24. März 2022, 16:37 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Weniger Fett als in „echter“ Salami, mehr Eiweiß als in Lyoner oder Mortadella: Da könnten vegane Aufschnitte doch dicke punkten. Oder? Laut „Ökotest“ leider nein.
Eigentlich wollte „Ökotest“ viele vegane Aufschnitte für die April-Ausgabe ihrer Zeitschrift empfehlen. Doch der Test mit 19 Wurstersatzprodukten (Ausgabe 04/2022) läuft stattdessen auf eine lange Mängelliste hinaus. Ganz oben stehen Mineralölbestandteile, umstrittene Zusatzstoffe und viel zu viel Salz.
Veganer Aufschnitt – nur ein Produkt erhält „Ökotest“-Gesamtnote „gut“
Übrig bleibt nur ein einziges, insgesamt „gutes“ Produkt. Dabei handelt es sich um „Vemondo Veganer Aufschnitt nach Schinkenwurst-Art“ von Lidl für 1,49 Euro pro 100 g. Doch ausgerechnet das wird jetzt vom Hersteller überarbeitet, bedauert „Ökotest“.
So bleibt nur noch ein insgesamt befriedigender Aufschnitt, der zumindest im Testergebnis Inhaltsstoffe „gut“ abschneidet: „Alnatura Veganer Tofu Aufschnitt Kräuter“ (2,07 Euro pro 100 g).
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13 von 19 Produkten „mangelhaft“ oder „ungenügend“
Auch die restlichen 18 Produkte scheinen auf den ersten Blick nach Aussehen, Geruch, Geschmack und Mundgefühl tadellos. Allerdings sind sie mehr oder weniger mit Mineralölbestandteilen verunreinigt, ärgern sich die Tester und vergeben für gut zwei Drittel der Produkte nur ein „mangelhaft“ oder „ungenügend“ als Gesamturteil. Vier Produkte erhielten sogar die Note 6:
- „Mein Veggie Tag Veganer Bio Aufschnitt“ von Aldi Nord (1,41 Euro)
- „Edeka My Veggie Veganer Aufschnitt nach Art Lyoner“ (1,24 Euro)
- „Hobelz Veganer Aufschnitt Pfeffer“ von Well Well (1,69 Euro)
- „Rewe Beste Wahl Veganer Aufschnitt, Typ Salami“ (1,24 Euro)
Doch woher kommen die Mineralöle? Sie könnten aus Gleitmitteln für Kunststoffdärme in die veganen Aufschnitte gelangen, vermuten die Tester. Neben zu viel Salz und zugesetzten natürlichen Aromastoffen kritisieren sie – mit Ausnahme des Testsiegers und der sechs Bioprodukte – auch, dass in den Aufschnitten das Verdickungsmittel Carrageen verwurstet wird. Der aus Rotalgen gewonnene Stoff stehe in Verdacht, Entzündungen im Darm auszulösen und sei daher umstritten.
Mit Material der dpa