7. Januar 2025, 4:19 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Viele Konsumenten vertrauen auf das Label „Made in Germany“, insbesondere bei Produkten wie Whey Protein. Doch ist dieses Vertrauen immer gerechtfertigt? Ein aktueller Marktcheck der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen enthüllt überraschende Details: Die Herkunftsangaben sind oft unklar, und nur wenige Anbieter halten sich an die gesetzlichen Vorgaben. Worauf Verbraucher achten sollten, um sicherzugehen, erfahren Sie hier.
Die Kennzeichnung „Made in Germany“ steht für viele Verbraucher synonym mit Qualität und Sicherheit – insbesondere bei beliebten Fitnessprodukten wie Whey Protein. Doch ein Marktcheck der Verbraucherzentrale NRW deckt auf, dass die tatsächliche Herkunft der Molkenproteine häufig verschleiert wird. Von 29 untersuchten Produkten hielten nur drei die gesetzlichen Vorgaben ein.1 Wie Sie als Käufer dennoch herausfinden, woher Ihr Protein stammt, lesen Sie im Folgenden.
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Übersicht
Herkunftsangaben: Häufig irreführend
Whey Protein, ein Molkenprotein, gehört zu den gefragtesten Nahrungsergänzungsmitteln bei Sportlern. Wenn diese Produkte mit der Kennzeichnung „Made in Germany“ oder einer deutschen Flagge versehen sind, assoziieren viele damit eine heimische Herstellung und hochwertige Zutaten. Doch diese Annahme ist nicht immer korrekt.
Ein Marktcheck der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen (NRW) zeigt, dass bei 26 von 29 untersuchten Produkten (rund 90 Prozent) die gesetzlich vorgeschriebene Herkunftskennzeichnung fehlte. Nur sieben der angefragten Hersteller bestätigten, dass ihr Molkenprotein tatsächlich aus Deutschland stammt.
Die gesetzlichen Vorgaben
Nach geltendem Recht muss die Herkunft der Hauptzutat klar angegeben werden, wenn diese nicht aus Deutschland stammt. Dennoch ignorieren viele Anbieter diese Vorgaben. Stattdessen wird mit einer deutschen Herkunft geworben, obwohl die Rohstoffe aus dem Ausland kommen können.
Angela Clausen von der Verbraucherzentrale NRW erklärt: „Wer mit der Angabe ‚Hergestellt in Deutschland‘ wirbt, suggeriert oft fälschlicherweise, dass auch die Zutaten aus Deutschland stammen.“
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Worauf Verbraucher achten sollten
Verbraucher, die sicherstellen möchten, dass das Whey Protein wirklich aus Deutschland stammt, sollten bestimmte Hinweise beachten. Clausen empfiehlt:
Verpackung prüfen
Wenn auf der Verpackung oder Website lediglich eine deutsche Flagge oder „Hergestellt in Deutschland“ steht, sollte man skeptisch werden.
Zutatenliste lesen
Die Herkunft der Hauptzutaten kann manchmal direkt in der Liste angegeben sein.
Nachfragen
Im Zweifel ist es sinnvoll, beim Hersteller nachzufragen. Das ist z. B. per E-Mail möglich.
Mit diesen Maßnahmen können Käufer gezielt prüfen, ob die versprochene Qualität tatsächlich den Angaben entspricht.
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Belegte Wirkung von Whey Protein
Whey-Protein enthält alle acht essenziellen Aminosäuren, die vom Körper nicht selbst produziert werden können: Isoleucin, Lysin, Metionin, Leucin, Threonin, Valin, Tryptophan und Phenylalanin. Weiterhin ist auch die semi-essenzielle Aminosäure Histidin vertreten, die besonders beim Wachstum des Muskels eine wichtige Rolle spielt.
Whey Protein soll die Leistung beim Krafttraining und den Muskelaufbau unterstützen. Studien konnten belegen, dass die Supplementierung positive Effekte auf Muskelmasse und Muskelkraft haben kann.2,3
Die vorteilhafte Wirkung von Whey Protein scheint sogar noch über den Effekt auf die Muskeln hinauszugehen. So gibt es auch wissenschaftliche Hinweise dafür, dass die Einnahme von Whey Protein das Immunsystem stärkt.4
Mit Material von dpa