21. April 2022, 7:30 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Gerade jetzt, wo Olivenöl als Alternative zu Sonnenblumenöl punkten könnte, schmiert es ab. Von 19 Produkten bewertet „Ökotest“ nur ein einziges mit „sehr gut“.
Lässt sich da, wo viel Öl unterschiedlicher Herkunft zusammenfließt, Mineralöl besonders schwer verhindern? Nur so lässt sich erklären, dass die Zeitschrift „Ökotest“ in ihrem aktuellen Olivenöl-Test (Ausgabe 5/2022) nur ein einziges Produkt empfehlen kann. 19 Olivenöle der höchsten Güteklasse „nativ extra“ nahmen die Tester genau unter die Lupe, darunter neun Bio-Produkte. Es handelte sich um die Eigenmarken der großen Supermärkte, Discounter und Bioketten und bekannte Marken wie De Cecco und Filippo Berio.
Nur ein Olivenöl überzeugt „Ökotest“ restlos
Lediglich im „Rapunzel Kreta Olivenöl Nativ extra“ (21,98 Euro pro Liter) wiesen die Öko-Tester kein Mineralöl nach und auch so schneidet es im Test am besten ab. Zwei weitere schaffen ein „befriedigend“.
Auch interessant: Sind Kernöle wirklich ungesünder als Olivenöl?
Gewinner und Verlierer Olivenöl bei „Stiftung Warentest“ – 4 Bio-Produkte fallen durch
Stiftung Warentest 5 Olivenöle landen auf dem ersten Platz
Prädikat „nativ extra“ Welche Olivenöle überzeugen bei „Stiftung Warentest“?
Größte Kritikpunkte Mineralölbelastung und ranziger Geschmack
16 Produkte (5,19 bis 23,98 Euro pro Liter) fielen allerdings mit den Noten „mangelhaft“ und „ungenügend“ durch. Was da falsch läuft? Im Labor wurde teils eine extrem hohe Belastung mit Mineralöl nachgewiesen.
Wo kommen die Mineralölbestandteile her? Als Eintragsweg vermuten die Verbraucherschützer Schmieröle, mit denen die Oliven schon während der Ernte in Kontakt kommen, etwa Erntemaschinen, die die Oliven vom Baum rütteln. Oder Kettensägen, mit denen Bauern die Bäume während der Ernte zurückschneiden. Auch während der Produktion kommen Oliven mit Maschinen und Förderbändern und damit mit Schmierölen in Kontakt.
Auch interessant: Welche Olivenöle überzeugen bei „Stiftung Warentest“?
Dazu fallen mehrere Produkte auch noch mit miesem Geruch und Geschmack („ranzig“, „schlammig“) auf. In diesen Fällen bezweifeln die Tester sogar die angegebene Qualitätsklasse „nativ extra“. Ein Produkt dürfte laut den Sensorik-Experten so nicht in den Verkauf, da es aufgrund des ranzigen Geschmacks und des fehlerhaften Gesamteindrucks in die Qualitätsklasse „lampant“ fällt. Lampantöl darf in Deutschland laut einer EU-Verordnung als Speiseöl nicht im Einzelhandel verkauft werden. Es wird für industrielle Zwecke verwendet.
Die genauen Testergebnisse können bei Öko-Test nachgelesen werden.
Mit Material von dpa