17. Juni 2019, 12:03 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Für uns ist sie ein scheinbarer Neuzugang in der Riege der sogenannten Superfoods. In der asiatischen Küche hingegen verwendet man Perilla, manchmal auch Shiso genannt, schon seit Jahrhunderten. Es handelt sich um ein Pflanze, deren Samen, genauer gesagt die darin enthaltenen Fettsäuren, verschiedenen Krankheiten vorbeugen können sollen. Nun begegnet man auch hierzulande Perilla-Öl oder -Nahrungsergänzungsmitteln immer öfter. FITBOOK weiß vom Experten, wie viel Gutes wirklich drinsteckt.
Sesamblatt, Shiso, Perilla – verschiedene Begriffe beschreiben ein Lebensmittel, dem erstaunlich viele gesundheitsförderliche Eigenschaften nachgesagt werden. Die Pflanze wird überwiegend in Südost-Asien angebaut, wo auch ihre Blätter als Küchenzutat und Deko Verwendung finden. Auch hierzulande stößt man immer häufiger auf Perilla – als Öl und Nahrungsergänzungsmittel. Beides wird aus ihren Samen gewonnen – und die sollen es in sich haben!
So gesund ist Perilla-Öl wirklich
In verschiedenen aktuellen Berichten kommt Perilla-Öl richtig gut weg, es soll sich sogar positiv auf die Herzgesundheit auswirken – seinem hohen Gehalt an Alpha-Linolensäure sei Dank. Dabei handelt es sich um eine Omega-3-Fettsäure, die für verschiedene Stoffwechselprozesse wichtig ist und vom Körper selbst nicht gebildet werden kann. Daher sollte sie – so heißt es – möglichst großzügig über die Nahrung zugeführt werden. Aber muss das unbedingt über das Sesamblatt geschehen und was bringt es wirklich für die Gesundheit?
„Die gleiche essenzielle Fettsäure wie in Perilla-Öl ist auch in großen Mengen in Leinsamen, Raps und Walnüssen enthalten“, schränkt Prof. Nicolai Worm, Diplom-Ökotrophologe aus München, im FITBOOK-Interview ein. Das „neue“ Produkt werde auf dem Markt aktuell bloß gehyped, um damit zu verdienen. Und: „Es schützt NICHT vor Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs!“
Beide sind wichtig Die Unterschiede zwischen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren
Prof. Dr. Nicolai Worm Ernährungswissenschaftler: „Auf diese 3 Nahrungsergänzungsmittel setze ich“
Experte erklärt's Was bringen Fischöl-Kapseln wirklich für die Gesundheit?
Fettsäure-Kapseln sind nicht immer gleich
Grundsätzlich seien Omega-3-Fettsäuren schon positiv zu bewerten, „also die langkettigen aus Fischfett.“ Daher empfiehlt Prof. Worm, Fischöl-Kapseln aus der Apotheke oder Drogerie einzunehmen. Die pflanzliche Alpha-Linolensäure hingegen, die in Perilla- oder Leinöl und ebenso in entsprechenden Nahrungsergänzungsmitteln enthalten ist, sei im Verhältnis dazu als eine Art Vorstufe anzusehen. Sie soll dem Körper dabei helfen, die biologisch aktive Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure zu produzieren, also zwei Vitalstoffe, die in der „fertigen“ Omega-3-Fettsäure bereits enthalten sind. Jedoch ist Alpha-Linolensäure dem Ernährungswissenschaftler zufolge nur sehr schwer vom Körper zu verwerten. Mit anderen Worten: „Die Einnahme bringt nichts!“