31. Juli 2020, 21:07 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Grüne Tomaten deuten auf Unreife hin. Und wer zu viel davon isst, dem drohen Vergiftungserscheinungen durch Solanin. Es gibt allerdings Ausnahmen.
Süß-sauer eingelegt oder zu Konfitüre verarbeitet gelten grüne, unreif geerntete Tomaten in manchen Regionen als Delikatesse. Doch dabei ist Vorsicht geboten. Tomaten gehören wie Kartoffeln zu den Nachtschattengewächsen. Sie enthalten in unreifem Zustand größere Mengen an giftigem Solanin, um sich vor Fressfeinden zu schützen, warnt die Verbraucherzentrale Bayern.
Kinder sollten auf keinen Fall unreife Tomaten essen
Werde zu viel Solanin aufgenommen, kann das zu Kopf- und Magenschmerzen, Übelkeit und Erbrechen führen. Kinder sind besonders gefährdet und sollten gar keine unreifen Tomaten essen. Es kommt vor, dass einige dieser Früchte über 30 Milligramm Solanin pro 100 Gramm enthalten. Auch wenn man dann sehr viel davon verputzen müsste: Eine Dosis von 400 Milligramm kann für einen Erwachsenen tödlich enden. Wenn die Tomaten dagegen reif und damit rot sind, können auch die Kleinsten wieder unbedenklich zugreifen. Denn das Solanin wird während der Fruchtreifung abgebaut.
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Achtung! Gewürze überdecken den bitteren Geschmack
Der bittere Geschmack des Solanins – der quasi als Warnung dient – werde manchmal durch Gewürze, Süße oder Säure bei der Zubereitung überdeckt. Das könne dazu verführen, etwas zu beherzt zuzugreifen. Und auch Kochen oder Braten reduzieren den Gehalt an Solanin keineswegs. Deshalb rät die Verbraucherzentrale, für Konfitüren, Chutneys oder Ähnliches nur Früchte von speziellen grünen Sorten zu verwenden, die in reifem Zustand nur geringe Mengen an Solanin enthalten. Zu den essbaren und damit völlig unbedenklichen grünen Sorten gehören zum Beispiel die gelb-grün gestreifte „Green Zebra“, „Limetto“ oder „Green Grape“.
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Tomaten nachreifen lassen – so geht’s
Unreife Tomaten, die nicht mehr als Strauch im Garten hängen, müssen laut Verbraucherzentrale keineswegs weggeschmissen werden. Wickeln Sie die grünen Tomaten in Papier und lagern Sie das Päckchen für einige Tage bei ca. 20 Grad Celsius in einem trockenen Raum. Schneller geht es, wenn Sie einen Apfel dazulegen. Dieser sondert ein natürliches Reifegas ab, welches den Vorgang beschleunigt.