25. Oktober 2024, 4:13 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Schokolade kann verlockend sein – aber was wäre, wenn es eine gesündere Alternative gäbe? Es gibt sie! Die schwarze Sapote ist eine Frucht, die sowohl geschmacklich als auch von der Konsistenz an Schokopudding erinnert. Dazu glänzt sie mit einer hohen Nährstoffdichte, enthält reichlich Vitamine, Mineralien und Antioxidantien. FITBOOK hat sich Studien zur gesundheitlichen Wirkung angesehen und sagt, wo man die „Schokopuddingfrucht“ ergattern kann.
„Schokoladenpuddingfrucht“ – schon alleine das Wort zergeht auf der Zunge. Die aus Süd- und Mittelamerika stammende schwarze Sapote mit dem wissenschaftlichen Namen Diospyros digyna schmeckt süß, schokoladig und leicht nussig. Sie hat eine cremige Konsistenz und ihr schwarzes Fruchtfleisch erinnert an Schokolade – doch damit hat sie – bis auf den Geschmack – gar nicht zu tun. In der traditionellen Medizin werden dem Lebensmittel gesundheitsfördernde Wirkungen zugeschrieben.
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Übersicht
- Woher kommt die schwarze Sapote und was hat sie mit Schokolade zu tun?
- Wie kommt man an die leckere Schokopuddingfrucht?
- So schmeckt schwarze Sapote und so isst man sie
- Nährwerte, Vitamine und Mineralstoffe
- Bei diesen gesundheitlichen Problemen wird schwarze Sapote in der traditionellen Medizin eingesetzt
- Was weiß man über die gesundheitsfördernde Wirkung von Tanninen?
- Quellen
Woher kommt die schwarze Sapote und was hat sie mit Schokolade zu tun?
Die Schokoladenpuddingfrucht benötigt warmes Klima, um zu gedeihen. Angebaut wird der bis zu 20 Meter hohe Laubbaum hauptsächlich in den tropischen und subtropischen Regionen Mexikos und Mittelamerikas. Weitere Anbaugebiete sind Teile von Südamerika (Kolumbien und Venezuela) sowie die Philippinen und Australien.
Die Früchte sind olivgrün und rund. Im reifen Zustand sind sie weich und haben ein schwarzes Fruchtfleisch. Tatsächlich hat die schwarze Sapote nichts mit der Kakaopflanze zu tun, aus der Schokolade hergestellt wird. Sie enthält keinen Kakao – nur ihr Geschmack erinnert daran.
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Wie kommt man an die leckere Schokopuddingfrucht?
In deutschen Supermärkten ist die schwarze Sapote bisher nicht zu haben. Das hat mehrere Gründe: Zum einen ist die exotische Frucht in unseren Breitengraden nicht (bzw. nur sehr schwer) anzubauen. Die Frucht ist sehr empfindlich gegenüber Kälteschäden und ihre sehr weiche Textur im reifen Zustand erschwert Handhabung und Versand. Das macht die Logistik teuer. Auch ist die Frucht bei uns noch recht unbekannt, die Nachfrage (für Supermärkte) also bisher nicht groß genug. Ergattern kann man die schwarze Sapote hierzulande unter Umständen in Delikatessenläden – oder Geschäften, die sich auf exotische und tropische Lebensmittel spezialisiert haben. Sie gibt es in größeren Städten. Aber es gibt noch eine weitere Möglichkeit, an die köstlichen Früchte heranzukommen:
5 Samen der schwarzen Sapote gibt es ab 13 Euro
So baut man die schwarze Sapote selbst an: In Gartenshops oder im Internet sind Samen erhältlich. Bei einem großen Onlineversandhandel werden bspw. fünf Samen der schwarzen Sapote für rund 13 Euro verkauft. Alternativ kann man direkt in einen kleinen Baum investieren: Dieser ist ab etwa 49 Euro erhältlich. Der Standort des Pflanzentopfs sollte hell und warm sein – schließlich stammt die Schokoladenfrucht aus dem tropisch-heißen Südamerika. Wer kein Gewächshaus hat (hier lässt sich die nötige Wärme und Luftfeuchtigkeit erzeugen), stellt die Pflanze im Sommer auf dem Balkon. Der ausgewachsene Sapotenbaum kann eine Höhe von bis zu fünf Metern erreichen und wächst mit einer Geschwindigkeit von bis zu 25 Zentimetern pro Jahr. Die Erntezeit für die Schokopuddingfrucht ist von Oktober bis Dezember, damit versüßt die schwarze Sapote die graue Jahreszeit ein wenig.
So schmeckt schwarze Sapote und so isst man sie
Zunächst sieht die grüne Frucht, mit einem Durchmesser von etwa zehn Zentimetern, wie ein grüner Apfel aus. Ist die schwarze Sapote reif genug, hat sie eine dunkelbraune bis schwarze Farbe. Ihr Fruchtfleisch ist braun und erinnert an die Konsistenz von Pflaumenmus, schmeckt aber süßlich-nussig mit einem Hauch von Vanille. Manche beschreiben den Geschmack auch mit „karamellig“. Das Beste ist, dass man das Fruchtfleisch direkt aus der Schale löffeln oder wie Nutella auf das Brot streichen kann. Mit Wasser, Milch, Säften oder anderen Früchten (zusammen mit Bananen soll es eine Geschmacksexplosion sein!) kann man aus der Sapote auch leckere Desserts, Gebäck und Getränke zubereiten.
