski, N. et al. (2017). A randomized placebo-controlled trial on the effects of Menthacarin, a proprietary peppermint- and caraway-oil-preparation, on symptoms and quality of life in patients with functional dyspepsia. Neurogastroenterology & Motility.
- 3. Keshavarz, A., Minaiyan, M., Ghannadi, A. et al. (2013). Effects of Carum carvi L. (Caraway) extract and essential oil on TNBS-induced colitis in rats. Research in Pharmaceutical Sciences
- 4. Kazemipoor, M., Wan, C. Radzi, J. B. W. M., Hajifaraji, M. et al. (2013). Antiobesity effect of caraway extract on overweight and obese women: a randomized, triple-blind, placebo-controlled clinical trial. Evidence-Based complementary and Alternative Medicine
- 5. Dadkhah, A., Allameh, A., Khalafi, H. et al. (2011). Inhibitory effects of dietary caraway essential oils on 1,2-dimethylhydrazine-induced colon carcinogenesis is mediated by liver xenobiotic metabolizing enzymes. Nutrition and Cancer