23. Mai 2024, 16:58 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Sie sollen nicht weich oder gummiartig sein, dafür einen leichten Biss haben und eine knackige Grillkruste entwickeln – das erwartet man zumindest von den veganen Grillwürstchen. Doch schaffen das die fleischlosen Ersatzprodukte auch? „Ökotest“ hat sich durchprobiert.
Die Grillsaison ist in vollem Gange. Dabei landet nicht immer nur tierisches Grillgut auf dem Rost. Neben Gemüse wagen sich Hobby-Griller zunehmend auch an pflanzliche Grillwürstchen, die meist auf der Basis von Weizen, Soja, Erbsen, Lupinen, Reis oder Kartoffeln produziert werden. Ob die veganen Grillwürstchen jedoch fürs BBQ tauglich sind, wollte die Zeitschrift „Ökotest“ wissen und unterzog für die Juni-Ausgabe 19 Marken einem gründlichen Labor- und Geschmackstest.1 Das Ergebnis fällt gemischt aus, wie „dpa“ berichtet: Zum einen enttäuschen große Marken geschmacklich oder mit einem zu weichen Gefühl im Mund, zum anderen zeigen ausgerechnet Bio-Marken erhöhte Mineralölgehalte. Und mehr als die Hälfte der Hersteller greift zu stark zum Salz.
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Übersicht
Testsieger punktet mit Würze, leichtem Biss und Preis
Überrascht wurden die Ökotester von den „EnerBio Tofu Würstchen nach Bratwurst-Art“ von Rossmann (2,31 Euro für 200 Gramm), die als einzige unter den veganen Würstchen mit „sehr gut“ abschneiden. Sie stechen nicht nur mit einem würzigem Grillaroma, Pfefferschärfe und einem leichten Biss hervor, sondern gehören auch zu den günstigsten Würstchen im Test.
Sechs weitere Produkte erreichen ein „Gut“
- Alnatura „Vegane Bratwürstchen aus Seitan & Tofu“ (2,39 Euro für 200 Gramm)
- „Bio Bio Vegane Grillwürstchen“ von Netto (2,49 Euro für 200 Gramm)
- Tofutown „Vegane Bratknacker“ (3,19 euro für 200 Gramm)
- Beyond Sausage „Original Brat“ (3,79 Euro für 200 Gramm)
- Endori „Vegane Bratwurst“ (2,72 Euro für 200 Gramm)
- Like Meat „Like Bratwurst“ (2,99 Euro für 200 Gramm)
Zwei Marken erreichen ein „befriedigend“. Weniger empfehlenswert sind drei vegane Grillwürstchen, die im „Ökotest“ mit „ungenügend“ abschneiden, zwei weitere mit dem Urteil „mangelhaft“ sowie fünf mit gerade noch „ausreichend“.
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Tipp gegen das Kleben am Rost
Die Tester haben allerdings noch einen guten Grill-Tipp zu den veganen Würstchen parat. „Bestreichen Sie vegane Grillwürstchen vor dem Grillen mit etwas Speiseöl. Dadurch haften sie weniger stark am Grillrost“, schreiben sie im „Ökotest“-Heft.
Darum ist eine vegane oder vegetarische Ernährung nicht automatisch gesund
„Nicht immer ist es auch tatsächlich gegeben, dass eine vegetarische oder vegane Ernährungsform auch gesund ist. So kann man auch hier bspw. zu Fertiggerichten greifen, die zwar keine tierischen Bestandteile, aber dafür möglicherweise viel Salz, Aromen, Zucker, Fett und Co. liefern. Oft befinden sich in derartigen Produkten nicht genügend Mikronährstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe bzw. Antioxidantien, Ballaststoffe und mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Gleichzeitig vegetarisch und gesund ist ein Ernährungsplan nur dann, wenn die Grundregeln einer vollwertigen, ausgewogenen und nährstoffreichen Ernährung berücksichtigt werden: Mit Vitaminen und Mineralstoffen, sekundären Pflanzenstoffen (Antioxidantien), Ballaststoffen aus Vollkorn und Hülsenfrüchten und Omega-3-Fettsäuren aus Leinöl, Walnüssen und Co. Zusätzlich ist es sinnvoll, Bio-Produkte zu bevorzugen, um ein Minimum an möglichen Schadstoffen aufzunehmen.
Um alle Nährstoffe insbesondere bei einer veganen Ernährung abzudecken, muss Vitamin B12 supplementiert oder über angereicherte Lebensmittel aufgenommen werden.“
(Die Einschätzung zur vegetarischen und veganen Ernährung stammt ursprünglich aus diesem früheren FITBOOK-Artikel).
*Mit Material der dpa