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Studie aus England

Warum bestimmte Menschen nicht von rotem Geschirr essen sollten 

Brötchen auf rotem Geschirr
Finden Sie diesen Anblick unappetitlich? Dann könnte das an den Oliven liegen – oder auch an der Farbe des Geschirrs! Foto: iStock_greenp
Laura Pomer

2. Dezember 2022, 13:33 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Manche Menschen sind beim Essen besonders wählerisch. Vieles mögen sie nicht, was einerseits mit der Textur oder dem Geruch von Speisen zusammenhängen kann. Und andererseits scheint auch die Farbe des Geschirrs, von dem sie essen, eine Rolle zu spielen. Das haben britische Forscher herausgefunden. Demnach sollen speziell rote Teller und Schüsseln die Geschmackswahrnehmung verändern können.

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Würden Sie sich selbst als einen „picky eater“, also als einen „wählerischen Esser“ bezeichnen? Dann sind Sie vermutlich weniger aufgeschlossen in puncto Speiseauswahl. Die Wissenschaft definiert „picky eaters“ als Menschen, die zahlreiche Lebensmittel und Zubereitungsarten als abstoßend empfinden. Doch die Geschmackserfahrung lässt sich für sie offenbar mit einem einfachen Trick verbessern, und somit womöglich auch deren kulinarische Aufgeschlossenheit erhöhen: einfach das richtige Geschirr verwenden.

Farbe des Geschirrs beeinflusst die Geschmackswahrnehmung

Oder zumindest nicht das falsche. Wie nämlich Forscher der University of Portsmouth herausgefunden haben, kann die Farbe des Geschirrs die Geschmackswahrnehmung beeinflussen – jedenfalls bei wählerischen Essern. Demnach munden Gerichte, die auf roten und blauen Tellern oder Schüsseln gereicht werden, nicht so gut wie auf weißen. Auch rein optisch sollen insbesondere auf rotem Geschirr servierte Speisen weniger ansprechend wirken.

Auch interessant: Sind Geschmacksverstärker ungesund?

Hintergrund zur Studie

Die Untersuchung knüpfe an frühere Arbeiten an. Diese sollen gezeigt haben, dass Menschen mit einem besonders feinen Tastsinn schnell gegenüber bestimmten Gerüchen und Texturen von Lebensmitteln abgeneigt sind. Bereits kleinste sensorische Auffälligkeiten führten demnach dazu, dass sie Speisen ablehnten.

Für ihre aktuelle Studie ließen die Forscher 50 Probanden – die Hälfte von ihnen wählerische Esser – verschiedene Gerichte von jeweils weißen, blauen und roten Tellern probieren1. Dabei habe sich ein deutlicher Unterschied zwischen den beiden Gruppen gezeigt. Bei den nicht-wählerischen Essern soll die Farbe des Geschirrs weder Einfluss auf den Geschmack noch darauf gehabt haben, als wie ansprechend sie die Gerichte schilderten. Die wählerischen dagegen wollen das Essen, das auf Rot und Blau gereicht wurde, als sehr salzig und zudem als unappetitlich empfunden haben.

Eine Chance für Betroffene?

Die eingeschränkte Ernährung von wählerischen Essern kann gesundheitliche Folgen haben, erklärt Studienleiter Dr. Lorenzo Stafford in einer Pressemitteilung seiner Uni.2 Demnach drohen dadurch verschiedene Mangelerscheinungen sowie Zahnprobleme, ein Abbau der Knochendichte und Herzkrankheiten. Aber auch die soziale Komponente sei nicht zu unterschätzen, betont der Forscher. So könnten beispielsweise familiäre Zusammenkünfte „leicht zu stressigen, beängstigenden und konfliktträchtigen Situationen führen, wenn wählerische Esser sich schämen oder unter Druck gesetzt werden, etwas zu essen“.

Die Erkenntnisse der Mini-Studie könnten eine Möglichkeit aufzeigen, das Lebensmittelrepertoire Betroffener zu erweitern. Ein sinnvoller Anwendungsfall sind hier sicherlich Kinder, die z. B. kein Gemüse essen wollen. Vielleicht sieht der Fall auf weißem Geschirr ganz anders aus.

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Quelle

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