21. April 2020, 21:38 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Johannes Bitter (Handball-Nationaltorwart) und Christian Monzel (Ex-Hockey-Bundesligatorwart) haben sich als Gründer zusammengetan und ein Nahrungsergänzungsmittel zum Trinken entwickelt: das „Drinkbetter-Elixier“, das mit seinen leistungssteigernden Eigenschaften Konsumenten bei ihren körperlichen und mentalen Herausforderungen des Alltags unterstützen soll. Alle Details erklären sie im heutigen Staffelfinale der Gründersendung „Die Höhle der Löwen“ (20.15 Uhr auf Vox). FITBOOK verrät, was das Produkt auszeichnen soll – und was unabhängige Experten dazu sagen.
Sportinteressierte könnten Johannes „Jogi” Bitter schon vor seinem Pitch in der Gründershow „Die Höhle der Löwen“ (DHDL) gekannt haben. Der inzwischen 37-Jährige stand im Jahr 2007 im Tor, als die deutsche Handball-Nationalmannschaft den Weltmeistertitel holte. Mitgründer Christian Monzel (59), sportlich ebenfalls kein unbeschriebenes Blatt, war als Spieler und Co-Trainer in der ersten Hockey-Bundesliga aktiv.
Der nächste Karriereschritt soll mit der gemeinsamen Firma Drinkbetter in den Nahrungsergänzungsmittelmarkt gehen, und dabei soll ein Auftritt bei DHDL helfen.
Wie kam es zu Drinkbetter?
Bitter und Monzel wissen aus eigener Erfahrung um die Wichtigkeit einer umfassenden Nährstoffversorgung bei körperlicher und geistiger Belastung. Sie selbst wollen auf der Suche nach einem Nahrungsergänzungsmittel (OHNE chemische Hilfsstoffe!), das in puncto Wirkung und Anwendbarkeit überzeugt, nicht fündig geworden sein. So kam es, dass sie sich der Aufgabe verschrieben haben, ein entsprechendes Produkt selbst zu entwickeln.
Was ist das Besondere am Produkt?
Die wesentlichen Alleinstellungsmerkmale von Drinkbetter seien die Freiheit von Chemie und vor allem die wertvollen Inhaltsstoffe des Elixiers, bzw. deren gute Verwertbarkeit für den Körper. Wie Christian Monzel vor den Vox-Löwen erklärt, gibt es verschiedene Pflanzenstoffe mit nachweislich leistungsfördernder Wirkung, die jedoch nicht alle wasser- und fettlöslich sind. Diese Eigenschaften seien jedoch wichtig, damit bspw. Vitamine und andere Nährstoffe nicht von der Darmwand abprallen und ungenutzt wieder vom Körper ausgeschieden werden.
Um diese Hürde zu nehmen, seien in Drinkbetter die wertvollen, jedoch schwer löslichen Stoffe speziell „verkleidet“, wie Bitter es formuliert. In Zusammenarbeit mit einem Team aus Berliner Forschern seien die Bestandteile ummantelt und zu kleinen Kügelchen aufbereitet worden. Durch diese sogenannte SoluSmart-Technologie soll der Körper sie als etwas Bekanntes deuten und verstoffwechseln können.
Wie wendet man das Produkt an?
Die Wirkstoff-Kügelchen werden in sogenannten Caps dargereicht. Vor der Anwendung muss die Drinkbetter-Trinkflasche mit Leitungswasser befüllt und die Cap als Verschlusskappe aufgesetzt werden. Die Cap wird aufgeschraubt, entriegelt und ihr Inhalt nach unten in die Flasche durchgedrückt. Durch Schütteln sollen sich die Inhaltsstoffe lösen und für den Trinkenden verwertbar werden und somit durch den Verdauungstrakt ins Blut gelangen können.
Für wen ist das Produkt gedacht?
Drinkbetter soll sowohl Spitzensportler als auch „Alltagshelden“ wie junge Eltern, Lehrer, Manager und Co. bei der Bewältigung ihrer üblichen Herausforderungen unterstützen. Anders als ein Koffeinboost durch bspw. Kaffee, der in der Regel nur kurzfristige Wirkung zeigt, baue sich die Leistungssteigerung durch Drinkbetter nach und nach auf und halte bis zu acht Stunden lang an. Somit sollen Menschen einen ganzen Arbeitstag lang (also auch z.B. im Büro) davon profitieren können.
Was beinhaltet das Produkt?
Eine Packungsgröße enthält eine Drinkbetter-Flasche und insgesamt fünf Caps, also fünf Portionen von Drinkbetter. Es seien „jede Menge wertvolle Inhaltsstoffe drin“, versichert Bitter, welche in ihrer Kombination gefühlte Grenzen verschieben und dadurch die Leistungsfähigkeit erhöhen können soll. Auf Nachfrage von Carsten Maschmeyer erwähnt er Ingwer, Gingseng, Grünteeextrakt, Resveratrol und Alpha-Liponsäure.
