4. September 2022, 8:08 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Milchliebhaber können längst aus verschiedenen Alternativen wählen. Wer tierische Produkte ersetzen möchte, kann auf pflanzliche Milchprodukte setzen. Was vielleicht nicht jedem bewusst ist: Diese enthalten unterschiedliche Nährwerte. Welche das sind (und in welchen Mengen) hat nun ein Forschungsteam in den USA analysiert.
Zum Schutz von Umwelt und Tieren, aufgrund von Allergien oder Unverträglichkeiten: Immer mehr Menschen greifen gelegentlich oder ausschließlich zu pflanzlicher Milch. Für viele gehört sie zu einer bewussten und gesunden Ernährung fest dazu. Dabei haben sie die Qual der Wahl. Im Supermarkt finden sich viele Alternativen – z. B. auf Soja-, Hafer- oder Nussbasis. Allerdings bieten nicht alle dieselben Nährwerte. Auch was die Mineralstoffe angeht, punkten pflanzliche Milch-Alternativen mit unterschiedlichem Gehalt. Weil das nicht allen Verbrauchern bewusst ist, haben US-Forscher jetzt pflanzliche Milch analysiert – mit Fokus auf Mineralien, die nicht auf der Verpackung angegeben werden müssen.1
Übersicht
Welche Mineralstoffe waren Gegenstand der Analyse?
Das Forschungsteam der „American Chemical Society“ entschied sich, den Gehalt von Magnesium, Phosphor, Zink und Selen zu prüfen. Diese Mineralstoffe müssen Menschen über die Ernährung aufnehmen. Wie viel pflanzliche Milch davon enthält, ist also nicht unbedeutend bei der Entscheidung für oder gegen ein Lebensmittel im Rahmen einer gesunden und bewussten Ernährung.
Analysiert wurden unterschiedliche Arten pflanzlicher Milch, die je aus einer einzigen Basiszutat hergestellt wurden. Dazu zählten:
- Mandel
- Soja
- Cashew
- Kokosnuss
- Hanf
- Erbse
- Hafer
Auch verschiedene Marken wurden berücksichtigt. Insgesamt analysierten die Wissenschaftler 85 Proben und quantifizierten die in den pflanzlichen Milchprodukten enthaltenden Mineralstoffe.
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Dabei stellten die Forscher fest: Der Mineralstoffgehalt variierte zwischen den verschiedenen Produkttypen – z. B. bei Getränken auf Sojabasis im Vergleich zu solchen auf Mandelbasis. Sogar zwischen den Marken desselben Produkttyps gab es erheblich Unterschiede.
Welche pflanzliche Milch punktet mit Mineralstoffen?
Pflanzliche Milch auf Erbsenbasis kann laut der Analyse mit dem höchsten Gehalt der Mineralstoffe Phosphor, Zink und Selen punkten, während Sojagetränke im Durchschnitt die höchsten Mengen an Magnesium enthalten.
Von allen untersuchten Proben wiesen nur Getränke auf Erbsen- und Sojabasis höhere Gehalte an den vier essenziellen Mineralien auf als Kuhmilch, wobei Getränke auf Erbsenbasis etwa 50 Prozent höhere Gehalte an Phosphor, Zink und Selen enthielten.2
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Worauf sollte man achten, wenn man regelmäßig pflanzliche Milch konsumiert?
Den Forschern der „American Chemical Society“ ist es wichtig, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass pflanzliche Milch nicht gleich pflanzliche Milch ist. Wer seine empfohlene Tagesdosis an Mikronährstoffen erreichen möchte, sollte deshalb wissen, wie viel er mit welcher Milch abdecken kann.
Darüber hinaus enthalten die Getränke auch unterschiedliche Mengen an Kalorien, Kohlenhydraten oder Vitaminen (FITBOOK berichtete). Auch dies ist im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung – und insbesondere bei bestimmten Ernährungsformen – nicht außer Acht zu lassen.
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Quellen
- 1. Die Bundesregierung. Nährwertkennzeichnung ist Pflicht. (aufgerufen am 1.9.2022)
- 2. American Chemical Society. (2022). Completing the micronutrient picture for plant-based milk alternatives. (aufgerufen am 1.9.2022)