28. Januar 2022, 19:14 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Sie können eine Portion Obst oder Gemüse am Tag ersetzen: Smoothies. Doch nicht alle Fruchtgetränke sind so gesund, wie sie aussehen. Manche sind Zuckerbomben, zeigt eine Untersuchung von „Ökotest“.
In Smoothies stecken oft viele Früchte. Doch einige Fruchtgetränke im Handel haben nur wenig Vitamin C, dafür aber viel Zucker. In manchen stecken Pestizide, zeigt eine Untersuchung der Zeitschrift „Ökotest“ (02/2022), die insgesamt 20 rote Smoothies unter die Lupe nahm.
Übersicht
Zwei Smoothies überzeugen „Ökotest“ auf ganzer Linie
Preislich lagen die getesteten Produkte zwischen 66 Cent und 2,39 Euro pro 250 Milliliter. Beim Blick auf die Inhaltsstoffe bekamen drei Produkte nur die Note „ausreichend“, sechs erhielten die Note „befriedigend“. Nur acht Produkte waren laut „Ökotest“ empfehlenswert – bekamen also eine gute oder sehr gute Bewertung. Die zwei Produkte, die die Note „sehr gut“ bekamen, sind: Cassis, Brombeer- und Apfel-Smoothie von „Rewe to go“ sowie der Apfel, Holunder, Aronia- und Himbeer-Smoothie von „dm Bio“.
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Spuren von Pestiziden und Chlorat
Bedenklich ist, dass die Tester in den meisten Smoothies Spuren von Pestiziden nachweisen konnten. In elf Fällen fand sich sogar Chlorat, ein Spritzgift, das verdächtigt wird, krebserregend zu sein. Eiin Produkt enthielt das für Bienen gefährliche Mittel Flupyradifuron.
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Smoothies so zuckerhaltig wie Limonade und Cola
Das beauftragte Labor stellte zudem fest, dass die Smoothies viel Zucker enthalten – und zwar ausnahmslos alle 20 Produkte. Die nachgewiesenen Werte lagen zumeist bei 10 Gramm pro 100 Milliliter. Damit enthält ein roter Smoothie aus dem Supermarkt genauso viel Zucker wie etwa eine Limonade oder Cola! Immerhin: Bei dem Zucker in den Smoothies handelt es sich um Fruchtzucker und nicht zugesetzten Zucker. Dennoch betonen die Tester, dass weniger Zucker besser wäre.
Denn in einer typischen Smoothie-Flasche mit 250-Milliliter Inhalt kommen mit 10 Gramm pro 100 Milliliter genau 25 Gramm Zucker zusammen. Damit liegt man also schon bei der Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), wonach Erwachsene am besten nicht mehr als 25 Gramm Zucker am Tag zu sich nehmen sollten. Übrigens bezieht die WHO dabei ausdrücklich den natürlichen Zucker aus Fruchtsäften mit ein.
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„Okötest“ kritisiert, dass Smoothies wenig Vitamin C enthalten
Auch, wenn die aus Früchten hergestellten Smoothies zunächst den Eindruck verschaffen, rundum gesund zu sein – laut „Ökotest“ gibt es nicht nur den hohen Zuckergehalt zu kritisieren. Denn gleichzeitig enthalten die Testprodukte zu wenig Vitamin C. Bei den meisten liegen die Gehalte auf einem niedrigen (unter 10 mg pro 100 ml) bis mittleren Niveau (10 bis 30 mg pro 100 ml). In zwei Smoothies war sogar überhaupt kein Vitamin C nachweisbar.
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Note „sehr gut“ für Geschmack
Nur bei einem Punkt hatten die Tester absolut nichts zu beanstanden: beim Geschmack. Der war bei allen 20 Produkten „sehr gut“. Für diese Bewertung verglichen die Experten Aussehen, Mundgefühl, Geruch und Aroma – und wurden überzeugt. Alle Smoothies schmeckten deutlich nach den ausgelobten Fruchtzutaten.
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Am besten selber mixen
Tipp: Wer Zucker vermeiden will, sollte beim Einkauf am besten Smoothies mit Bananenmark, Trauben- und Apfelsaft meiden, raten die Experten. Noch gesünder, vitaminreicher und zugleich lecker ist es, die Getränke mit frischen Früchten einfach selber zu mixen.
Mit Material von dpa