1. Juli 2024, 20:21 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Künstliche Süßstoffe, Stabilisatoren, Konservierungsstoffe – in Wassereis steckt mehr drin, als man so denkt. „Ökotest“ hat 22 Frucht- und Wassereise untersucht. Nur einmal gab es die Bestnote.
Die Ökotester sind ja einiges gewohnt. Aber selbst für sie ist es schon erstaunlich, was so alles in gefärbtem Wasser stecken kann: künstliche Süßstoffe, Stabilisator Carboxymethylcellulose, Aromen, Konservierungsstoffe oder Farbstoffe. Wer damit auf der Zutatenliste aufwartet, musste beim Frucht- und Wassereis-Test der Zeitschrift „Ökotest“ (Ausgabe 7/2024) mit Punktabzügen rechnen.1
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Übersicht
Nur einmal die Note „sehr gut“ vergeben
Um es vorwegzunehmen, von den 22 getesteten Produkten erreichte lediglich ein Eis die Note „sehr gut“: Capri Sun Freezies Orange & Kirsche.
Mit 27 Cent ist es auch noch vergleichsweise günstig. Das Feld der Mitbewerber bewegt sich zwischen 14 Cent und einem Euro.
Vier Produkte erhielten die Note „gut“:
- Alnatura Fruchteis Mango
- Dennree Frucht Eis Mango Heidelbeere
- Froobie Fruchties, 10er Mix
- Langnese Capri Das Original
Fünf Wassereis- und Fruchteisprodukte bewerteten die Experten von „Ökotest“ als „befriedigend“. Die Note „ausreichend“ vergaben sie dagegen sechsmal, „mangelhaft“ zweimal und „ungenügend“ viermal.
Dafür hagelte es Punktabzüge
Irreführende Zusatzwerbung
Die Tester ärgern sich über Zusatzwerbung auf der Verpackung wie „with fruit juice“. Da werde der Eindruck erweckt, ein halbwegs gesunder Sommerspaß für Kids zu sein. Doch im Plastikschlauch zum Einfrieren steckt kein Tropfen der abgebildeten Früchtchen, sondern gerade mal ein Prozent Apfelsaft aus Apfelsaftkonzentrat.
Zuckergehalt
Klar sei Eis eine Süßigkeit, aber zu viel Zucker führte zur Abwertung. Was ist zu viel? Die WHO empfiehlt höchstens 17,5 Gramm freien Zucker für Vier- bis Sechsjährige. Steckte in einer Portion mehr als diese Menge, wurden zwei Noten abgezogen. Wenn eine Portion bereits die Hälfte davon intus hatte, kostete das eine Note. Spitzenreiter ist ein Anbieter mit 22 Gramm Zucker – das entspricht sieben Stück Würfelzucker.
Auch Zuckerersatz führte zur Abwertung: Er könne die Geschmacksnerven an Süßes gewöhnen, so der Standpunkt der Ökotester.
Zugesetztes Aroma
Wenn Hersteller buntes Eis am Stiel, Pops, Lollies oder Sticks mit Aromazusätzen aufpeppen, kommt das auch nicht gut bei den Testern an – eine Note tiefer.
Fremdgeschmack
Null Punkte im Geschmackstest gibt es, wenn ein chemischer oder erkennbarer Fremdgeschmack herausgeschmeckt wurde.
„Hin und wieder ein Eis zu genießen, finde ich vollkommen okay“
„Dass die „Ökotester“ mit den getesteten Eisprodukten nicht zufrieden waren, ist natürlich schade. Und sicher sollten die Hersteller anstreben, ihr Eis zu verbessern und keine falschen Versprechungen zu machen. Aber es ist wohl auch jedem klar, dass es sich bei Eis – egal ob Milch-, Frucht- oder Wassereis – um eine Süßigkeit und nicht um eine vollwertige Mahlzeit handelt. Wer das im Blick hat und sich das Eis bewusst hin und wieder gönnt, macht meiner Ansicht nach nichts falsch – wenn er oder sie sich ansonsten ausgewogen ernährt. Auch ich verbiete mir an heißen Tagen ein Eis nicht, wenn mich die Lust packt. Ich versuche aber, möglichst lieber Fruchteis oder Wassereis statt Milcheis zu wählen, um wenigstens ein paar Kalorien zu sparen.“
Tipp von „Ökotest“: Wassereis einfach selbst machen
Einfach O-Saft einfrieren. Das ist günstiger, spart Zucker und ist frei von Farbstoffen und anderen unerwünschten Zusätzen.
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Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Fruchteis und Wassereis?
Laut den Speiseeis-Leitsätzen des Deutschen Lebensmittelbuches besteht Wassereis besteht hauptsächlich aus Wasser und Zucker. Es enthält zudem geschmackgebende und färbende Zutaten. Fruchteis hat wiederum einen Fruchtanteil von mindestens 20 Prozent. Bei Zitrus- bzw. sauren Früchten oder solchen mit sehr intensivem Geschmack oder dichter Konsistenz wie Mango, Passionsfrucht oder Guave halbiert sich der Fruchtanteil.2
Mit Material von dpa