9. Oktober 2018, 22:14 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Der Snackmarkt in Deutschland boomt – immer mehr und immer vielfältigere Produkte stehen in den Regalen der Supermärkte. Mit „Pook“ sollen jetzt auch Chips aus Thailand die deutschen Gaumen erobern. Das Besondere an „Pook“: Die Chips sind aus Kokosnüssen – komplett vegan und ohne Konservierungsstoffe. FITBOOK sagt, was „Pook“ wirklich kann und hat sowohl mit Gründerin Kanokporn Holtsch als auch mit Diplom-Ökotrophologe Uwe Knop über die Kokosnuss-Chips gesprochen.
Kanokporn Holtsch (37) will ein Stück ihrer Heimat nach Deutschland bringen. Als Kind in Thailand gehörte Kokosnuss zu ihrer täglichen Ernährung dazu, doch als sie 2006 nach Deutschland kam, verschwand sie vom Speiseplan. Doch nicht für immer! Gemeinsam mit ihrem Mann Michael vertreibt sie mittlerweile „Pook“ – Thai-Kokosnuss-Chips in den Geschmacksrichtungen „Original Sea Salt“, „Mango Sea Salt“ und „Chocolate Sea Salt“. Den Durchbruch auf dem deutschen Markt will sie mit der Hilfe eines Investors schaffen und wagt sich deshalb in „Die Höhle der Löwen“.
In Mannschaftsstärke versucht Familie Holtsch, die „Löwen“ zu überzeugen. Die Kinder Joanna und Leander servieren die Chips, während Kanokporn und Michael das Produkt vorstellen. Das kommt anscheinend gut an, die Investoren probieren die Chips mit wachsender Begeisterung.
Lecker, aber auch gesund?
„Pook-Chips schmecken einfach nur lecker und für jeden Geschmack ist etwas dabei. Salzig, Mango und Schokolade. Alle drei Geschmacksrichtungen sind leicht süßlich“, sagt Kanokporn Holtsch im FITBOOK-Interview. Und weiter: „Als einen Candy-Snack würde ich Pook aber nicht bezeichnen, es ist einfach etwas Leckeres zum Knabbern zwischendurch und eignet sich auch zum Aufpimpen des Frühstücks – im Joghurt schmeckt Pook auch hervorragend.“
Michael Holtsch erklärt den „Löwen“ in der Sendung: „Die Produkte sind gebacken, sie werden getoastet – es kommt kein Öl oder Fett dazu. Sie werden also nicht frittiert. Sie sind vegan, ohne Gluten, ohne Geschmacksverstärker, ohne Konservierungsstoffe.“
Dagmar Wöhrl schaut sich eine der Packungen genauer an: „40 Gramm und 247 Kilokalorien. Ich glaube, das ist der normale Wert.“ Damit hat die Investorin recht, denn herkömmliche Kartoffelchips liegen ebenso in diesem Bereich. Aber das heißt eben auch: Kalorienarm ist anders! Und in den Chips steckt jede Menge Zucker, der dem Produkt im Herstellungsprozess hinzugefügt wurde. Für die „Original Sea Salt“-Version sind das stolze 42g Zucker pro 100g Chips! Auch „Mango Sea Salt“ (40g) und „Chocolate Sea Salt“ (36g) weisen einen hohen Zuckeranteil auf. Die Mango-Variante enthält darüber hinaus noch die Farbstoffe Beta-Carotin und Annatto sowie zugesetzte Aromen. Das macht etwas stutzig, daher fragen wir direkt bei „Pook“ nach – sind ihre „Coconut-Chips” gesünder als die aus Kartoffeln? „Kartoffelchips sind in der Regel sehr salzig und mit zusätzlichem Fett zubereitet. Das ist bei den Pook-Kokosnuss-Chips nicht der Fall. Wir verwenden frische thailändische Kokosnüsse und backen diese nicht, sondern rösten diese schonend, dadurch haben Pook Chips weniger Fett“, behauptet Kanokporn Holtsch gegenüber FITBOOK.
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Das sagt der Experte zu Pook
FITBOOK fragte Diplom-Ernährungswissenschaftler Uwe Knop, was er von den „Pook Coconut-Chips“ hält. Und das Erste, was ihm dazu einfällt: „Die Dinger sind ziemlich teuer“. Eine reguläre Portionsgröße, die man über den Online-Shop bestellen kann, entspricht acht Chips-Tüten à 40 Gramm – für aktuell rund 16 Euro. Als Grundpreis für ein Kilogramm des Produkts werden knapp 50 Euro angegeben. Zum Vergleich: Der Preis für dieselbe Menge an Markenkartoffelchips liegt – je nach Hersteller – bei zwischen 12 und 17 Euro. Ein großer Unterschied!
POOK wirbt damit, dass ihre Chips getoastet sind. Aber hat das für Verbraucher einen Vorteil? „Ob geröstet, getoastet, gebacken statt frittiert oder ‚im Kessel‘ geschüttelt – das alles spielt in puncto Gesundheit KEINE Rolle“, versichert uns der Ernährungsexperte. Es gäbe keinen wissenschaftlichen Beweis dafür (oder dagegen), dass eine Art von Chips gesünder oder ungesünder ist als eine andere.
Knops Fazit
Knop vermutet, dass das Produkt bei der gleichen Zielgruppe gut ankommen wird, die auch mit gutem Gewissen Gemüsechips snacken. Und die nennt er „Besser-Esser-Hipster.“ Ob man Chips aus Kokosnuss nun lieber isst als die klassischen aus Kartoffeln, sei vor allem eine Glaubensfrage. „Wem sie schmecken und wer bereit ist, dafür ordentlich Geld auszulegen, dem sei seine kulinarische Freude gegönnt.“ Gesünder als herkömmliche Chips seien sie in jedem Fall nicht.
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Deal oder nicht?
Insgesamt 100.000 Euro hat Familie Holtsch aus eigener Tasche in ihren Traum bis jetzt investiert. Bei „Die Höhle der Löwen“ wollten sie für zehn Prozent der Firmenanteile 200.000 Euro von den Investoren. Gleich vier „Löwen“ kämpfen um ihre Gunst, allerdings nicht zu Holtschs Bedingungen. Letztlich macht Ralf Dümmel das Rennen und sichert sich 20 Prozent des Unternehmens für 200.000 Euro. Und wie geht es jetzt weiter? „Erst einmal schauen wir jetzt, wie die Pook-Chips auf dem deutschen Markt angenommen werden, und sind schon sehr gespannt. Selbstverständlich haben wir da noch einige tolle Ideen, an denen wir auch schon arbeiten, aber lasst euch überraschen“, verrät Kanokporn Holtsch gegenüber FITBOOK.