3. September 2022, 8:19 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Weinraute („Ruta graveolens“) ist für seine antiviralen, antioxidativen und antibakteriellen Eigenschaften bekannt. Der aus dem Kraut hergestellte Weinrautentee gehört zu den beliebtesten Heilgetränken in der Alternativmedizin. FITBOOK weiß, welche Wirkstoffe in dem Aufgussgetränk stecken und wie man es richtig zubereitet.
Schon in der Antike wurde Weinraute als Mittel gegen allerlei Krankheiten und Beschwerden angewandt. In der mediterranen Küche wird das Kraut seit jeher zum Würzen von bestimmten Salaten, Soßen und Kräuterbutter verwendet. Aber vor allem als Weinrautentee verarbeitet profitiert der Körper von der gesunden Wirkung der Heilpflanze.
Übersicht
Anwendung: Bei welchen Beschwerden soll Weinrautentee helfen?
In der modernen Naturheilkunde wird Weinrautentee vor allem bei Gelenk-, Zahn– und Kopfschmerzen empfohlen. Auch bei Beschwerden, die mit dem Nervensystem zusammenhängen, wie beispielsweise Nervosität, Epilepsie oder Multiple Sklerose soll der Tee helfen, genauso wie bei entzündlichen Hautveränderungen wie Schuppenflechte und bakterielle oder Pilzerkrankungen der Haut. Selbst bei Erkältungssymptomen und Menstruationsbeschwerden wird dem Tee aufgrund seiner vermeintlich krampflösenden und menstruationsfördernden Wirkung nachgesagt, lindernd zu wirken.1
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Welche Wirkstoffe stecken in dem Tee?
Weinraute hat einen hohen Gehalt an ätherischen Ölen, die Weinrautentee eine beruhigende Wirkung sowie ein charakteristisches Aroma geben. Das Kraut ist deshalb auch beliebter Zusatz in dermatologischen und kosmetischen Produkten. Daneben enthält der Tee Furanocumarine. Das sind phototoxische Inhaltsstoffe, die durch Sonnenlicht aktiviert werden und zu Sensibilität und unter Umständen Schädigungen der Haut durch UV-Licht führen können. Außerdem ist das Kraut reich an Alkalioden, die euphorisierend und aufputschend wirken, sowie Flavonoide, die nachgewiesenermaßen das Krebsrisiko verringern.1,2
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Ist die Wirkung von Weinrautentee wissenschaftlich belegt?
Grundsätzlich ist die Wirkung von Weinrautentee auf den menschlichen Organismus noch nicht ausreichend erforscht worden, um von einem gesundheitsfördernden Effekt ausgehen zu können. Vereinzelt gab es Untersuchungen, die Hinweise auf die nachgesagten vorteilhaften Eigenschaften des Tees geben. So haben britische Forscher speziell den entzündungshemmenden und schmerzlindernden Effekt der Heilpflanze untersucht. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass insbesondere die ätherischen Öle und die Alkaloide in der richtigen Dosierung lindernd auf verschiedene Schmerzen wirken kann.
Eine weitere Studie untersuchte die Aktivität von Weinraute auf Tumorzellen. Die Ergebnisse zeigten, dass die Lebensspanne von Tieren, die Tumore hatten, durch die Einnahme von Weinrate verlängert wurde und die Entwicklung von weiteren Tumorzellen verringert. Diese Resultate sind allerdings nicht umstandslos auf den Menschen übertragbar und es bedarf in jedem Fall weiterer Forschung.3,4
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Gibt es mögliche Risiken und Nebenwirkung?
Das Aufgussgetränk ist zwar grundsätzlich gut verträglich und kann von den meisten Menschen ohne Risiken und Nebenwirkungen verzehrt werden, mehr als zwei Tassen am Tag sollten es aber nicht sein. Die enthaltenen Alkaliode in Weinraute sind in hohen Mengen schädlich für die Leber und auch wer besonders licht-empfindlich ist, sollte vorsichtig sein oder gänzlich auf das Getränk verzichten. Schwangere und stillende Personen sollten mit ihrem behandelnden Arzt sprechen, inwieweit der Verzehr sicher ist.
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Wo bekommt man den Tee her und wie wird er zubereitet?
Weinrautentee findet man in den gut sortierten Apotheken, Drogerien, Reformhäusern, Biomärkten sowie in diversen Onlineshops. Für die Zubereitung des Tees verkocht man circa eineinhalb Esslöffel Weinrautenteemischung oder das pure Kraut mit einem Liter Wasser und lässt es etwa 15 Minuten ziehen. Danach den Tee abseihen und dann heiß oder kalt servieren.
Wie schmeckt Weinrautentee?
Weinrautentee hat ein intensives Aroma und einen sehr bitteren und kräftigen Geschmack. Man kann den Tee sehr gut mit Honig süßen und dadurch auch den charakteristischen Eigengeschmack etwas reduzieren.
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Quellen
- 1. Diwan, R., Shinde, A. Malpathak, N. (2012). Phytochemical Composition and Antioxidant Potential of Ruta graveolens L. In Vitro Culture Lines. Journal of Botany.
- 2. Kozlowska, A., Szostak-Wegierek, D. (2014). Flavonoids-food sources and health benefits. Rocz Panstw Zakl Hig in English.
- 3. Oliva, A., Meepagala, K. M., Wedge, D. E. et al. (2003). Natural fungicides from Ruta graveolens L. leaves, including a new quinolone alkaloid. Journal of Agricultural and Food Chemistry.
- 4. Preethy, K.C., Kuttan, G., Kuttan, R. (2006). Anti-tumour activity of Ruta graveolens extract. Asian Pacific Journal of Cancer Prevention.