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Geheimtipp

Oolong-Tee – Anwendung, Wirkung und richtige Zubereitung

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Oolong-Tee sollte man idealerweise nach der Gongfu-Cha-Methode zubereiten Foto: Getty Images
Nuno Alves
Chefredakteur

25. Februar 2023, 6:31 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Oolong-Tee gehört in Deutschland nach wie vor zu den Geheimtipps. In weiten Teilen der Welt ist er allerdings eine populäre Teesorte. FITBOOK erklärt, was Oolong-Tee so besonders macht, welche Wirkung ihm zugeschrieben und wie er zubereitet wird.

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Wer gerne Tee trinkt, hat vielleicht schon mal von Oolong-Tee gehört. Dabei handelt es sich um eine Spezialität, die ihren Ursprung in China hat – genauer gesagt: in der Region Fujian im Südosten des Landes. Oolong bedeutet übersetzt „schwarzer Drache“ oder auch „schwarze Schlange“.

Was ist Oolong-Tee?

Oolong-Tee wird traditionell aus den Blättern der Da-Hong-Pao-Tee-Büsche gewonnen. Diese wachsen vorwiegend im Nordosten Chinas und werden von dort exportiert. Entsprechend gehört Oolong-Tee zu den „echten“ Teesorten. Er steht, was die Oxidation angeht, zwischen Grünem und Schwarzem Tee. Wichtig ist, dass die Blätter der Teepflanze Camellia sinensis noch in der Sonne zu welken beginnen, da durch diese biochemische Reaktion mit Sauerstoff und Sonnenenergie das Aroma der Blätter verstärkt wird. Die Blätter werden schließlich durch mehrmaliges Schütteln und Reiben zerkleinert und als Teemischung verpackt. Oolong-Tee gibt es meist in der typischen Kugelform. Er hat im Aufguss einen goldenen bis dunkelgrünen Farbton.

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Der besondere Oolong-Tee: Oriental Beauty Tea aus Taiwan

In Taiwan beliebt und eine Kostbarkeit ist der Oriental Beauty. Bei dieser Sorte beginnt die Oxidation der Blätter direkt am Teebusch – und zwar nach einem Befall durch Zikaden. Dadurch bekommt diese Form des Oolong-Tees einen besonderen Geschmack. Angeblich entstand der Tee eher aufgrund eines Versehens. So soll ein taiwanesischer Teebauer die Blätter trotz des Befalls verkauft haben. Der Geschmack soll dann so überzeugend gewesen sein, dass diese Form des Oolongs fortan zu hohen Preisen verkauft wurde. Tatsächlich hat Oriental Beauty Tea eine besondere Note, die dezent an Honig erinnert.

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Anwendung: Wobei soll Oolong-Tee helfen?

Gerade im asiatischen Kulturraum wird morgens gerne Tee statt Kaffee getrunken. Oolong-Tee selbst hat eine intensive, wach machende Wirkung haben und wird entsprechend auch in Europa als Koffeinlieferant immer beliebter. Forscher interessieren sich jedoch auch für seine potenziell krebshemmende Eigenschaften. So zeigte Studie mit Oolong-Extrakt, dass sie das Wachstum von Brustkrebszellen eindämmen konnte.1 Zudem soll der Tee auch bei schmerzhaften Entzündungen und Infektionen helfen. Überdies wird Oolong-Tee sehr gerne zum Entschlacken und Ausspülen von Toxinen empfohlen, dies macht ihn zu einem beliebten Mittel bei lymphatischen und kardiovaskulären Beschwerden.

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Welche Wirkstoffe stecken in Oolong-Tee?

Wie Grüner oder Schwarzer Tee enthält auch Oolong-Tee als eine Art Zwischenform Koffein. Je nach Blatt- und Zubereitungsart kann eine 150-Milliliter-Tasse zwischen ca. 20 und bis zu 50 Milligramm enthalten und damit ungefähr so viel wie eine Tasse Espresso (25 Milliliter), in der ca. 30 Milligramm Koffein enthalten sind. Parallel enthält Oolong-Tee komplexe Aminosäuren und Polyphenole, die in vielen Medikamenten für eine entzündungshemmende Wirkung eingesetzt werden. Inzwischen ist auch bekannt, dass Oolong-Tee Epigallocatechingallat (EGCG) enthält, ein Catechin, dem zahlreiche gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben werden, beispielweise bei der Krebsprävention, aber auch für das Herz-Kreislaufsystem sowie die Hirngesundheit.

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Ist die Wirkung wissenschaftlich bestätigt?

