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Studie hat es untersucht

Wie schädlich ist Junkfood für die Darmflora?

Junkfood Darmflora
Laut einer aktuellen Studie aus den Niederlanden kann der regelmäßige Konsum von Junkfood die guten Darmbakterien abtöten Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

15. April 2021, 14:19 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Inzwischen gilt es als wissenschaftlich belegt, dass der Darm nicht nur für unsere Verdauung zuständig ist, sondern auch Einfluss auf zahlreiche andere Vorgänge im Körper hat. Umso wichtiger ist es, ihn gesund zu halten. Eine aktuelle Studie aus den Niederlanden hat untersucht, welchen Einfluss verschiedene Lebensmittelgruppen auf das Darmmikrobiom haben. Dabei zeigt sich einmal mehr: Finger weg von Junkfood!

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Denn Junkfood soll die Darmflora nachhaltig schädigen. Um genau zu sein, kann eine Ernährung, die beispielsweise reich an tierischen Produkten, Alkohol und Zucker ist, die guten Bakterien im Darm abtöten und für Entzündungen sorgen. Zu dieser Erkenntnis kommen Wissenschaftler*innen der University of Groningen (Niederlande). Sie verraten auch, welche Lebensmittel die Bakterien schützen.

Zusammenhang zwischen Darmflora und Ernährung untersucht

„Das Mikrobiom beeinflusst direkt die Balance zwischen entzündungsfördernden entzündungshemmenden Reaktionen im Darm“, schreiben die Forschenden in ihrer Studie. Weil Mikroben durch die Ernährung gedeihen, stehe die Frage im Raum, ob man aktiv das entzündungshemmende Darm-Ökosystem ernähren könne. Um eine Antwort auf diese Frage zu finden, untersuchte das Forscherteam den Zusammenhang zwischen Darmflora und Ernährungsweise von 1.425 Proband*innen.

Darunter befanden sich 871 Personen mit einem gesunden Darm. 331 Teilnehmende litten an einer entzündlichen Darmerkrankung – entweder Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. Bei den restlichen 223 war das Reizdarmsyndrom diagnostiziert worden. Alle Proband*innen gaben eine Stuhlprobe ab, die mikrobisch analysiert wurde. Außerdem füllten sie einen Fragebogen aus, der festhielt, wie hoch die tägliche durchschnittliche Nährstoffaufnahme war. Die spezifischen Lebensmittel wurden in 25 Nahrungsgruppen eingeteilt und in Gramm pro Tag gemessen.

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Analyse zeigt, welche Lebensmittel die Darmflora wie beeinflussen

Bei ihrer Analyse stießen die niederländischen Wissenschaftler*innen auf 38 Verbindungen zwischen Nahrungsaufnahme und bestimmten Bakterien-Gruppierungen. Außerdem zeigte sich eine Assoziierung zwischen 61 individuellen Lebensmitteln und Nährstoffen, 61 Bakterienarten und 249 metabolischen Prozessen. Besonders Fleisch und Softdrinks zeigten dabei eine starke Verbindung zu schädlichen Darmbakterien.

„Wenn es keine Ballaststoffe gibt, ernähren sich die Bakterien stattdessen von der Schleimschicht des Darms. Das führt zu einer Abtragung des integren Darms“, erklären die Forschenden. Wer seinem Darm etwas Gutes tun will, sollte sich stattdessen mediterran ernähren.

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Wie genau sich die jeweiligen Nahrungsmittel auf den Darm auswirken sollen, haben wir Ihnen im Folgenden zusammengefasst.

Schutz der Darmwand

  • Nüsse,
  • öliger Fisch,
  • Obst,
  • Gemüse,
  • Getreide,
  • Rotwein,
  • Kaffee,
  • Buttermilch und
  • natürlicher Joghurt

bringen die Forschenden mit einem Überfluss von Bakterien in Verbindung, die sogenannte „kurzkettige flüchtige Fettsäuren“ produzieren. Diese Säuren helfen dabei, Entzündungen in den Griff zu bekommen und die Darmzellen zu schützen.

Förderung des Wachstums guter Bakterien

  • Brot,
  • Fisch,
  • pflanzenbasierte Lebensmittel,
  • Linsen,
  • Erbsen und
  • Kichererbsen

sollen das Wachstum von guten, entzündungshemmenden Bakterien begünstigen.

Begünstigung des Wachstums schlechter Bakterien

Im Gegensatz dazu sollen laut der Studie tierische und verarbeitete Lebensmittel, darunter

  • Fleisch,
  • Pommes Frites,
  • Mayonnaise und
  • Softdrinks

ein höheres Volumen an „opportunistischen“ Bakterienarten, die Entzündungen verursachen, fördern.

Förderung chronischer Darmentzündungen

Ebenso wie verarbeitete Lebensmittel, fallen auch Zucker und Alkohol in die Kategorie der Nahrungsmittel, die entzündungsfördernde Bakterien begünstigen. Zudem bringen die Forschenden einen hohen Alkohol- und Zuckerkonsum mit der Entstehung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen in Verbindung.

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Einschätzung des Forscherteams

Die oben gelisteten Erkenntnisse zeigten sich bei allen Teilnehmergruppen, egal ob sie einen gesunden Darm oder eine Erkrankung hatten. Allerdings schreiben die Wissenschaftler*innen, dass sie diesbezüglich noch keine abschließende Erklärung hätten, da es sich um eine Beobachtungsstudie handelt. Zudem merken sie an, dass noch nicht klar sei, wie lange es brauche, bis die Darmflora auf eine Ernährungsumstellung reagiere.

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Wer seinen Darm pflegen möchte, sollte sich laut der Expert*innen für eine „Langzeit-Ernährung, reich an Hülsenfrüchten, Gemüse, Obst und Nüssen“ entscheiden und zudem auf pflanzenbasierte Lebensmittel, anstelle von tierischen, zurückgreifen. Zu vermeiden gelte es stark alkoholische Getränke, verarbeitetes und fettreiches Fleisch, sowie Softdrinks. Denn dieses Junkfood schade der Darmflora durch das Verdrängen guter Bakterien.

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Und ein gesunder Darm ist nicht nur für die Verdauung wichtig! Wie die Neurologin, Ayurveda-Expertin und Bestseller-Autorin Dr. Kulreet Chaudhary FITBOOK im Interview erzählte, könne ein gesundes Darmmikrobiom unter anderem zu einer gesünderen Lebensweise verhelfen. Ihre Theorie: Die Bakterien im Darm geben dem Gehirn Impulse, zu welchen Lebensmitteln der Mensch greifen solle. Wer seine Bakterien an eine gesunde Ernährungsweise gewöhne, verliere so immer mehr den Appetit auf Junkfood.

Themen Darmgesundheit
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