17. Juni 2021, 4:37 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Eine aktuelle US-Studie kommt zu dem Schluss, dass Menschen, die das Frühstück auslassen, ein Mangel an bestimmten Nährstoffen droht. Und zwar jene, die sich vor allem in Lebensmitteln befinden, die vorrangig morgens gegessen werden.
Haferflocken, Orangensaft, Früchte, Eier oder Milchprodukte sind beliebte Lebensmittel, die zu einem Frühstück gehören. Sie enthalten zudem wichtige Vitamine und Mineralien, welche sich einer neuen Studie der Ohio State University zufolge nur schwer im Laufe des Tages aufholen lassen. Ihre Aussage: Wer ohne ein ausgewogenes Frühstück in den Tag startet, dem droht durch den Verzicht mit einer hohen Wahrscheinlichkeit auf Dauer ein Nährstoffmangel.
Analyse der Daten von mehr als 30.000 Erwachsenen
Zu der Erkenntnis kamen die Forschenden, nachdem sie Daten von mehr als 30.000 Erwachsenen, die über einen Zeitraum von elf Jahren gesammelt wurden, ausgewertet hatten. Ungefähr 15 Prozent ließen das Frühstück aus. Die Folge: Frühstücks-Skipper versäumen die Aufnahme beachtlicher Mengen an Kalzium (Milchprodukte), Vitamin C (Obst, frische Säfte) sowie Ballaststoffe (Cerealien, Vollkornbrot), Mineralstoffe und weitere Vitamine. Alles Nährstoffe, die traditionell in Morgenmahlzeiten stecken. „Unsere Analyse hat gezeigt, dass es ohne diese Frühstücksnährstoffe zu einer Ernährungslücke kommt. Diese lässt sich im Laufe des Tages nur schwer schließen“, erklärt Studienleiter Prof. Christopher Taylor ein der Pressemitteilung der Universität.1
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Welcher Nährstoffmangel droht genau beim Verzicht aufs Frühstück?
Beim genauen Hinschauen entdeckten Taylor und sein Team, dass die Unterschiede bezüglich der Nährstoffe Folsäure, Kalzium, Eisen und den Vitaminen A, B1, B2, B3, C und D am ausgeprägtesten waren. „Wir haben festgestellt, dass diejenigen, die das Frühstück auslassen, mit einer deutlich höheren Wahrscheinlichkeit, die empfohlene Tagesmenge besagter Nährstoffe nicht erreichen. Die meisten Forschungen zum Frühstück haben sich auf die Auswirkungen der verpassten Morgenmahlzeit auf Schulkinder konzentriert. Vor allem, was die daraus resultierenden Konzentrationsschwierigkeiten und Verhaltensprobleme betreffen. „Unsere Untersuchung zeigt, dass ein Tag ohne Frühstück auch für Erwachsene negative Auswirkungen haben kann.“
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Frühstücks-Skipper essen mehr ungesunde Snacks
Die verpassten Nährstoffe versucht sich der Körper im Laufe des Tages oft auf anderem Wege zu holen, heißt es weiter. Und zwar durch Snacks, die sich weniger durch Nährstoffe, sondern vor allem durch Kalorien und ungesunde Fette auszeichnen. Alles in allem nehmen zwar Menschen, die frühstücken, durchschnittlich etwas mehr Kalorien auf als Nichtfrühstücker. Doch der ständige Hunger auf Snacks sorge dafür, dass die Ernährungsqualität den Rest des Tages zu wünschen übrig bleibt. So lautet das Fazit der Studie: „Das Frühstück bietet eine einzigartige Gelegenheit, wichtige Mikronährstoffe zu sich zu nehmen, die in nachfolgenden Mahlzeiten möglicherweise weniger vorhanden sind.“
Der komplette Studienbericht wurde aktuell im Fachmagazin Proceedings of the Nutrition Society veröffentlicht.2 Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass die Untersuchung Unterstützung von einem regionalen Molkereiverband erhielt.
Quellen
1: Pressemitteilung der Ohio State University (2021): Those breakfast foods are fortified for a reason
2: Taylor, C. et al. (2021): Skipping breakfast is associated with nutrient gaps and poorer diet quality among adults in the United States