16. Dezember 2024, 3:49 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten
Vitamine A, B, C, D sind für alle Menschen wichtig. Je nach Alter, Gesundheitszustand und Geschlecht kann der Bedarf jedoch variieren und eine zu hohe Dosierung sogar nachteilig sein. FITBOOK-Autorin Julia Kuntze erfuhr von einem Mediziner, auf welche Vitamine Männer je nach Lebensphase achten sollten.
Die Aufnahme von Vitaminen ist essenziell für ein gesundes Leben, da sie viele lebenswichtige Funktionen im Körper unterstützen. Der Vitaminbedarf verändert sich im Laufe der Lebensjahre und passt sich an die verschiedenen Herausforderungen des jeweiligen Lebensabschnitts an. Zudem unterscheidet er sich auch bei Männern und Frauen, da er mit hormonellen Unterschieden, der Muskelmasse und dem Stoffwechsel verbunden ist. Hier erfahren Sie von unserem Experten Prof. Dr. Hartmut Göbel, Chefarzt in der Schmerzklinik Kiel, welche Vitamine für Männer in den verschiedenen Lebensphasen unverzichtbar sind und worauf besonders geachtet werden sollte.
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Übersicht
Was sind Vitamine?
„Vitamine sind organische Verbindungen, die der Körper benötigt, um essenzielle Funktionen wie das Immunsystem, den Stoffwechsel und die Zellregeneration aufrechtzuerhalten“, weiß Prof. Dr. Hartmut Göbel, Chefarzt in der Schmerzklinik Kiel. „Da der menschliche Organismus Vitamine entweder gar nicht oder nur in unzureichender Menge selbst herstellen kann, müssen sie über die Nahrung aufgenommen werden.“ Ein Mangel an Vitaminen kann zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führen, während eine ausgewogene Vitaminversorgung die Grundlage für Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit darstellt.
Ist der Vitaminbedarf bei Männern und Frauen gleich?
Männer unterscheiden sich durch ihre Muskelmasse, ihren Hormonhaushalt und ihren Grundumsatz von Frauen. Sie verdauen Vitamine zwar ähnlich wie Frauen, jedoch beeinflussen Faktoren wie der Muskelstoffwechsel und die körperliche Aktivität, wie die Vitamine genutzt werden. All diese Unterschiede wirken sich direkt auf den individuellen Vitaminbedarf aus. Während die Menge an Vitaminen, die Männer benötigen, oft höher ist, gibt es auch spezifische Vitamine, die gerade für männliche Körperfunktionen besonders wichtig sind. Zum Beispiel spielt Vitamin D bei Männern eine zentrale Rolle für die Testosteronproduktion, während Frauen hingegen einen höheren Bedarf an Eisen haben.
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Vitaminbedarf in der Pubertät
„Männer in der Pubertät befinden sich in einer sensiblen Phase intensiven Wachstums und starker hormoneller Veränderungen, weshalb Vitamine für eine optimale körperliche und geistige Entwicklung besonders essenziell sind“, so Prof. Dr. Göbel. „Eine ausreichende Versorgung unterstützt den Aufbau der Muskeln, Knochen und Haut sowie ein starkes Immunsystem. Außerdem hilft sie, langfristigen Gesundheitsproblemen vorzubeugen, die durch Mangelerscheinungen in jungen Jahren entstehen können.“
Die Top 3 Vitamine
Vitamin A: Zellwachstum und Hautgesundheit
Vitamin A ist in der Pubertät notwendig für das körperliche Wachstum, da es die Entwicklung von Knochen und Gewebe unterstützt. Außerdem spielt es eine zentrale Rolle für gesunde Haut, Sehfähigkeit und ein starkes Immunsystem.
Überdosierung unbedingt vermeiden: Eine übermäßige Zufuhr von Vitamin A kann das Wachstum und die Knochenentwicklung negativ beeinflussen kann. Während der Pubertät ist der Körper in einer intensiven Wachstumsphase, und ein Überschuss an Vitamin A kann das Risiko von Knochenschwund erhöhen, da es den Abbau von Knochenzellen fördern kann. Zudem kann eine regelmäßige Überdosierung Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Hautirritationen und Leberprobleme hervorrufen.
Vitamin B12: Blutbildung und Nervensystem
Eine ausreichende Zufuhr von Vitamin B12 ist in der Pubertät entscheidend für die Bildung roter Blutkörperchen und die Unterstützung des Nervensystems, das sich in dieser Phase noch entwickelt. Es hilft zudem bei der DNA-Synthese und fördert so gesundes Wachstum und die Zellteilung. Auch ist es essenziell, um Energie und Konzentrationsfähigkeit im Alltag zu unterstützen.
Vitamin D: Knochenwachstum und Testosteronproduktion
Vitamin D sorgt für den Aufbau starker Knochen, da es die Aufnahme von Kalzium und Phosphor im Körper fördert. Es unterstützt zudem die Muskelfunktion und das Immunsystem, die in dieser Wachstumsphase besonders gefordert sind. Eine ausreichende Versorgung trägt dazu bei, langfristige Gesundheitsprobleme wie z. B. Osteoporose vorzubeugen.
Vitamin B6 dagegen in Maßen einnehmen
In hohen Mengen kann Vitamin B6 können speziell in der Pubertät Hautprobleme verstärken und sich negativ auf das Nervengewebe auswirken.
Kein Vitamin, aber essenziell
Zink: wichtig für Hormonsynthese Hautgesundheit
Zink unterstützt in der Pubertät das Wachstum und die Entwicklung „zum Mann“, indem es die Produktion von Testosteron fördert, was wichtig für die Ausprägung von Muskelmasse und sexuellen Merkmalen ist. Es stärkt auch das Immunsystem und trägt zu gesunder Haut bei, indem es Entzündungen und Akne vorbeugt.
