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Firma „Just Nosh“

„Water Lily Pops“ bei DHDL – das sagt ein Experte zu den „gesunden“ Snacks aus Indien

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6. Mai 2024, 20:04 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Nicht nur beim Kinoabend ist Popcorn ein beliebter Snack. Wie so viele Knabbereien ist nur leider auch diese nicht besonders gesund. Anders soll sich das bei der Alternative zum klassischen Popcorn verhalten – den „Water Lily Pops“ von „Just Nosh“. FITBOOK bat einen Experten um eine Einschätzung, ob das Produkt, das die Erfinder in „Die Höhle der Löwen“ vorstellten, wirklich gesünder ist als Popcorn.

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„Water Lily Pops“ heißt die süße „Popcorn“-Alternative, von denen Shweta Pahuja-Markull (34) und Lars Markull (36) die Löwinnen und Löwen bei DHDL überzeugen wollen. „Ohne Schuldgefühle“ könne man die Pops genießen, heißt es in der Produktbeschreibung auf der Webseite von „Just Nosh“. „Nahrhaft“ sei der Snack, weil er u. a. wertvolle Aminosäuren enthalte, frei von Zucker und reich an Mineralstoffen und Antioxidans sei. Sind „Water Lily Pops“ also eine gesunde Alternative zum beliebten klassischen Popcorn? Nein, lautet die Einschätzung von Ernährungswissenschaftler Uwe Knop auf unsere FITBOOK-Nachfrage.

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Um was handelt es sich bei den „Water Lily Pops“?

Genau genommen handelt es sich bei dem Snack nicht um Popcorn. Denn die „Water Lily Pops“ bestehen nicht aus Korn bzw. nicht aus Mais. Die aus Indien stammende und die „gesunden Snacks ihrer Heimat“ vermissende „Just Nosh“-Mitgründerin Shweta Pahuja-Markull erklärt: „Sie sehen aus wie Popcorn, werden aber nicht aus Mais, sondern aus den Samen der Seerose hergestellt. Die Pflanzen wachsen ausschließlich in Ost-Indien, die Samen enthalten alle essenziellen Aminosäuren und haben wenig Fett.“ Das Herstellungsverfahren erläutert Lars Markull wie folgt: „Die Bauern sammeln die schwarzen Samen von dem Boden des Gewässers ein und trocken sie dann in der Sonne. Danach werden sie kurz erhitzt und mit einem speziellen Hammer aufgeschlagen.“ Als weitere Vorzüge des Produkts nennt er: „Die weißlichen Pops sind vegan, zucker- und glutenfrei sowie ohne Konservierungs- und Zusatzstoffe.“

Die bei DHDL vorgestellten „Water Lily Pops“ gibt es in den drei Geschmacksrichtungen „Pink Salt“, „Smoked Chili“ und „Cocunut & Cacao“.

Das sagt der Experte

Was können die „Pops“ mit Aminosäuren, Mineralstoffen und Antioxidantien?

Reich an wertvollen Aminosäuren, Mineralstoffen und Antioxidantien sollen die „Water Lily Pops“ sein. Eine Deklaration, die Ernährungswissenschaftler Uwe Knop wenig beeindruckt. Auf FITBOOK-Nachfrage sagt er: „Wie viele ‚Vitalstoffe‘ in den unbehandelten Samen stecken, ist unerheblich. Es gibt keinen einzigen Beleg, dass Popcorn – woraus auch immer ‚gepoppt‘ – irgendeinen Beitrag zur Gesundheit leistet.“ Die Pops aus den Seerosen-Samen also – zumindest indirekt, indem sie mit Popcorn verglichen werden – als gesündere Popcorn-Alternative zu verkaufen, ist für Knop nicht mehr als eine Marketing-Strategie.

Wirkt Kokosblütenzucker auf den Körper gesünder als raffinierter Zucker?

„Zuckerfrei“ bedeutet bei den „Water Lily Pops“, dass kein raffinierter Zucker enthalten ist. Stattdessen wird bei der Sorte „Coconut & Cacao“ – so lässt es sich der Zutatenliste auf der Produktwebseite entnehmen – Kokosblütenzucker verwendet. Wirkt dieser im Körper aber auf gesündere Weise als der klassische Haushaltszucker?

Auch hier eine klare Meinung des Experten: „Nein, von ‚Wirkung‘ kann keine Rede sein, denn Zucker, woher auch immer, liefert Energie, aber er hat, verzehrt in normalen Mengen als einer von vielen Bestandteilen in Lebensmitteln keine unmittelbare ‚Wirkung‘, schon gar keine gesundheitsrelevante.“ Dass Kokosblütenzucker nicht besser als normaler Zucker ist, ist übrigens auch die Meinung, die bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) vertreten wird. Dafür seien sich Kokosblüten- und Haushaltszucker zu ähnlich (FITBOOK berichtete).

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Alternative zu Popcorn – aber nicht gesünder

Die „Water Lily Pops“ passen sicher ideal in den aktuell vorherrschenden „Ernährungszeitgeist“, in dem frei von Haushaltszucker, vegan und natürlich angesagt ist. Doch betont der FITBOOK-Experte, dass die erhitzten Samen keinesfalls als gesund betrachtet werden sollten. Auch die Verwendung von Kokosblütenzucker sieht er nicht als einen Vorzug der genannten Produktsorte. Generell sind Zuckeralternativen in der Wissenschaft umstritten.

Nicht zuletzt zeigt ein genauer Blick auf die Zutatenliste, dass die Pops viele Kalorien enthalten:

  • 517 Kalorien auf 100 Gramm sind es bei „Coconut & Cocoa“
  • 418 Kalorien pro 100 Gramm weist die Sorte „Pink Salt“ auf
  • 478 Kalorien stecken in 100 Gramm „Smoked Chili“

Wer zunächst rein geschmacklich Alternativen zum klassischen Popcorn sucht, wird bei den „Water Lily Pops“ sicher fündig. Allerdings sollte man sich bewusst sein, dass es sich bei den Pops wie bei Popcorn um kalorienreiche Snacks handelt, die man im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung nur in Maßen konsumieren sollte. Hin und wieder kann man sie sich aber natürlich – wie jeden herzhaften oder süßen Snack – durchaus gönnen.

Die komplette Folge von „Die Höhle der Löwen“ sehen Sie bei VOX oder im RTL+-Stream.

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