Wenngleich Oolong-Tee primär in der traditionellen chinesischen Medizin angewandt wird, ist seine biochemische Zusammensetzung und Wirkung durchaus auch Gegenstand schulmedizinischer Forschung. Eine chinesische Forschergruppe hat mittels Photodetektoren untersucht, welche Biomoleküle besonders häufig in Oolong-Tee vorkommen. Die extrahierten Mengen an Koffein und Aminosäuren belegen die überlieferte wach machende und entzündungshemmende Wirkung.2 Zudem konnten japanische Forscher feststellen, dass die Polyphenole im Oolong-Tee einen basischen Effekt auf Pankreas und Darm haben und somit zur Linderung allerlei Beschwerden des Magen-Darm-Trakts beitragen.3

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Wie schmeckt Oolong-Tee?

Richtig zubereitet erinnert Oolong-Tee tatsächlich an eine Mischung aus Grünem und Schwarzem Tee. Je höher die Qualität, desto sanfter und blumiger ist der Geschmack bzw. das Aroma. Die Intensität hängt vom Ablauf der Ernte ab, insbesondere aber von der Dauer der Fermentierung. Oft kommt es auch vor, dass Oolong-Tee nach der Zubereitung noch an Bitterkeit dazugewinnt, was am Oxidationsprozess der Mischung liegt.

Richtige Zubereitung von Oolong-Tee

Wassertemperatur

Bei der Zubereitung muss allerdings bedacht werden, dass der Oolong nicht mit kochendem Wasser übergossen werden darf, da sich dies negativ auf das Aroma und den Geschmack auswirken würde. Entsprechend wird das Wasser zunächst abgekocht und dann auf etwa 90 Grad Celsius abgekühlt, bevor die Teeblätter hinzugefügt werden können. Bei bestimmten Sorten wie dem Oriental Beauty Tea sind niedrigere Temperaturen von etwa 80 bis 85 Grad Celsius empfehlenswert.

Menge

Für etwa 250 Milliliter nimmt man zwischen 2 und 4 Gramm Oolong-Tee.

Ziehzeit

Bei Oolong-Tee kann man sich bei den Ziehzeiten an denen von Grün- oder Schwarztee orientieren, also zwischen einer und bis zu fünf Minuten. Auch Blitzziehzeiten von nur zehn Sekunden sind je nach Sorte möglich. Als Richtlinie eignen sich etwa zwei Minuten, dafür kann der Tee dann bis zu fünfmal aufgegossen werden. Der Vorteil von mehreren Aufgüssen: Das gesamte Wirkungsspektrum des Oolong-Tees wird genutzt.

Nuno Alves

Warum Oolong zu meinen Lieblingstees zählt

„„Erstmals probiert habe ich Oolong-Tee, als mir meine Nachbarin aus Taiwan Oriental Beauty Tea mitbrachte. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht, was sich hinter der Bezeichnung verbarg. Erst nach einer kurzen Recherche erfuhr ich, dass es sich um eine in Taiwan berühmte Oolong-Variante handelte, bei der Zikaden die Blätter der Teepflanze anfressen und eine Teil-Oxidation bewirken. Jedenfalls schmeckte man sofort, dass es sich um einen besonderen Tee handeln musste. Die leichte Honig-Note, der weiche Abgang und das dezente blumige Aroma auf der Zunge - all das zeichnet insbesondere den Oriental Beauty Tea aus. Aber auch andere hochwertige Oolong-Tees überzeugen mit einem Geschmack, der sich tatsächlich irgendwo zwischen Grünem und Schwarzem Tee. Grund dafür ist die nur teilweise Fermentation der Teeblätter. Zwar liest man immer wieder, dass Oolong etwas herb sein kann, aber das trifft nur bei minderwertigeren Sorten oder einer falschen Zubereitung (zu hohe Temperaturen und zu lange Ziehzeiten) zu. Besonders an dem Tee schätze ich seine anregende, stimmungsaufhellende und Gedanken aufklarende Wirkung. Perfekt, um in den Tag zu starten oder am Vormittag kleinere Energie-Tiefs zu überwinden.““Nuno Alves

Fazit zum Oolong-Tee: Vor- und Nachteile auf einen Blick

VorteileNachteile
Anregende Wirkung aufgrund des KoffeinsKann bei falscher Zubereitung herb schmecken
Potenziell krebshemmende EigenschaftenErfordert sorgfältige Zubereitung mit der richtigen Wassertemperatur
Enthält gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe wie Aminosäuren, Polyphenole und EGCGKoffeingehalt kann für manche Menschen problematisch sein
Kann bei schmerzhaften Entzündungen und Infektionen helfenHochwertige Sorten können teuer sein
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Quellen

Themen Tee Teesorten
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