Nährwerte, Vitamine und Mineralstoffe
Die Schwarze Sapote liefert auf 100 Gramm Fruchtfleisch etwa 23 Milligramm Vitamin C – grob kann man die Sapote beim Vitamin-C-Gehalt damit zwischen Grapefruit und Kartoffel einordnen.1 Vitamin C ist wichtig für ein gut funktionierendes Immunsystem. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für Erwachsene 110 Milligramm pro Tag für Männer und 95 Milligramm für Frauen. (Für Raucher liegt die Empfehlung höher).2
Unschlagbar beim Vitamin-C-Gehalt ist übrigens die Hagebutte: 100 Gramm der roten Früchte enthalten 1250 Milligramm Vitamin C.
Bei den Mineralstoffen wartet die schwarze Sapote mit einem hohen Gehalt an Kalium, Phosphor und Kalzium und Magnesium auf. Magnesium ist unter anderem am Aufbau von Zähnen und Knochen beteiligt; Kalzium ist ebenfalls wichtig für die Gesundheit der Knochen. Posphor unterstützt die Energieproduktion sowie den Knochenstoffwechsel; und Kalium hilft bei der Regulierung des Blutdrucks und trägt zur Herzgesundheit bei.
Zu den weiteren Inhaltsstoffen der Schokoladenpuddingfrucht zählen Antioxidantien sowie Gerbstoffe (Tannine). Letztere werden in der Frucht abgebaut, wenn diese reift. Jedoch stecken die Tannine reichlich in der Rinde des Baumes der schwarzen Sapote – und hier verbirgt sich auch das Geheimnis der gesundheitlichen Wirkung der schwarzen Sapote. Denn in verschiedenen Kulturen Mittelamerikas, insbesondere in Mexiko und Zentralamerika, wird die Rinde des Baumes der schwarzen Sapote zu medizinischen Zwecken eingesetzt.
Nährwerttabelle Sapote
Sapote | pro 100 Gramm |
---|---|
Energie | 124 kcal |
Eiweiß | 1,5 g |
Fett | 0,5 g |
Kohlenhydrate | 32 g |
davon Zucker | 20 mg |
Ballaststoffe | 5,4 g |
Vitamin C | 23 mg |
Kalzium | 18 mg |
Phosphor | 26 mg |
Kalium | 454 mg |
Magnesium | 11 mg |
Bei diesen gesundheitlichen Problemen wird schwarze Sapote in der traditionellen Medizin eingesetzt
Tannine sind sekundäre Pflanzenstoffe aus der Gruppe der Polyphenole und erkennbar am bitteren Geschmack. Bei uns kennt man sie vor allem als Bestandteil von Rotwein und schwarzem Tee – doch zahlreiche Obstsorten, Getreide und Hülsenfrüchte sind reich an Tanninen. Eine spezielle Wirkung von Tanninen ist inzwischen gut untersucht: Sie wirken auf die Schleimhäute zusammenziehend.3
In der traditionellen Volksmedizin wird die tanninhaltige Rinde des Baumes der schwarzen Sapote verwendet, um etwa Verdauungsstörungen wie Durchfall zu lindern: Die Tannine sollen helfen, die Flüssigkeitsaufnahme im Darm zu regulieren. Diese zusammenziehende Wirkung machen sich traditionelle Heiler auch bei der Behandlung von Hautverletzungen, Hautinfektionen oder entzündlichen Erkrankungen zu Nutze. Teilweise wird die Rinde auch zur Schmerzlinderung bei äußeren Verletzungen oder Muskelproblemen genutzt und als fiebersenkendes Mittel eingesetzt. Auch als blutdrucksenkendes Mittel, zur Linderung von Halsschmerzen und bei Schlaflosigkeit wird die schwarze Sapote traditionell verwendet.4
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Was weiß man über die gesundheitsfördernde Wirkung von Tanninen?
Tannine im Allgemeinen sind gut untersucht. Einige hemmen die Krebsentstehung und das Wachstum von Mikroorganismen (z. B. Bakterien). Doch bislang gibt es keine spezifischen wissenschaftlichen Studien, die sich ausschließlich mit der Wirkung der Tannine der schwarzen Sapote befassen. Um die spezifische, gesundheitliche Wirkung der schwarzen Sapote vollständig zu verstehen, ist weitere Forschung erforderlich.
Einige Völker bereiten aus den Blättern aufgrund der antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften Tee zu. Traditionell wird übrigens nicht nur die Rinde der Sapote eingesetzt. Aus dem Holz des Sapote-Baumes werden langlebige Möbel hergestellt.