17. April 2024, 3:57 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Ob nun Würze oder Gewürz: Wer denkt, das sind Synonyme, irrt. Beides beruht auf verschiedenen Zutaten und ist keine Wortklauberei. Verbraucherschützer klären auf.
Sie möchten Ihre Speisen naturbelassen würzen? Dann sollte Sie genau hinsehen, was Sie so verwenden. Denn hinter den ähnlich klingenden Begriffen Gewürzmischung und Würzmischung verbergen sich ganz unterschiedliche Produkte. Da kann der Einkauf zu einer Herausforderung werden. Worin die Unterschiede zwischen Gewürzen und Würzen liegen, erklärt die Verbraucherzentrale Bayern.1
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Übersicht
Was sind Gewürze?
Bei Gewürzen handelt es sich laut dem Deutschen Lebensmittelbuch um alle Pflanzenteile, die wegen ihrer geschmacks- oder geruchsgebenden Eigenschaften als Zutaten verwendet werden können. Das schließt neben Früchten, Wurzeln, Samen und Rinden auch Kräuter und Pilze mit ein. Trägt ein Produkt den Namen Gewürzmischung, darf es ausschließlich aus diesen Pflanzenteilen bestehen.
Was ist Würze?
„Würze hat dagegen mit Gewürzen wenig zu tun“, klärt Andrea Danitschek von der Verbraucherzentrale Bayern auf. Würze entsteht durch die Spaltung pflanzlicher oder tierischer Proteine, etwa aus Soja, Hefe oder Fleisch. Dabei entstehen geschmacksverstärkende Verbindungen wie Glutamate.
Ein als Würzmischung bezeichnetes Produkt enthält vor allem Geschmacksverstärker, Salz, Zucker sowie Trägerstoffe und könne sogar ganz ohne Gewürze auskommen.
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Das steckt in einer Gewürzzubereitung
Im Regal lachen einen aber auch reichlich Gewürzzubereitungen an. Darunter versteht man laut den Verbraucherschützern Mischungen von Gewürzen mit anderen Zutaten wie Salz oder Aromastoffen. Der Gewürzanteil müsse aber bei mindestens 60 Prozent liegen.
Das ist in einem Gewürzsalz enthalten
Deutlich niedriger ist der Gewürzanteil im Gewürzsalz: Da liegt er bei nur 15 Prozent.
Was sind Gewürzaromazubereitung und Gewürzaromasalze?
Es geht aber noch verwirrender: Denn es gibt ja auch Gewürzaromazubereitungen und Gewürzaromasalze: Da sind die Gewürze ganz oder teilweise durch Aromastoffe ersetzt, erklärt die Verbraucherzentrale.
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Tipp für den Einkauf
Der Rat der Verbraucherschützer: Damit man nicht viel Geld für eine relativ minderwertige Qualität ausgibt, sollte man stets einen Blick auf die Zutatenliste werfen.
Gewürze sind eine effektive Methode um Salz zu sparen – wenn da die Würzmischungen nicht wären
Eine hoher Salzkonsum steigert das Risiko für Bluthochdruck, welcher widerum zu den wichtigsten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehört. Heißt im Umkehrschluss: Am Salz sparen! Wenn es denn so einfach wäre. Denn in der eigenen Küche hat man die Dosierung noch in der Hand, sobald außer Haus gegessen wird oder Fertigprodukte verzehrt werden, sieht es schwieriger aus. Die Folge: Die Salzzufuhr in Deutschland übersteigt die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung als Orientierungswert angegebenen maximalen 6 Gramm Salz pro Tag.
Ich empfehle daher möglichst auf unverarbeitete Produkte zu setzen und selbst den Kochlöffel zu schwingen. Wem es zu mühselig ist, jedes Mal darauf zu achten, ob er nun eine Gewürzmischung oder Würzmischung in der Hand hat, der kann auf frische oder tiefgekühlte Kräuter zurückgreifen. Was auch möglich ist: Beim Kauf auf Mischungen verzichten und reine Gewürze kaufen – im Anschluss kann Zuhause nach Belieben selbst gemixt und die eigene Würzkreation in eine lichtgeschützte Dose gefüllt werden.