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Zumindest den Teig

Mit diesem Trick wollen Forscher Pizza gesünder machen

Pizza
Der Teig von Pizza und vergleichbaren Lebensmitteln lässt sich ohne Geschmackseinbußen gesünder zaubern, das versichern Forscher. Foto: Getty Images
Laura Pomer

2. Dezember 2022, 4:49 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Lebensmittel wie Pizza und Kuchen sehen Ernährungsberater nicht zuletzt deshalb kritisch, weil ihr Teig für gewöhnlich aus (ballaststoffarmem) Weizenmehl hergestellt wird. Hier wollen australische Wissenschaftler nun Abhilfe geschaffen haben: „unsichtbare Ballaststoffe“. Diese soll man einfach dazu essen und verschiedenes Fast Food dadurch gesünder machen können. FITBOOK hat alle Infos dazu.

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Ballaststoffe sind für den Körper extrem wichtig. Sie enthalten zwar keine Nährstoffe, doch unterstützen die Gesundheit unter anderem dadurch, dass sie die Verdauung (und somit das Ausscheiden von Giftstoffen) fördern. Der individuelle Bedarf kann von Person zu Person unterschiedlich hoch sein. Doch was man verallgemeinernd sagen kann: dass die meisten Menschen in Industrienationen zu wenig Ballaststoffe aufnehmen.1 Denn dort werden zu viele Weizenmehlprodukte verzehrt und dabei zu wenig Gemüse (v. a. Hülsenfrüchte) sowie Vollkorn. Daran wird sich wohl so schnell nichts ändern. Doch wenn es schon bevorzugt heller Teig sein soll, dann kann man ihn zumindest etwas gesünder machen. Das versichern jedenfalls australische Forscher – denn sie wollen ein entsprechendes Mittel entwickelt haben.

Künstliche Ballaststoffe sollen Pizza-Teig gesünder machen

Mitarbeiter der RMIT University in Melbourne wollen aus Mais-, Getreide- und Maniokstärke einen Stoff entwickelt haben, der sich im menschlichen Körper wie Ballaststoffe verhält. Das bedeutet, dass er sich von den Verdauungsorganen nicht verarbeiten lässt. In der Folge würden die künstlichen Ballaststoffe von Mikroorganismen im Dickdarm zersetzt, was sich förderlich auf die Verdauung auswirken soll. Dank dem sogenannten „FiberX“ wäre der sonst ballaststoffarme Teig von Pizza und Co. somit gesünder.

Um seine Wirkung zu erzielen, müsste FiberX nicht in den Teig eingearbeitet sein. Verbraucher sollten es einfach zu Pizza, Kuchen oder vergleichbaren Lebensmitteln dazu essen können. „Das Produkt ist nach der Zugabe nicht einmal wahrnehmbar“, weder optisch noch geschmacklich. Das erklärt Lebensmittelforscher Asgar Farahnaky, der an der Entwicklung federführend beteiligt war, in einer Pressemitteilung der Uni.2

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Sinnvolle Anwendungsgebiete von FiberX

Eltern etwa könnten die „unsichtbaren Ballaststoffe“ in das Fast Food ihrer Kinder „mogeln“, ohne dass diese das Gefühl hätten, zu einer gesünderen Ernährung gedrängt zu werden. Doch vor allem seien sie eine sinnvolle Möglichkeit, sich die empfohlenen Mengen an Ballaststoffen zuzuführen, ohne deshalb mehr Nahrung zu sich nehmen zu müssen.

Behandlung von Übergewicht und Diabetes

Somit könnten auch Menschen, die ihre Nahrungsmengen aus gesundheitlichen Gründen reduzieren sollten, mithilfe von FiberX ihren Ballaststoffbedarf decken. Denn das Produkt könne jede Form von Teig um rund 20 Prozent Ballaststoffe bereichern. Farahnaky sieht ein wesentliches Einsatzgebiet im Kampf gegen Diabetes, beziehungsweise in der Behandlung der Stoffwechselstörung. Denn während bereits gesunde Menschen mindestens rund 30 Gramm Ballaststoffe zu sich nehmen sollen, sind es bei Diabetikern sogar rund 40 Gramm. Darüber hinaus gilt es als wissenschaftlich erwiesen, dass ein Ballaststoffmangel das Risiko für verschiedene Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht. Umgekehrt, soll man etwaige Erkrankungen durch eine Ballaststoffzufuhr sogar kurieren können.

Forscher versprechen sich auch ökologische Vorteile

Neben den verschiedenen gesundheitlichen sollen die künstlichen Ballaststoffe auch ökologische Vorteile bringen.

Weniger Transportwege und Produktionsabfälle

Konkret versprechen sich Farahnaky und sein Team, dass ihre Erfindung zu einer Verringerung von Emissionen und Abfällen beitragen kann. Aktuell noch exportiere Australien große Mengen Getreide in andere Länder, wo sie zu vermeintlichen gesünderen Lebensmitteln weiterverarbeitet werden, so Farahnaky. Weiterhin produziere Australien derzeit jährlich 5000 Tonnen Protein aus Hülsenfrüchten, wodurch 30.000 Tonnen Müll entstehen, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Das Produkt FiberX biete nun die Chance, „das vorhandene Getreide zu nutzen, um vor Ort hochwertigere Produkte herzustellen“.

Wann die künstlichen Ballaststoffe in den Handel kommen wird, geht aus dem Beitrag nicht hervor.

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Quellen

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