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„IIFYM“

Was steckt hinter dem Ernährungskonzept „If It Fits Your Macros“?

IIFYM: Was steckt hinter dem Ernährungskonzept?
Auch Fastfood ist erlaubt:„IIFYM“ ist das Kürzel für „If it Fits Your Macros“. FITBOOK erklärt, was hinter dem Ernährungskonzept steckt. Foto: Getty Images
Flavio Treppner

17. November 2020, 20:18 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Diäten und Ernährungsformen gibt es wie Sand am Meer – von Keto über Low Carb bis hin zu Low Fat. „IIFYM“ sticht aus der Menge heraus, denn bei diesem Ernährungskonzept sind Kuchen und Fastfood ausdrücklich erlaubt.

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„IIFYM“ liegt seit Jahren im Trend unter den Ernährungskonzepten und Diäten. Das Prinzip ist schnell erklärt: Abnehmerfolg und Aufbau von Muskelberge – trotz Chips und Schokolade. Ist das überhaupt möglich, und welche Risiken birgt der locker leichte Umgang mit Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen? Um zu klären, was hinter „If It Fits Your Macros“ steckt, hat FITBOOK mit Ernährungswissenschaftler Uwe Schröder gesprochen.

Was ist „If It Fits Yours Macros“?

Wer ein paar Kilos abspecken oder Muskeln aufbauen möchte, muss zwangsläufig seine Essgewohnheiten umstellen. Jeder, der schon eine Diät mit Erfolg hinter sich hat, weiß: Disziplin und Kontinuität sind der Schlüssel zum Erfolg. Geht das nicht auch leichter? Genau hier kommt „IIFYM“ ins Spiel. „If It Fits Your Macros“ bedeutet so viel wie „Wenn es in deine Makronährstoffverteilung passt, ist es erlaubt“. Dabei wird sich ausschließlich auf die drei Makronährstoffe konzentriert – Kohlenhydrate, Fette, Eiweiß. Ernährungswissenschaftler Uwe Schröder gibt zu bedenken: „Selbst der beste Kalorien- oder Nährstoffrechner kann nicht genau ermitteln, wie viel Eiweiß, Kohlenhydrate und Fette der eigene Organismus benötigt. Dafür gibt es einfach zu viele individuelle Parameter.“

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Was ist der Unterschied zu anderen Diäten?

Jede Gewichtsreduktion ist mit einem Kaloriendefizit verbunden. Das heißt: Man muss dem Körper weniger Energie über Nahrungsaufnahme zuführen, als dieser am Tag verbraucht. Dabei besteht die Nahrung aus drei verschiedenen Bestandteilen, mit denen der Organismus Energie gewinnt – den bereits erwähnten Makros Proteine, Kohlenhydrate und Fette. Bei einer Diät werden diese Nährstoffe reduziert, um weniger Kalorien aufzunehmen. Normalerweise erfolgt das durch eine ausgewogene Ernährung. Der Verzicht auf Zucker und ungesunde Fette stehen hierbei im Vordergrund.

Mit „IIFYM“ soll der Diäterfolg auch trotz Kuchen, Chips und Fastfood eintreten. Solange die Nährstoffzufuhr einen gewissen Tagesbedarf nicht überschreitet. Dabei soll es keine Rolle spielen, was auf dem Teller landet. Es darf nur nicht zu viel sein. Uwe Schröder sieht hauptsächlich Nachteile dieser Ernährung: „Bei der alleinigen Konzentration auf die Makronährstoffe werden wichtige Vitamine und Mineralstoffe vergessen. Darüber hinaus gibt das Konzept keine Auskunft über die Qualität der Makros.“ Beispielsweise seien gesättigte Fette völlig anders zu bewerten als ungesättigte. „Wer seine Fette über Backwaren deckt, lebt langfristig nicht gesund!“, sagt Schröder.

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Wie schätzt der Experte das Ernährungskonzept ein?

Ernährungswissenschaftler Uwe Schröder warnt: „’IIFYM‘ ist eine völlig verquere Denkweise, wie Essen und Trinken funktioniert. Genaue Gewichtsvorgaben sind absoluter Schwachsinn, denn Werte können nur annäherungsweise bestimmt werden. Dazu kommt, dass nicht klar ist auf welcher Grundlage die empfohlenen Werte basieren.“ Uwe Schröder hat einen Rechner beispielhaft getestet: „Für eine meiner Praktikantinnen wurde ein Proteinanteil ausgegeben, der so exorbitant hoch ist, dass diese Menge gar nicht zu verstoffwechseln wäre.“ 

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Für den Experten ist die Nährstoffdichte ist das A und O. Wie viele Nährstoffe, Vitamine und Spurenelemente bekommt man pro Kalorie. Bei „IIFYM“ werde das komplett unter den Teppich gekehrt. Langfristig sei es überhaupt nicht hilfreich, das Ess- und Trinkverhalten nach unwissenschaftlichen Standards anzupassen, so der Experte.

Themen Gesund abnehmen Muskelaufbau und Krafttraining

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