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Französische Forscher behaupten

Die Wahl des Frühstücks beeinflusst unsere Attraktivität

Paar beim Frühstück
Das Frühstück gilt vielen als wichtigste Mahlzeit des Tages. Französische Forscher ließen Probanden „ungesund“ und „gesund“ frühstücken – und ihre Attraktivität anschließend von fremden Personen beurteilen. Das Ergebnis erstaunt! Foto: Getty Images
Friederike Ostermeyer
Freie Autorin

14. März 2024, 13:54 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Laut französischen Forschern kann das falsche Frühstück unmittelbar unsere Attraktivität mindern. Der Grund: Raffinierte Kohlenhydrate haben einen negativen Einfluss auf Insulin, Blutzucker, Hautbild – und möglicherweise sogar Sexualhormone.

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Morgens einen süßen Donut und dazu ein großes Glas Saft? Keine gute Idee, sagen Wissenschaftler der Universität Montpellier. Sie wollen herausgefunden haben, dass Menschen, die ein Frühstück mit vielen raffinierten Kohlenhydraten zu sich nehmen, an Attraktivität einbüßen. Besagte Studie bringt noch so manch andere Überraschung zutage.

Wie raffinierte Kohlenhydrate das Hautbild verändern

Dass zu viel Weißmehl, Zucker, Snacks und Co. langfristig Übergewicht, Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen, ist lange bekannt. Doch wie sieht es mit den unmittelbaren Auswirkungen aus? Neueste Erkenntnisse deuten darauf hin, dass der Verzehr hoher Mengen raffinierter Kohlenhydrate offenbar auch die Attraktivität einer Person in den Augen anderer beeinflussen kann. Die Veränderungen seien sehr subtil, so die Forscher.

Bereits zwei Stunden nach einem ungesunden Frühstück führen der rapide abfallende Blutzucker- und der damit verbundene Insulinspiegel zu einer leichten Veränderung des Hautbildes. Die Folge: Heterosexuelle empfinden das Gesicht des anderen Geschlechts als weniger attraktiv. Die Forscher vermuten daher auch, dass eine ungesunde Ernährung die Sexualhormone negativ beeinflusst. Die Studie wurde kürzlich in der Fachzeitschrift PLOS ONE veröffentlicht.1

So lief die Studie ab

Die Forscher rekrutierten 52 Männer und 52 Frauen im Alter von 20 bis 30 Jahren und teilten diesen nach dem Zufallsprinzip jeweils ein 500-Kalorien-Frühstück zu. Das ungesunde Frühstück bestand aus Baguette, Marmelade, Saft sowie Tee oder Kaffee mit Zucker. Die ausgewogene Frühstücksvariante umfasste Vollkornbrot, Butter, Käse, Obst und Tee oder Kaffee ohne Zucker.

Zwei Stunden später wurde eine weitere Gruppe heterosexueller Freiwilliger gebeten, die Gesichtsattraktivität der Teilnehmern auf Fotos zu bewerten. Mit dem eindeutigen Ergebniss, dass die Baguette-Frühstücker weniger gut ankamen als die Vollkornfraktion.

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„Wie attraktiv wir jemanden finden, scheint durch den sofortigen Konsum von raffinierten Kohlenhydraten bei Männern und Frauen beeinflusst zu werden“, schreiben die Forscher in ihrer Universitätsmitteilung.2 Sie entdeckten aber auch einen interessanten Unterschied zwischen den Geschlechtern. Männer, die vor allem am Nachmittag zu Kuchen und Snacks griffen, wurden von Frauen wieder als attraktiver eingestuft. Bei Frauen hatten ungesunde Snacks in der zweiten Tageshälfte ebenfalls keinen negativen Einfluss.

Alle Ergebnisse bestätigten sich auch nach Berücksichtigung anderer Faktoren, die die Attraktivität beeinflussen können, wie Alter, BMI, Rauchgewohnheiten und Gesichtsbehaarung. Um herauszufinden, wie sich raffinierte Kohlenhydrate zum Frühstück tatsächlich auf unsere Attraktivität auswirken, wären jedoch wesentlich größere und vielfältigere Stichproben erforderlich, räumen die Forscher ein.

Friederike Ostermeyer
Freie Autorin

„Das Frühstück gilt für viele Menschen als die wichtigste Mahlzeit des Tages und es ist immer ratsam, den Blutzuckerspiegel nicht gleich morgens mit Weißmehl und Zucker in die Knie zu zwingen. Dennoch hat die Studie einige Schwächen. Zum einen handelt es sich ausschließlich um weiße, junge, heterosexuelle Probanden. Diese wurden zwar bewusst ausgewählt, da vermutet wurde, dass verschiedene ethnische Zugehörigkeiten einen zu großen Einfluss haben könnten. Die Personengruppe spiegelt aber in keiner Weise die Gesellschaft wider. Und ob zum Beispiel ein gesünderes Frühstück die weniger attraktiven Teilnehmer am nächsten Morgen „aufgehübscht“ hätte, lässt sich aus der Studie auch nicht ableiten. Aber das ist letztlich auch nicht so entscheidend. Wir wissen, dass raffinierte Kohlenhydrate nicht sonderlich gesund sind, aber als Genussmittel in einer ausgewogenen Ernährung ihren Platz haben. Auch wenn die Studie bis zu einem gewissen Grad unterhaltsam ist, sollte sie uns nicht die Butter vom Frühstücks-Croissant nehmen“.

Quellen

Quellen

  1. Visine A., Durand V., Guillou L. et. al. (2024). Chronic and immediate refined carbohydrate consumption and facial attractiveness. PLOS ONE. ↩︎
  2. Univ. Montpellier (2024). Consuming refined carbs might be linked to perceived facial attractiveness. ↩︎
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