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Männer mittleren Alters
„Männer mittleren Alters erleben oft Veränderungen im Stoffwechsel, Hormonspiegel und Energiehaushalt, die einen angepassten Vitaminbedarf erfordern. Eine ausreichende Vitaminversorgung unterstützt in dieser Lebensphase die Herzgesundheit, den Erhalt der Muskelmasse und die Vorbeugung von altersbedingten Erkrankungen. Zudem können Vitamine dazu beitragen, Stress besser zu bewältigen, dem Sie in dieser Lebensphase in der Regel vermehrt ausgesetzt sind. Auch beginnt nun die Zeit der regelmäßigen Gesundheits-Checks. Lassen Sie Ihren Vitaminstatus regelmäßig überprüfen, um Mängel frühzeitig zu erkennen und gezielt entgegenzuwirken“, rät Prof. Dr. Hartmut Göbel.
Die Top 3 Vitamine
Vitamin C: Immunsystem und Antioxidans
Vitamin C fördert die Kollagenproduktion und unterstützt so die Haut, die Blutgefäße und Gelenke unterstützt. Es stärkt das Immunsystem, schützt vor Zellschäden durch freie Radikale und hilft bei der Aufnahme von Eisen aus pflanzlichen Quellen.
Vitamin D: Knochendichte und Testosteronproduktion
Es fördert die Knochengesundheit, indem es die Aufnahme von Kalzium unterstützt und das Risiko von Osteoporose verringert. Zudem trägt es zur Erhaltung der Muskelkraft bei und unterstützt das Immunsystem.
Vitamin B6: Energiestoffwechsel und Gehirnfunktion
Vitamin B6 unterstützt die Regulierung des Hormonhaushalts und trägt zur Produktion von Neurotransmittern bei, die die Gehirnfunktion und Stimmung stabilisieren. Zudem stärkt es das Immunsystem und fördert die Energieproduktion durch den Stoffwechsel von Proteinen und Kohlenhydraten.
Vitamin E eher in Maßen zuführen
Ein Übermaß an Vitamin E kann das Risiko für Prostataprobleme erhöhen.
Kein Vitamin, aber essenziell
Magnesium: Muskel- und Nervenfunktion
Magnesium wirkt sich positiv auf die Muskelfunktion aus, beugt Muskelkrämpfen vor und fördert die allgemeine Knochengesundheit. Außerdem trägt es zur Regulierung des Blutdrucks bei und hilft, den Stresspegel zu senken, indem es das Nervensystem beruhigt.
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Männer im hohen Alter
Vitamine spielen in dieser Lebensphase eine entscheidende Rolle für die Erhaltung der Knochengesundheit, der Immunfunktion und der geistigen Leistungsfähigkeit. Ältere haben oft einen verlangsamten Stoffwechsel und eine geringere Nährstoffaufnahme, da die Resorption im Darm abnimmt. Dies wiederum erhöht den Vitaminbedarf. Eine gezielte Versorgung kann helfen, Altersbeschwerden vorzubeugen. „Legen Sie im Alter besonderes Augenmerk auf eine ausreichende Vitaminaufnahme. Auch eine Beratung hinsichtlich passender Supplemente (Nahrungsergänzungsmittel) kann in dieser Lebensphase durchaus sinnvoll sein“, empfiehlt Prof. Dr. Göbel.
Die Top 3 Vitamine
Vitamin D: Knochengesundheit und Muskelfunktion
Vitamin D ist in dieser Lebensphase besonders wichtig, da es die Knochengesundheit unterstützt und somit das Risiko von Osteoporose verringert sowie Frakturen (Knochenbrüchen) vorbeugt. Zudem trägt es zur Muskelkraft bei und stärkt das Immunsystem, das für die Mobilität und die allgemeine Gesundheit entscheidend ist. Empfohlen wird im Alter zumeist ein Vitamin-D-Supplement, da die Synthese (Vitaminaufnahme) über die Haut mit den Jahren abnimmt.
Vitamin K: Blutgerinnung und Knochengesundheit
Vitamin K unterstützt die Knochengesundheit, indem es die Kalziumeinlagerung in den Knochen fördert und damit das Risiko von Osteoporose reduziert. Es trägt auch zur Blutgerinnung bei und hilft, das Risiko von Blutgerinnseln und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern.
Vitamin B12: Nerven- und Gehirngesundheit
Ein Mangel an Vitamin B12 ist gerade im hohen Alter sehr häufig, da die Aufnahme aus der Nahrung erschwert wird. Dabei fördert Vitamin B12 im Alter die Gehirnfunktion und trägt zur Erhaltung der kognitiven Gesundheit bei. Es beeinflusst auch die Bildung roter Blutkörperchen und hilft, Müdigkeit zu verringern, indem es den Energiestoffwechsel unterstützt.
Vitamin A und D eher in Maßen zu sich nehmen
Eine übermäßige Einnahme dieser fettlöslichen Vitamine kann im hohen Alter schädlich sein, da die Leberkapazität zur Speicherung abnimmt.
Kein Vitamine, aber essenziell
Kalzium, Magnesium und Eisen: Knochengesundheit und Herz-Kreislaufsystem
Sie sorgen für die Erhaltung der Knochengesundheit, da Kalzium und Magnesium die Knochen stärken sowie Magnesium zusätzlich die Muskel- und Nervenfunktionen unterstützen. Eisen hilft, Anämie (verminderter Hämoglobin-Gehalt des Blutes) zu verhindern und fördert die Sauerstoffversorgung des Körpers, während Magnesium den Blutdruck zusätzlich reguliert und das Herz-Kreislaufsystem schützt.