„Anm.d.Red: Resveratrol ist eine chemische Verbindung aus z.B. Erdnüssen, Weintrauben, verschiedenen Beeren und Pflaumen und gilt als Antioxidant. Bei Alpha-Liponsäure handelt es sich um ein körpereigenes Enzym, das auch in vereinzelten Lebensmitteln (v.a. in tierischen Innereien wie Leber und Herz) vorkommt und verschiedene Stoffwechselfunktionen unterstützen bzw. schützen soll.“–
Im Tasting kann das Getränk bei den Löwen rein geschmacklich nicht punkten. Das soll es aber auch gar nicht – die Gründer betonen, sich bewusst gegen künstliche Aromastoffe entschieden zu haben, wenngleich diese den Geschmack (womöglich positiv) beeinflussen hätten können.
Wo steht Drinkbetter jetzt?
Der Weg zum fertigen Produkt war laut Aussage der Gründer sehr lang – und teuer. Wie sie bei DHDL berichten, haben sie viel Zeit (u.a. für Anwendungsbeobachtungen und Verbesserungsschleifen) und insgesamt rund 70.000 Euro in die Entwicklung von Drinkbetter investiert. Inzwischen haben sie ein Patent. Unter den gut vernetzten Marketing-Profis bei DHDL suchen sie nach einem strategischen Partner für den Markteintritt, mit der Traumvorstellung, ihr Produkt in sämtliche Drogerien, ggf. in Apotheken und ins Teleshopping zu bringen.
Was sagen unabhängige Experten zu Drinkbetter?
Laut Ernährungswissenschaftler Uwe Knop ist das Prinzip – Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kügelchen zum Auflösen in Flüssigkeit – nichts Neues. Und doch gebe es einen Unterschied: Einiges bisher Bestehende hat eine Zulassung als Arzneimittel, „und damit auch ein staatliche verbrieftes Anwendungsgebiet“, sagt der Experte zu FITBOOK. Rechtlich betrachtet sei Drinkbetter nichts weiter als ein Lebensmittel.
Den einzigen Sinn der SoluSmart-Technologie sieht Knop in einem geringfügigen Zeitersparnis. „Eine nachgewiesene Wirkung auf die Gesundheit gibt es NICHT, genauso wenig wie eine wissenschaftlich bewiesene Leistungssteigerung“, so Knop. Demnach sollen die Inhaltsstoffe von Drinkbettern, wie andere Lebensmittel auch, je nach Menge der enthaltenen Vitamine allenfalls zur Erhaltung der normalen Körperfunktion beitragen können.
Immerhin: „Die Inhaltsstoffe sind alle interessant“, findet zumindest Prof. Nicolai Worm, ebenfalls Diplom-Ökotrophologe. Dass sie deshalb in einem Nahrungsergänzungsmittel stecken müssen, sieht jedoch auch er nicht unbedingt. Selbst dann nicht, wenn die Darreichungsform von Drinkbetter womöglich Vorteile bietet. Denn, so Worm: „Alle genannten Zusätze kann man über eine mediterrane Ernährung auf natürliche Weise aufnehmen.“
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Kombi-Deal mit zwei Löwen
Die Mehrheit der fünfköpfigen Jury konnte Drinkbetter überzeugen. Am Ende entscheiden sich die Gründer für ein gemeinsames Angebot von Carsten Maschmeyer und Ralf Dümmel: 300.000 Euro (statt der von Bitter und Monzel erbetenen 200.000) sowie das nötige Working Capital in unbestimmter Höhe. Dafür sichern sie sich 30 statt 20 Prozent der Firmenanteile.
FITBOOK hat mit Drinkbetter gesprochen
Die Gründer sind mit dem Ausgang der Sendung nach wie vor sehr zufrieden, wie Johannes Bitter im Gespräch mit FITBOOK berichtet. Die beiden Löwen ihrer Wahl verfügen über ein enormes Netzwerk und Kontakte sowie das nötige Know-how in Sachen Vertrieb. „Wir haben wir von unseren erfahrenen Partner sehr viel gelernt und sind froh, uns auch selbst entfalten zu dürfen“, so der Ex-Handballtorhüter.
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Drinkbetter-Elixier ab sofort zu kaufen
Das Produkt war tatsächlich ganz frisch (Bitter: „die Rezeptur und erste Produkt-Dummies sind gerade so zum Pitch fertig geworden“), als sie es den Löwen präsentierten. Die Veröffentlichung von Website und -shop wurde mit der Ausstrahlung der Sendung abgestimmt – Drinkbetter ist ab sofort online verfügbar.