7. Juli 2020, 16:49 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Eis, Milch, frische Früchte mixen – fertig ist ein leckerer Milchshake. Auch viele Gaststätten und Eisdielen bieten das Sommergetränk an. Doch hier ist Vorsicht geboten: Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit warnt vor Keimbelastung.
Jeder 5. Milchshake enthält Keime
Etwa jeder fünfte, fertig gekaufte Milchshake ist mit Keimen belastet – so lautet das Ergebnis einer Studie des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). Untersucht wurden dafür insgesamt 768 Milchshake-Proben aus eigener Herstellung von Eisdielen und Gaststätten. Die Rezepturen reichten von Fertigmischungen bis zum klassischen Shake aus Milch, Speiseeis, Obst oder auch Sahne, Joghurt und zusätzlichen Aromen. Beurteilt wurden die Proben anhand der Richt- und Warnwerte der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM) für Speiseeis und geschlagene Sahne.
Mangelnde Hygiene häufig Ursache für Keimbildung
In 162 von 754 Milchshakes wurden übermäßig hohe Gehalte an Hefepilzen nachgewiesen. Häufigste Ursache hierfür sind Hygienemängel bei der Herstellung. Fast jeder fünfte Milchshake (128 von 766 untersuchten Proben) enthielt außerdem einen Anteil an Enterobakterien, also Darmkeimen, der über den DGHM-Warnwerten sowohl für Speiseeis als auch für geschlagene Sahne lag.
Diese hohen Keimgehalte deuten auf eine mangelnde Qualität hin und lassen auf falsche Lagerung der einzelnen verwendeten Produkte schließen. Weiter ursächlich kann aber auch hier eine mangelnde Hygiene, etwa der benutzten Geräte, oder auch beim Personal selbst sein. 2,3 Prozent der Proben enthielten sogar eine erhöhte Menge an Kolibakterien (E.coli). Diese gelten als Indikator für fäkale Verunreinigungen in Trinkwasser und Lebensmitteln.
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Krankheitserregende Keime in Milchshakes seltener nachweisbar
Zwar deutlich seltener, aber dennoch nachweisbar waren in einigen Milchshakes neben den hygienerelevanten auch krankheitserregende Keime. In 4,3 Prozent (32 von 739) dahingehend untersuchten Milchshakes fand man eine erhöhte Menge an Bacillus cereus; 1,1 Prozent lagen sogar oberhalb des DGHM-Warnwertes. Dies könnte jedoch daran gelegen haben, dass diese Proben Nüsse enthielten, da man das Bakterium häufig auf Pflanzen findet. Je nach Konzentration kann Bacillus cereus in Lebensmitteln ein Toxin bilden, das wiederum Magen-Darm-Erkrankungen zur Folge haben kann. Doch es gab auch ein positives Ergebnis: Salmonellen fand man in keinem der untersuchten Milchshakes.
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Darauf sollte man beim Kauf von Milchshakes achten
Im Ergebnis legt die Untersuchung also nahe, dass Milchshakes besonders oft hygienerelevante Keime und seltener sogar Krankheitskeime enthalten. Das liegt vor allem daran, dass die eingesetzten Zutaten wie Speiseeis, Sahne und Früchte mikrobiologisch sehr anfällig sind. Man sollte also beim Kauf eines Milchshakes unbedingt darauf achten, dass die Eisdiele oder das Restaurant nur qualitativ einwandfreie Lebensmittel verwendet, die Zutaten unter den richtigen Bedingungen lagert und hygienisch arbeitet. Gerade wenn die Milchshakes bereits einige Stunden vor dem Verzehr zubereitet worden sind und unter Umständen nicht kühl genug gelagert werden, erhöht sich das Risiko für die Bildung von Keimen.
Das ist für den Gast bzw. Kunden natürlich nicht immer zu 100 Prozent nachvollziehbar und von außen einzusehen. Wer auf Nummer sicher bezüglich etwaiger Keime gehen möchte, sollte sich seinen Milchshake am besten zu Hause selbst frisch zubereiten – zum Beispiel eine dieser drei köstlichen Protein-Flip-Varianten – die helfen sogar noch beim Abnehmen!