8. April 2025, 11:01 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Spargel ist, ohne Frage, ein beliebtes Saisongemüse. Von April bis Juni dreht sich in vielen Regionen gefühlt alles um die weißen und grünen Stangen. Doch neben seinem beliebten Geschmack bringt das Gemüse häufig einen auffälligen Nebeneffekt mit sich: einen strengen Geruch beim Toilettengang. FITBOOK erklärt, was hinter dem Phänomen steckt – und warum nicht jeder betroffen ist.
„Nach Spargel riecht’s auf den Aborten … Frühling, Frühling aller Orten!“ Die Redewendung beschreibt die Spargelzeit in den Frühlingsmonaten – und konkret den eigenartigen, strengen Geruch, den der Urin nach einer Spargelmahlzeit annimmt. Doch woher kommt er und lässt er sich verhindern?
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Übersicht
Warum Urin nach Spargelessen komisch riecht
Grund für den typischen Geruch des Urins ist die im Spargel enthaltene Asparagusinsäure oder genauer: deren schwefelhaltige Abbauprodukte. Schwefel riecht bekanntlich unangenehm.
Man kann also streng genommen nicht dem Spargel die Schuld geben, sondern vielmehr einem körpereigenen Enzym, das die schwefelhaltigen Stoffe jener Asparagusinsäure zersetzt.
Nicht bei jedem riecht der Urin nach dem Spargelessen
Doch nicht jeder kann den Spargel-Geruch auf der Toilette riechen. Manchen Menschen fehlt das Enzym zum Abbau der Asparagusinsäure, wodurch die stark riechenden Abbauprodukte gar nicht erst entstehen können. In der Folge bleibt bei ihnen auch der typische Spargel-Urin-Geruch aus. Warum Menschen so unterschiedlich auf Spargel reagieren, ist wohl erblich bedingt.
Es gibt übrigens auch noch eine zweite Gruppe Menschen, die vom Spargel-Geruch auf der Toilette verschont bleibt. Diese produzieren zwar entsprechende Geruchsstoffe, können diese selbst aber nicht wahrnehmen. Mit anderen Worten: Die Schwefelstoffe sind zwar vorhanden – der Urinierende selbst riecht sie aber nicht. Woran liegt das? Bei diesen Menschen führt eine Gen-Mutation der Geruchsrezeptoren dazu, dass der eigenartige Geruch gar nicht erst wahrgenommen wird.1 Man spricht in diesem Fall von einer speziellen Geruchs-Blindheit, auch Anosmie genannt.2
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Kann man dem Spargel-Urin-Geruch vorbeugen?
Wer nach dem Spargelessen einen seltsamen Geruch auf der Toilette bemerkt, kann eigentlich nichts dagegen tun. Viel zu trinken hilft zwar dabei, die Abbauprodukte schneller aus dem Körper auszuscheiden. Merklich weniger unangenehm wird der Geruch dadurch aber nicht.
Aber auch wenn man den Uringeruch als unangenehm empfinden mag: Er ist kein Indikator für eine gesundheitsschädigende Wirkung. Im Gegenteil, Spargel ist bekanntlich sehr gesund.
Nahrungsergänzungsmittel können Urin einfärben
Übrigens: Da Spargel eine entwässernde Wirkung hat, gibt es auch Nahrungsergänzungsmittel mit Spargel-Extrakt. Diese Produkte können sich ebenfalls im Urin bemerkbar machen – allerdings auf eine andere Art. So kann sich der Urin nach Einnahme der Supplements färben. Das liegt allerdings weniger am Spargel, sondern an weiteren Inhaltsstoffen, wie Vitaminen und Pflanzenextrakten.
Unter anderem hohe Dosen Vitamin B2 (Riboflavin) können dafür sorgen, dass der Urin gelb oder orangefarben leuchtet. Und auch Eisen kann zu rotbraunem Urin führen.3
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Auch andere Lebensmittel verursachen unangenehmen Uringeruch
Neben Spargel gibt es noch weitere Lebensmittel, die sich auf den Geruch des Urins auswirken können. Hierzu gehört zum einen Kaffee, bei dessen Abbau im Körper ebenfalls schwefelhaltige Verbindungen entstehen. Und auch Alkohol kann den unangenehmen Nebeneffekt hervorrufen. Hier sorgt die Dehydrierung des Urins für einen stärkeren Geruch.