26. Oktober 2023, 4:57 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Jetzt gibt es ihn frisch: Grünkohl ist besonders gesund, da er reich an Vitaminen und Mineralstoffen ist. Zu Recht wird die „friesischen Palme“ als ein echtes heimisches Superfood bezeichnet.
Braunkohl, Winterkohl, Strunkkohl, Oldenburger oder friesische Palme – über die richtige Bezeichnung für Grünkohl gibt es unterschiedliche Ansichten. Klar ist aber: In Norddeutschland ist er Kult und in keinem anderen Bundesland wird mehr Grünkohl angebaut als in Niedersachsen. Im Jahr 2022 wurden deutschlandweit 15.803 Tonnen Grünkohl geerntet, nach Angaben des Landesamts für Statistik (LSN) davon 6354 Tonnen allein in Niedersachsen.1
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Übersicht
Grünkohl reich an sekundären Pflanzenstoffen
Weltweit gibt es über 150 Grünkohl-Sorten. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) bezeichnet Grünkohl als „echtes heimisches Superfood“. Er enthalte bei geringer Kalorienzahl sehr viele Vitamine, Nährstoffe, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Hinzu komme: Grünkohl wird regional angebaut. Er hat im Winter Saison und kann uns auch in der kalten Jahreszeit mit Vitaminen und Mineralstoffen versorgen. Grünkohl soll den Cholesterinspiegel senken und uns somit vor Herz-Kreislauf-Krankheiten schützen können. Die enthaltenen Ballaststoffe sättigen lange und regen die Verdauung an, was ihn ideal zum Abnehmen macht.
„Kaum ein Gemüse hat so hohe Gehalte an Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und bioaktiven Substanzen in einer ausgewogenen Zusammensetzung wie Grünkohl“, sagte Harald Seitz vom Bundeszentrum für Ernährung in einem anderen FITBOOK-Beitrag.
In folgender Tabelle finden Sie die wichtigsten Nährwerte und Nährstoffe von rohem Grünkohl (keine Vollständigkeit):
Grünkohl, roh | pro 100 Gramm |
---|---|
Energie | 45 kcal 189 kj |
Eiweiß | 4,3 g |
Fett | 0,9 g |
Kohlenhydrate | 2,54 g |
Vitamine Vitamin A Vitamin B1 Vitamin B2 Vitamin B3 Vitamin B6 Vitamin B7 Vitamin B9 Vitamin C Vitamin E Vitamin K | 862 μg 100 μg 250 μg 2100 μg 250 μg 1 μg 187 μg 105000 μg 1700 μg 817 μg |
Mineralstoffe Kalzium Kalium Magnesium Natrium Phosphor | 212 mg 451 mg 31 mg 35 mg 87 mg |
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Grünkohl mit Pinkel – ein Genuss, aber gesund nur in Maßen
In Niedersachsen haben nach Angaben des Landesamtes für Statistik im vergangenen Jahr knapp 232 Betriebe auf etwa 397 Hektar Fläche Grünkohl angebaut. Hauptanbaugebiete sind die Regionen Weser-Ems und Lüneburg. Im Oldenburger Land sind sogenannte Kohlfahrten Tradition. Sobald der erste Frost einsetzt bis ins Frühjahr ziehen die Menschen dann mit Bollerwagen und Schnaps über die Felder und spielen (Trink-)Spiele. Abgeschlossen wird die Fahrt im Wirtshaus bei einem Essen – Grünkohl mit Kassler und Pinkel.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfehle zwar aus gesundheitlichen Gründen, wöchentlich nicht mehr als 300 bis 600 Gramm Fleisch zu essen, sagt Sprecherin Silke Restemeyer. „Bei einem traditionellen Grünkohlessen, bei dem auch Wurst und Speck gegessen werden, muss man sich aber keine Gedanken machen, solange es nicht zu häufig auf dem Tisch steht.“
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Grünkohl gesund: Beim Dünsten bleiben Nährstoffe erhalten
Im Übrigen könne man Grünkohl auch alternativ genießen, sagte die DGE-Sprecherin. „Inzwischen gibt es viele leckere vegetarische Rezepte, die Speck und Wurst überflüssig machen.“ Und Silke Restemeyer hatte auch gleich Rezepte parat, bei denen der Grünkohl zudem „nährstoffschonender“ behandelt werde als bei der traditionellen Zubereitung:
Grünkohl als exotische Beilage
- Grünkohl mit Schalotten dünsten
- mit frischen Kokosraspeln, etwas Ingwer, Koriander und Fenchel verfeinern
Die friesische Palme schmecke aber auch kurz blanchiert, in einem Salat mit Oliven, Nüssen und einem kräftig-würzigen Dressing.
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Darf man Grünkohl aufwärmen?
Das im Grünkohl enthaltene Nitrat gilt als problematisch, da er sich nach Erhitzen negativ auf die Gesundheit auswirken kann. Das passiert aber erst bei häufigem Erhitzen, wie Ernährungsexperten in einem anderen Artikel auf FITBOOK erklären. Also Entwarnung: Aufwärmen ist erlaubt!
Quellen